Die Virus-Waffe
den nächsten
Hubschrauber setzt.«
Kandíra, Südwestkreta
Vor dem Haus von Nico Aristides’ kleiner Wohnung am
nördlichen Ende von Kandíra war ebenfalls ein Polizist
postiert worden. Dieser Beamte hatte keine Ahnung, dass
es überhaupt einen Ausweis des CDC gab, geschweige
denn, wie er aussah. Aber im Gegensatz zu seinem Kolle-
gen wollte er ihn nicht einfach so akzeptieren.
»Ich muss erst die Erlaubnis von Inspektor Lavat einho-
len«, erklärte er und drehte sich zum Haus herum. Stein
bemerkte das altmodische, klobige Funkgerät auf einem
Fensterbrett und machte Krywald darauf aufmerksam. Der
handelte jedoch bereits.
Als der Kreter seine Hand nach dem Gerät ausstreckte,
trat Krywald von hinten an ihn heran, hob den rechten
Arm und schmetterte einen Totschläger auf den Hinter-
kopf des Beamten. Der Mann taumelte nach vorn, blieb
auf den Beinen, schrie vor Schmerz auf und griff nach sei-
ner Pistole.
Er hätte besser nur das Bewusstsein verloren, dann wäre
er ein paar Stunden später mit heftigen Kopfschmerzen
wieder aufgewacht.
Doch jetzt packte Krywald den Mann und wirbelte ihn
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herum, sodass sie sich gegenüberstanden. Der Amerika-
ner ließ den Totschläger fallen und hielt die Hand des Po-
lizisten fest, damit er seine Waffe nicht ziehen konnte. Sie rangen ein paar Sekunden miteinander. Krywalds Linke
umklammerte das rechte Handgelenk des Beamten, der
mehrmals mit der Linken schwach auf Krywalds Kopf
zielte.
Krywald wich den Schlägen mit Leichtigkeit aus und
rammte dem Polizisten seinen Handballen mit voller
Wucht gegen die Nase. Der Schlag zertrümmerte das Na-
senbein und die Maxilla und trieb dem Mann die Kno-
chenstücke bis ins Gehirn. Der Kopf des Beamten ruckte
zurück, und er fiel schlaff zu Boden. Er war jedoch nicht
sofort tot, sondern gab schrille Geräusche von sich, was
unwillkommene Aufmerksamkeit erregen konnte. Kry-
wald kniete hastig nieder und schlug mit der Handkante
auf die Kehle des Polizisten. Er zertrümmerte den Kehl-
kopf des Mannes und brachte ihn augenblicklich zum
Schweigen.
»Scheiße, noch ein Problem«, murmelte Stein.
»Er ist kein Problem mehr«, widersprach Krywald. »Hilf
mir mal. Und vielen Dank auch für deine Unterstützung.«
»An dem Tag, an dem du nicht mehr mit einem Pro-
vinzbullen fertig wirst, Krywald, solltest du dir überlegen, den Job zu wechseln.«
Der Leichnam des Kreters zuckte noch, als sie ihn über
die Straße schleppten. In diesem Augenblick bogen zwei
ältere Kreter um die Ecke und blieben wie angewurzelt
stehen.
Krywald und Stein waren gut ausgebildet und reagierten
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augenblicklich. Sie ließen die Leiche des Polizisten fallen
und stürzten sich auf die beiden Kreter, die sich nicht vom
Fleck rührten und sie mit offenem Mund anstarrten. In ei-
nem anderen Zusammenhang hätte das vielleicht komisch
gewirkt.
Stein glaubte schon, es wäre ein Kinderspiel, doch als er
die beiden Männer erreichte, hob der eine Alte seinen
Gehstock und holte zu einem kräftigen Schwinger aus.
Stein blieb abrupt stehen und bog den Kopf zurück, als der
Stock einen Zentimeter an seinem Gesicht vorbeizischte.
Doch der Schwung, den der Kreter in seinen Schlag ge-
legt hatte, brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Bevor er zu
einem neuen Hieb ausholen konnte, trat Stein vor und
rammte ihm die rechte Faust in den Solarplexus. Der
Mann stieß keuchend die Luft aus und knickte in der Tail-
le ein.
Als er auf dem Boden lag, bückte sich Stein und packte
beinahe gelassen den etwas schmuddeligen Hemdkragen.
Er ballte die Fäuste und presste seine Knöchel gegen die
Seite des Halses. Das unterband beinahe augenblicklich die
Blutzufuhr zum Gehirn.
Der Kreter wehrte sich, aber er hatte keine Chance. Er
verlor nach wenigen Sekunden das Bewusstsein und nach
einer weiteren Minute war er tot.
Stein stand auf und rollte den Toten mit dem Fuß auf
den Rücken. Dann packte er den Arm des alten Mannes
und wuchtete ihn sich über die Schulter. Krywald schlepp-
te bereits den anderen Kreter zu einem breiten Graben, der
neben der unbefestigten Straße entlangführte, die aus dem
Dorf hinausführte.
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Stein trabte über den Weg. Die Leiche des Alten hüpfte
grotesk auf seinen Schultern. Dann lud er sie neben Kry-
walds Opfer ab. Ohne ein Wort zu wechseln, liefen die
beiden zu dem Polizisten zurück, der leblos am Boden lag,
hoben ihn an Armen und Beinen an und warfen seinen
Leichnam zu denen der
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