Die volle Wahrheit
Arnold Seitwärts. »Andernfalls wäre ich eben ertrunken!«
Henry Husten schnitt den Sack auf, und die zweite Gruppe aus kleinen Terriern rutschte hustend und niesend zu Boden.
»Ein oder zwei der kleinen Kerle sehen ziemlich mitgenommen aus«, sagte er. »Soll ich es mit Mund-zu-Mund-Beatmung versuchen?« »Natürlich nicht, Henry«, erwiderte der Entenmann. »Hast du denn gar keine Vorstellung von Hygiene?«
»Hü-was?«
»Du darfst keine Hunde küssen«, sagte der Entenmann. »Sie könnten sich dadurch eine schreckliche Krankheit holen!«
Die Gruppe beobachtete, wie sich die Hunde am Feuer zusammendrängten. Arnold und die anderen fragten sich nicht, wie die Terrier in – beziehungsweise auf – den Fluss gelangt waren. Alle Arten von Dingen landeten im Fluss. So etwas geschah ständig. Die Gruppe brachte schwimmenden Objekten großes Interesse entgegen. Aber nur selten bekam sie so viele auf einmal.
»Vielleicht hat es Hunde geregnet«, spekulierte Insgesamt Ingobert, der derzeit von einer Person namens Kraus gesteuert wurde. Die Gruppe mochte Kraus. Mit ihm kam man gut zurecht. »Neulich hab ich gehört, dass dies in letzter Zeit häufig geschieht.«
»Wisst ihr was?«, fragte Arnold Seitwärts. »Wir sollten… Kram suchen, Holz und so, und daraus ein Boot bauen. Mit einem Boot könnten wir noch mehr Dinge sammeln.«
»Ah, ja«, sagte der Entenmann. »Als Junge habe ich mal auf einem Schiff gewohnt.«
»Ich habe mal in eine Wohung geschifft«, meinte Arnold. »Läuft aufs Gleiche hinaus.«
»Nicht… unbedingt«, erwiderte der Entenmann. Er sah zu den dampfenden und würgenden Hunden.
»Wenn doch nur Gaspode hier wäre«, sagte er. »Er weiß, wie man über solche Dinge nachdenkt.«
»Ein Glas«, sagte der Apotheker vorsichtig.
»Mit Wachs versiegelt«, wiederholte William.
»Und du möchtest jeweils eine Unze…«
»Anisöl, Glockenblumenöl und Riechstarköl«, sagte William. »Die ersten beiden sind kein Problem«, meinte der Apotheker und sah
auf die Liste, die er bekommen hatte. »Aber in der ganzen Stadt gibt es nicht eine Unze Riechstarköl. Fünfzehn Dollar kostet eine Dosis, die gerade ausreicht, um einen Stecknadelkopf zu bedecken. Wir haben genug, um einen kleinen Löffel zu füllen, und diesen Vorrat müssen wir in einem verlöteten Bleikasten aufbewahren, noch dazu unter Wasser.«
»Ich nehme die Stecknadelkopf-Dosis.«
»Du kannst es dir nie von den Händen waschen. Das Öl ist nicht bestimmt für…«
»In einer Flasche«, sagte William geduldig. »Mit Wachs versiegelt.«
»Du wirst nicht einmal die anderen Öle riechen können! Was hast du nur damit vor ?«
»Es soll eine Art Versicherung sein«, erwiderte William. »Oh, und wasch die Flasche mit Äther ab, nachdem du sie versiegelt hast. Und wasch dann auch den Äther ab.«
»Willst du etwa irgendetwas Illegales damit anstellen?«, fragte der Apotheker. Er bemerkte Williams Gesichtsausdruck. »War nur eine Frage«, fügte er rasch hinzu.
Als er ging, um alles vorzubereiten, suchte William einige andere Geschäfte auf und kaufte ein Paar dicke Handschuhe.
Als er zurückkam, brachte der Apotheker die Öle gerade zum Tresen. In der rechten Hand hielt er eine mit Flüssigkeit gefüllte Flasche, in der eine kleinere Phiole schwamm.
»Die Flüssigkeit ist Wasser«, sagte er und zog sich Stöpsel aus der Nase. »Bitte nimm sie ganz vorsichtig entgegen. Wenn du sie fallen lässt, können wir uns von unseren Nasennebenhöhlen verabschieden.«
»Wonach riecht es?«, fragte William.
»Nun, Kohl vermittelt eine ungefähre Vorstellung«, antwortete der Apotheker. »Aber das ist längst nicht alles.«
Anschließend kehrte William zu seiner Unterkunft zurück. Frau Arkanum sah es gar nicht gern, wenn die Mieter tagsüber ihre Zimmer aufsuchten, aber William schien sich derzeit außerhalb ihres Bezugssystems zu befinden, und sie nickte nur, als er nach oben ging.
Die Schlüssel lagen in der alten Truhe am Fußende des Bettes. Die Truhe erinnerte ihn an Huggelstein, und er hatte sie behalten, um ihr gelegentlich einen Tritt zu versetzen.
Auch das Scheckbuch lag darin, und er steckte es ebenfalls ein. Das Schwert klapperte, als er es berührte.
Der Schwertkampf in Huggelstein hatte ihm gefallen. Es war stets
trocken, man durfte Schutzkleidung tragen, und niemand versuchte, einem das Gesicht in den Schlamm zu treten. William hatte es tatsächlich geschafft, zum besten Schwertkämpfer des Internats zu werden, was allerdings nicht an
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