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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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den nächsten
    Hubschrauber setzt.«

    Kandíra, Südwestkreta

    Vor dem Haus von Nico Aristides’ kleiner Wohnung am
    nördlichen Ende von Kandíra war ebenfalls ein Polizist
    postiert worden. Dieser Beamte hatte keine Ahnung, dass
    es überhaupt einen Ausweis des CDC gab, geschweige
    denn, wie er aussah. Aber im Gegensatz zu seinem Kolle-
    gen wollte er ihn nicht einfach so akzeptieren.
    »Ich muss erst die Erlaubnis von Inspektor Lavat einho-
    len«, erklärte er und drehte sich zum Haus herum. Stein
    bemerkte das altmodische, klobige Funkgerät auf einem
    Fensterbrett und machte Krywald darauf aufmerksam. Der
    handelte jedoch bereits.
    Als der Kreter seine Hand nach dem Gerät ausstreckte,
    trat Krywald von hinten an ihn heran, hob den rechten
    Arm und schmetterte einen Totschläger auf den Hinter-
    kopf des Beamten. Der Mann taumelte nach vorn, blieb
    auf den Beinen, schrie vor Schmerz auf und griff nach sei-
    ner Pistole.
    Er hätte besser nur das Bewusstsein verloren, dann wäre
    er ein paar Stunden später mit heftigen Kopfschmerzen
    wieder aufgewacht.
    Doch jetzt packte Krywald den Mann und wirbelte ihn
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    herum, sodass sie sich gegenüberstanden. Der Amerika-
    ner ließ den Totschläger fallen und hielt die Hand des Po-
    lizisten fest, damit er seine Waffe nicht ziehen konnte. Sie rangen ein paar Sekunden miteinander. Krywalds Linke
    umklammerte das rechte Handgelenk des Beamten, der
    mehrmals mit der Linken schwach auf Krywalds Kopf
    zielte.
    Krywald wich den Schlägen mit Leichtigkeit aus und
    rammte dem Polizisten seinen Handballen mit voller
    Wucht gegen die Nase. Der Schlag zertrümmerte das Na-
    senbein und die Maxilla und trieb dem Mann die Kno-
    chenstücke bis ins Gehirn. Der Kopf des Beamten ruckte
    zurück, und er fiel schlaff zu Boden. Er war jedoch nicht
    sofort tot, sondern gab schrille Geräusche von sich, was
    unwillkommene Aufmerksamkeit erregen konnte. Kry-
    wald kniete hastig nieder und schlug mit der Handkante
    auf die Kehle des Polizisten. Er zertrümmerte den Kehl-
    kopf des Mannes und brachte ihn augenblicklich zum
    Schweigen.
    »Scheiße, noch ein Problem«, murmelte Stein.
    »Er ist kein Problem mehr«, widersprach Krywald. »Hilf
    mir mal. Und vielen Dank auch für deine Unterstützung.«
    »An dem Tag, an dem du nicht mehr mit einem Pro-
    vinzbullen fertig wirst, Krywald, solltest du dir überlegen, den Job zu wechseln.«
    Der Leichnam des Kreters zuckte noch, als sie ihn über
    die Straße schleppten. In diesem Augenblick bogen zwei
    ältere Kreter um die Ecke und blieben wie angewurzelt
    stehen.
    Krywald und Stein waren gut ausgebildet und reagierten
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    augenblicklich. Sie ließen die Leiche des Polizisten fallen
    und stürzten sich auf die beiden Kreter, die sich nicht vom
    Fleck rührten und sie mit offenem Mund anstarrten. In ei-
    nem anderen Zusammenhang hätte das vielleicht komisch
    gewirkt.
    Stein glaubte schon, es wäre ein Kinderspiel, doch als er
    die beiden Männer erreichte, hob der eine Alte seinen
    Gehstock und holte zu einem kräftigen Schwinger aus.
    Stein blieb abrupt stehen und bog den Kopf zurück, als der
    Stock einen Zentimeter an seinem Gesicht vorbeizischte.
    Doch der Schwung, den der Kreter in seinen Schlag ge-
    legt hatte, brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Bevor er zu
    einem neuen Hieb ausholen konnte, trat Stein vor und
    rammte ihm die rechte Faust in den Solarplexus. Der
    Mann stieß keuchend die Luft aus und knickte in der Tail-
    le ein.
    Als er auf dem Boden lag, bückte sich Stein und packte
    beinahe gelassen den etwas schmuddeligen Hemdkragen.
    Er ballte die Fäuste und presste seine Knöchel gegen die
    Seite des Halses. Das unterband beinahe augenblicklich die
    Blutzufuhr zum Gehirn.
    Der Kreter wehrte sich, aber er hatte keine Chance. Er
    verlor nach wenigen Sekunden das Bewusstsein und nach
    einer weiteren Minute war er tot.
    Stein stand auf und rollte den Toten mit dem Fuß auf
    den Rücken. Dann packte er den Arm des alten Mannes
    und wuchtete ihn sich über die Schulter. Krywald schlepp-
    te bereits den anderen Kreter zu einem breiten Graben, der
    neben der unbefestigten Straße entlangführte, die aus dem
    Dorf hinausführte.
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    Stein trabte über den Weg. Die Leiche des Alten hüpfte
    grotesk auf seinen Schultern. Dann lud er sie neben Kry-
    walds Opfer ab. Ohne ein Wort zu wechseln, liefen die
    beiden zu dem Polizisten zurück, der leblos am Boden lag,
    hoben ihn an Armen und Beinen an und warfen seinen
    Leichnam zu denen der

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