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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sollen die Leute von mir denken, wenn sie hören, dass ich irgendwen mit einem Tisch geschlagen habe? So etwas schadet meinem guten Ruf.«
    »Ich verstehe.«
»Ich habe ihn niedergestochen. Tische sind Waffen für Weichlinge.« »Wir bringen eine Berichtigung«, sagte William und griff nach seinem
    Stift.
»Könntest du vielleicht hinzufügen, dass ich Kehlenschlitzer Kunibert
    das eine Ohr abgebissen habe? Mit den Zähnen? Ohren sind ziemlich schwer.«
    Als alle gegangen waren und Rocky draußen auf einem Stuhl saß, sahen sich William und Sacharissa an.
»Ein sehr seltsamer Morgen«, sagte William.
    »Ich habe mehr über den Winter herausgefunden«, meinte Sacharissa. »Und es gab einen nicht lizensierten Diebstahl bei einem Juwelier in der Straße Schlauer Kunsthandwerker. Der Dieb hat ziemlich viel Silber erbeutet.«
    »Woher weißt du das?«
    »Einer der Juweliersgesellen hat’s mir gesagt.« Sacharissa hüstelte. »Äh, wenn er mich vorbeigehen sieht, kommt er immer nach draußen, um ein wenig mit mir zu plaudern.«
    »Im Ernst? Gut!«
    »Und während ich auf dich gewartet habe, kam mir eine Idee. Gunilla hat dies hier für mich gesetzt.« Sacharissa schob schüchtern ein Blatt Papier über den Schreibtisch.
    »Ganz oben auf der Seite wirkt es sehr beeindruckend«, sagte sie. »Was hältst du davon?«
    »Was hat es mit dem Fruchtsalat und den Blättern und den anderen Dingen auf sich?«, fragte William.
    Sacharissa errötete. »Dafür bin ich verantwortlich. Ein bisschen inoffizielles Gravieren. Ich dachte, dadurch sieht alles… erlesener und so aus. Äh… gefällt es dir?«
    »Oh, es sieht wirklich gut aus«, sagte William rasch. »Sehr hübsche… äh… Kirschen…«
»… Weintrauben…«
»Ja, natürlich, ich meinte Weintrauben. Woher stammt das Zitat? Es ist sehr bedeutungsvoll, ohne, äh, zu viel zu bedeuten.«
»Ich glaube, es ist einfach nur ein Zitat«, sagte Sacharissa. Herr Nadel zündete sich eine Zigarette an und blies Rauch in die noch immer feuchte Luft des Weinkellers.
»Nun, ich glaube, wir haben es hier mit einem Kommunikationsproblem zu tun«, sagte er. »Ich meine, wir bitten dich nicht darum, ein Buch oder so auswendig zu lernen. Du brauchst einfach nur Herrn Tulpe hier anzusehen. Ist das so schwer? Viele Leute schaffen das ohne besondere Ausbildung.«
»Ich habe nur ein wenig die… die Nerven verloren«, sagte Charlie und versuchte, nicht zu zittern.
»Herr Tulpe ist kein Mann, vor dem man Angst haben muss«, sagte Herr Nadel, obwohl die aktuelle Realität anders aussah. Herr Tulpe hatte angeblichen Teufelsstaub gekauft, aber Herr Nadel vermutete, dass es sich in Wirklichkeit um Kupfersulfat handelte. Es reagierte mit den Chemikalien der Platte, aus der Herr Tulpes Nachmittagssnack bestanden hatte, und als Ergebnis produzierte die Stirnhöhle Elektrizität. Das rechte Auge drehte sich langsam, und Funken schimmerten an den Nasenhaaren.
»Ich meine, sieht er vielleicht so aus, als müsste man Angst vor ihm haben?«, fuhr Herr Nadel fort. »Denk daran, dass du Lord Vetinari bist. Verstanden? Von irgendeinem Wächter lässt du dir nichts gefallen. Wenn er etwas sagt, siehst du ihn einfach nur an.«
»Etwa so «, sagte Herr Tulpe. Die eine Hälfte seines Gesichts blinkte mehrmals.
Charlie sprang zurück.
»Nun, nicht unbedingt so «, sagte Herr Nadel. »Aber fast.«
»Ich habe genug von dieser Sache!«, jammerte Charlie.
»Zehntausend Dollar, Charlie«, sagte Herr Nadel. »Das ist viel Geld.«
»Ich habe von diesem Vetinari gehört«, meinte Charlie. »Wenn etwas schief geht, lässt er mich in die Skorpiongrube werfen!«
Herr Nadel breitete die Arme aus. »Nun, die Skorpiongrube ist nicht so schlimm, wie man immer behauptet.«
»Sie ist ein …tes Picknick im Vergleich mit mir«, brummte Herr Tulpe, dessen Nase zu leuchten begann.
Charlies Augen suchten nach einem Ausweg. Unglücklicherweise glaubte er, dass Schläue einer war. Herr Nadel verabscheute es, wenn Charlie versuchte, clever zu sein. Genauso gut hätte ein Hund versuchen können, auf einer Posaune zu spielen.
»Ich mache es nicht für zehntausend Dollar«, sagte Charlie. »Ich meine… ihr braucht mich…«
Er ließ die Worte in der Luft hängen, und Herr Nadel zog in Erwägung, mit Charlie auf die gleiche Weise zu verfahren.
»Wir haben eine Vereinbarung«, sagte er sanft.
»Ja, aber ich schätze, jetzt ist noch mehr Geld drin«, sagte Charlie.
»Was meinst du, Herr Tulpe?«
Tulpe öffnete den Mund, um zu antworten, doch

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