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Die Voegel der Finsternis

Titel: Die Voegel der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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weiß, wie ich deine Pläne vereiteln kann." Aus wehen Augen sah Dorjan einen gestreiften Handschuh mit einem Strick. „Hauptmann Fahd, ich halte seine Lider fest und Ihr bindet den Strick so, dass er die Augen nicht mehr zumachen kann."
    Der Soldat band den Strick fest um Dorjans Kopf und fixierte seine Augenlider. „Gut", sagte Morlen. „Und nun pass gut auf ihn auf." Dorjans Angst wuchs, als er merkte, dass er mit geöffneten Augen seinen Platanenhain tatsächlich nicht mehr finden und sich nicht auf die Traumreise machen konnte.
    Morlen ging vor seinen neuen Gefangenen auf und ab und blieb vor Maeve stehen. „Wir beide waren gerade dabei, eine Übereinstimmung zu finden, als wir unterbrochen wurden, nicht wahr? Aber das macht nichts. Ich werde dafür sorgen, dass deine Freunde Vahss zu trinken bekommen, und dann entscheiden, wen ich am Leben lasse und wen ich töten werde." Er schüttelte das Fläschchen, dass die orange Flüssigkeit schwappte. „Wenn sie erst einmal Vahss probiert haben, werde ich erfahren, wie du die Kammer des Elixiers verlassen hast."
    V... Vahss?", stammelte Maeve. Sie sah aus, als könnte sie sich nur noch auf den Beinen halten, weil sie von den zwei Soldaten festgehalten wurde. Morlen drehte sich schnell um und winkte Devin herbei. „Komm her." Unter Schmerzen versuchte Dorjan zu blinzeln, als Devin, dessen Gesicht immer noch dieses glasige Lächeln zeigte, zu Morlen eilte. „Sag es ihnen, Devin." Morlen schüttelte wieder das Fläschchen. „Sag ihnen, wie sehr du Vahss magst." Der Junge zeigte keine Angst. „Ich mag Vahss." „Und nun sag mir, Devin, welcher dieser Gefangenen mich verabscheut?" Unbekümmert sagte Devin: „Alle." „Wünscht einer von ihnen mir den Tod?" „Sie alle wünschen Euch den Tod." „Und du? Wünscht du, ich wäre tot?" Devin schüttelte den Kopf.
    „Willst du mir helfen?"                  
    Der Junge nickte.                               
    „Jetzt ist Jasper an der Reihe zu trinken", sagte Morlen. „Aber zuerst möchte ich etwas an seinem Gesicht verändern. Ich möchte, dass du mir dabei hilfst, Devin." Er zog sein teuflisches Messer und legte es in Devins kleine Hand. „Ich mag dieses Brandzeichen nicht auf seiner Stirn", sagte er. „Du musst es wegschneiden." Devin schloss seine Hand um den Schaft, fasste mit der anderen Jaspers Kopf und setzte die Klinge an Jaspers Stirn.
    Jasper sah ihn nicht an, stattdessen suchte er Maeves Blick.
    Und da begann Maeve zu singen. Das Lied, das sie sang, hatte keine Worte, und Worte können auch nicht beschreiben, wie ihr Lied den Raum erschütterte. Die Soldaten standen wie versteinert da. Maeves Wachen ließen ihre Arme los. Dorjan schüttelte seine Wachen ab, ebenso Sara. Auch Jaspers Wachen ließen von ihm ab. Das Messer in Devins Hand fiel klirrend zu Boden und selbst Lord Morlen stand stocksteif da. Dorjan streifte sich den Strick von den Augen. In diesem Augenblick der Verwirrung warf sich Sara, das gekrümmte Messer in der Hand, auf Lord Morlen und rammte ihm die blitzende Klinge in den Hals. Blutüberströmt stieß Morlen Sara von sich. Sie stürzte, das Messer fest umklammert. Dorjan eilte ihr zur Hilfe.
     
    Nur ein Messer aus dem Reich der Leere konnte Morlen zum Bluten bringen.
    Morlen ließ das Fläschchen fallen. Es zersprang zu seinen Füßen. Er fasste sich mit beiden Händen an den Hals und presste das Blut zurück. „Tötet sie", befahl er mit krächzender Stimme. „Nehmt ihr das Messer ab und tötet sie."
    Doch die Soldaten ließen ihre Waffen ruhen, sie lauschten Maeves Lied und weinten wie hungrige Kinder. Dorjan half Sara aufzustehen. Drohend schwang sie ihr Messer gegen Morlen. Die Hände immer noch am Hals, sank er zu Boden. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. „Du wirst niemals vor mir sicher sein", sagte er.
    „Du stirbst", sagte sie zu ihm herab, während sich Maeves Lied durch den Raum spann.
    Es ist wahr. Sie hat ihn mit ihrer Seelenwaffe erstochen. „Sieh ihm nicht in die Augen", warnte Dorjan. „Der Augenblick des Todes birgt große Gewalt, er wird dich mitnehmen, wenn er kann."
    „Ich weiß, wer du bist und wo ich dich finde", keuchte Morlen. „Der Tod kann einen Ebrowen nicht aufhalten. Ihr habt alle keine Ahnung, welche Macht ich besitze." Eine Hand griff nach der Kette um seinen Hals. Er umklammerte den Traumwenstein. Das Messer, das Devin hatte fallen lassen, lag dicht neben ihm. Jasper hob es auf, da schoss

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