Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
ANKHMORPORK?‹«, sagte William. »In Grundschrift, Groß- und Kleinbuchstaben, über zwei Spalten: ›Wer regiert die Stadt, während Lord Vetinari im Gefängnis sitzt? Als man ihn heute nach seiner Meinung fragte, sagte ein bekannter Anwalt, er wisse es nicht und es ginge ihn auch nichts an. Herr Schräg von der Anwaltsgilde fügte hinzu ›…‹.«
    »Das darfst du nicht in deiner Zeitung bringen!«, bellte Herr Schräg. »Bitte zitiere ihn wörtlich, Herr Gutenhügel.«
    »Ist bereits im Satz«, erwiderte der Zwerg, während bleierne Typen klickten. Aus dem Augenwinkel sah William, wie Otto aus dem Keller kam; die Geräusche hatten ihn ganz offensichtlich verwirrt.
    »›Herr Schräg sagte weiterhin…‹« William sah den Anwalt an.
    »Es dürfte euch sehr schwer fallen, das alles ohne die verdammte Presse zu drucken!«, sagte Herr Schmeichler, ohne den verzweifelten Gesten des Anwalts Beachtung zu schenken.
    »…›lautete die Ansicht von Herrn Schmeichler, dem Oberhaupt der Graveursgilde‹ – Schmeichler wie schmeicheln –, ›der zuvor versuchte, die Times mit einem illegalen Dokument aus dem Geschäft zu drängen.‹« Williams Mund schien voller Säure zu sein, trotzdem fand er großen Gefallen an dieser Sache. »›Als man Herrn Schräg nach seiner Meinung zu diesem eklatanten Verstoß gegen die Gesetze der Stadt fragte, sagte er…‹«
    »HÖR ENDLICH DAMIT AUF, ALLES AUFZUSCHREIBEN, WAS WIR SAGEN!«, heulte Herr Schräg.
    »Bitte den ganzen Satz in Großbuchstaben setzen, Herr Gutenhügel.«
    Die Trolle und Zwerge starrten William und den Anwalt an. Sie begriffen, dass ein Kampf stattfand, aber sie sahen kein Blut.
»Falls du soweit bist, Otto…«, sagte William und drehte sich um.
    »Wenn die Zwerrge so frreundlich wärren, ein wenig zusammenzurrücken«, meinte Otto und blickte in den Ikonographen. »Oh, das ist gut, das Licht glüht auf den Äxten… Wenn die Trrolle bitte ihrre Fäuste schwingen würrden, ja herrvorrragend. Und jetzt bitte alle lächeln…«
    Es ist erstaunlich, wie sehr die Leute bereit sind, jemandem zu gehorchen, der ein Objektiv auf sie richtet. In der nächsten Sekunde kommen sie wieder zur Vernunft, aber mehr Zeit ist auch nicht nötig.
    Klick.
WOOMPF.
»… aaarrghaaarrghaaarrghaaaaagh…«
    William erreichte den fallenden Ikonographen unmittelbar vor Herrn Schräg, der für einen Mann ohne sichtbare Knie ziemlich schnell war. »Das gehört uns«, sagte William und hielt den Ikonographen fest, während um sie herum der Staub von Otto Chriek zu Boden sank. »Was hast du mit dem Bild vor?«
    »Ich brauche dir keine Auskunft zu geben. Dies ist unser Schuppen.
    Wir haben dich nicht gebeten, hierher zu kommen.«
»Ich bin aus rechtlichen Gründen hier!«
»Dann kann es sicher nicht falsch sein, ein Bild aufzunehmen, oder?«,
    fragte William. »Aber wenn du einen anderen Standpunkt vertrittst, bin ich gern bereit, dich zu zitieren.«
    Schräg warf ihm einen bitterbösen Blick zu und kehrte dann zur Gruppe an der Tür zurück. William hörte, wie er sagte: »Es ist meine ernsthafte juristische Meinung, dass wir diesen Ort jetzt besser verlassen sollten.«
    »Aber du hast doch gesagt, du könntest…«, begann Schmeichler und starrte zu William.
    »Es ist meine sehr ernsthafte Meinung«, betonte Herr Schräg, »dass wir jetzt gehen, und zwar schweigend .«
    »Aber du hast gesagt…«
»Wir sind still !«
Sie gingen.
Die Zwerge seufzten und verstauten ihre Streitäxte wieder unterm
    Stein.
»Willst du das wirklich in der Zeitung bringen?«, fragte Gutenhügel. »Das gibt bestimmt Ärger«, ließ sich Sacharissa vernehmen. »Ja, aber wie viel Ärger haben wir bereits?«, fragte William. »Auf einer
    Skala von eins bis zehn?«
    »Im Augenblick… etwa acht«, sagte Sacharissa. »Aber wenn die nächste Ausgabe in den Straßen verkauft wird…« Sie schloss kurz die Augen, und ihre Lippen bewegten sich, als sie rechnete. »Etwa zweitausenddreihundertsiebzehn?«
    »Wir bringen alles«, entschied William.
    Gutenhügel wandte sich an die Arbeiter. »Verliert eure Äxte nicht aus den Augen, Jungs.«
    »Hört mal, ich möchte nicht, dass jemand anders in Schwierigkeiten gerät«, sagte William. »Ich bin auch bereit, den ganzen Kram selbst zu setzen und anschließend einige Ausgaben zu drucken.«
    »Es sind mindestens drei Personen erforderlich, um die Presse zu bedienen, und selbst dann lässt die Geschwindigkeit zu wünschen übrig«, erwiderte Gutenhügel. Er bemerkte Williams

Weitere Kostenlose Bücher