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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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die Zeit wird kommen …“
    „Das ist nicht alles …“
    Bruder Paul konnte es nicht mehr aushalten. „Aufhören!“ rief er. „Das ist ungehörig!“
    „Aber das Beste hast du noch nicht gesehen“, protestierte Therion mit gespielter Unschuld. „Warte, bis du die Göttliche Erektion siehst. Er haut ihr wirklich den heiligen Geist rein, bis sie überfließt …“
    „Jesus hat niemals mit Frauen Unzucht getrieben! Er …“
    Therion runzelte die Stirn. „Du hältst also die unzensierten Stellen der Bibel nicht aus? Wo bleibt deine Offenheit?“
    Bruder Paul brauchte einen Moment, um seine Gedanken zu ordnen. „Es gibt einen Unterschied zwischen Offenheit gegenüber Neuem und gotteslästerlicher Pornographie. Ich glaube einfach nicht, daß Jesus so etwas getan hätte. Das ‚Lebendige Wasser’, von dem er spricht, ist der Heilige Geist. Wenn ihr das in einen lästerlichen Zusammenhang zerrt …“
    „Du hältst also die Möglichkeit nicht für gegeben, daß Jesus ein normales Interesse am anderen Geschlecht gehabt hat?“ fragte Therion gleichmütig. „Daß er vielleicht versucht war, sich mit einer gutaussehenden Unterklassenfrau einzulassen, die ihm eine Freundlichkeit erwiesen hat? Natürlich keiner jüdischen Frau, das wäre zu schlimm gewesen. Aber die Samariter gehörten nicht zur gleichen Klasse. Prophet sein ist harte Arbeit; manchmal mußte er einfach abschalten.“
    „Nein!“ rief Bruder Paul und verschloß seine Gedanken gegenüber der künstlichen Vernünftigkeit von Therions Argumenten. Er wußte, wohin der Weg dieses Mannes führen mußte. „Es gibt in der ganzen Bibel keinen Hinweis, daß Jesus jemals sexuell mit einer Frau verkehrt hat!“
    Therion lächelte böse. „Das ist eine sehr interessante Qualifikation. Seeehr interessant! Willst du damit sagen, er hatte Umgang mit Männern?“
    „Nein! Ich … „Aber Bruder Paul wußte, daß er in eine weitere Falle getappt war. Nicht, daß er keine Ahnung gehabt hätte von den angeborenen Neigungen dieses Teufelsanbeters.
    Therion schloß unerbittlich den Mund. „Wie du schon sagtest, Jesus hat niemals eine Frau angefaßt. Wenn ihm die Samariterfrau am Brunnen ein Angebot gemacht hätte, hätte er sie beiseite geworfen und sich nicht weiter darum gekümmert, unter den Samaritern Anhänger zu finden. Daher hat er seine natürlichen Leidenschaften denjenigen zukommen lassen müssen, mit denen er sich vertrauter fühlte. Und in der Tat deutet die Bibel das an …“
    „Unmöglich!“ rief Bruder Paul.
    Wieder schlugen die riesigen Seiten um bis zum elften Kapitel des Johannes-Evangeliums, und ein neues Bild formte sich heraus. „Nun gab es einen Mann, der war krank, der Bruder der Maria, die Jesu Füße mit Öl gesalbt und sie mit ihrem Haar getrocknet hatte und der er die Sünden vergeben hatte.“ Therion blickte auf. „Du weißt, dieser Gebrauch von Frauenhaar ist höchst interessant. Muß ich irgendwann einmal ausprobieren. Jesus hat wohl hübschen Frauen gern ihre Sünden vergeben, besonders wenn sie seine stinkenden Füße küßten. In jenen Tagen wußten die Frauen noch, wo ihr Platz war. Ich möchte meinen, einige von ihnen waren sogar dankbar, wenn sie mit der Zunge seine Zehen berühren durften, und wenn er es gewünscht hätte, daß sie ihre oralen Liebkosungen auch etwas weiter oberhalb appliziert hätten …“
    Er hielt inne, doch dieses Mal weigerte sich Bruder Paul, den Köder zu schnappen. Es war närrisch, mit diesem Mann so etwas zu debattieren.
    „Nun“, fuhr Therion fort. „Dieser Bruder der Maria hieß Lazor oder Lazarus. Jesus liebte Lazarus, und wenn wir das wörtlich nehmen …“
    Die Szene zeigte, wie Jesus die Hand einem Mann auflegte und ihn auf die gleiche Weise an sich zog wie die Frau am Brunnen.
    „Nein!“ rief Bruder Paul. „Das war eine ganz normale Freundschaft. Du hast keinen Grund zu der Annahme …“
    Therion blickte ihn ernsthaft an. „Du sperrst dich gegen vernünftige Schlußfolgerungen. Das ist das Problem mit eurer sonderbaren Religion. Und nun unterbreite ich deinem objektiven Geist folgende Hypothese: Wenn Jesus sich weder mit dem schönen Geschlecht noch mit Männern abgab, dann muß er sich insgeheim das Fleisch erleichtert haben …“
    „Nein!“
    „Was hat er denn sonst gemacht? Seine Schafe gevögelt?“
    Bruder Paul wußte keine Antwort. Dieser Teufel überwältigte ihn mit entsetzlichen Dingen. Wie konnte er wählen zwischen Unzucht, Homosexualität, Masturbation und

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