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Die Waechter von Marstrand

Die Waechter von Marstrand

Titel: Die Waechter von Marstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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warmes und kaltes Wasser.
    Astrid runzelte die Stirn, als sie sah, dass Vendela in der Küche gedeckt hatte.
    »Sollen wir uns nicht an den Esstisch setzen?«
    Bei solchen Gelegenheiten wurde ihr bewusst, dass sie verschiedenen Generationen angehörten. Astrid war auf einem großen Hof aufgewachsen, wo die Bediensteten in der Küche und die Familie des Hausherrn im Esszimmer aßen. Das war tief verwurzelt.
    »Doch, das machen wir.« Vendela trug die Sets, Teller, Gläser und das Besteck mit einem blauen Holztabletthinüber ins Wohnzimmer und deckte dort den Tisch.
    Astrid kam mit einer zischenden Eisenpfanne hinter ihr her, platzierte sie auf einem Untersetzer und eilte zurück in die Küche. Vendela folgte ihr.
    »Nein, nein, du setzt dich an den Tisch.« Widerwillig blieb Vendela sitzen und sah Astrid Kartoffeln, Mohrrüben, Meerrettich und Wasser auf den Tisch stellen.
    »Bitte, bedien dich.« Astrid reichte ihr den Pfannenheber.
    Vendela nahm sich ein Stück von dem gebratenen Weißling, legte sich Kartoffeln auf den Teller und rieb den Meerrettich über den Fisch.
    Vendela schämte sich fast, dass sie so viel aß, aber an Astrids Miene konnte sie erkennen, wie sehr sich die alte Frau freute, dass es ihr so gut schmeckte.
    »Magst du nicht noch ein bisschen mehr, meine Liebe?« Astrid nahm den Deckel von dem Topf mit den Kartoffeln und Mohrrüben ab.
    »Danke, Astrid, du bist so lieb zu mir, aber es geht wirklich nicht. Ich bin pappsatt.«
    »Aber Kaffee brauchen wir. Und vielleicht ein Stück Kuchen dazu?«
    Vendela lächelte.
    »Einen Kaffee nehme ich gern.«
    »Den Kuchen musst du auch probieren. Ich habe gestern Kardamomkuchen gebacken.«
    »Wenn du mich weiterhin so verwöhnst, werde ich total fett, Astrid.«
    »Ach was, das läufst du dir im Sahlgrenska wieder ab.«
    Das Sahlgrenska, ach ja. Die Arbeit und die Wohnung. Charlies Freunde und die vielen Anrufe vom Schulleiter. In Astrids liebevoll eingerichteter Hütte auf Klöverö erschien einem diese Welt weit weg. Sie liebte diesen Ort so sehr, dass ihr das Herz wehtat. Allein der Gedanke an einenVerkauf war vollkommener Irrsinn. Wo sollten Charlie und sie die Sommer- und Winterferien verbringen, wenn sie nicht mehr auf den Bremsegård fahren konnten? Und wo sollte Astrid bleiben? Vendela folgte ihr in die Küche, wo sich Astrid um den Kaffee kümmerte.
    »Woran denkst du?«, fragte Astrid nach einer Weile.
    »Daran, dass es mir hier draußen so gut geht«, antwortete Vendela. »Es fühlt sich so gesund an, Holz zu hacken, um ein Haus zu beheizen, Feuer im Herd zu machen und Essen zu kochen. Auch ein eigenes Gemüsebeet ist fantastisch.«
    »Macht aber viel Arbeit.«
    »Das ist wahr.«
    »In meiner Kindheit hatten wir überhaupt keine Freizeit, es gab immer viel zu tun, und es wurde von einem erwartet, dass man mithalf.«
    »Kannst du dich noch erinnern, wie du einmal bei uns in der Stadt auf Charlie aufgepasst hast?«
    Vendela ging die Reaktion von Astrid durch den Kopf, als sie die beiden in Göteborg besuchte. Charlie saß zu Hause in der Wohnung und sagte, er langweile sich und wisse nicht, was er machen solle. Seine Freunde waren alle verreist. Es waren Herbstferien und Astrid war zu Vendelas Unterstützung gekommen. Charlie war ungefähr neun Jahre alt. Am nächsten Morgen bekam Vendela bei der Arbeit einen Anruf. Astrid war am Apparat. Sie wollte wissen, ob sie Charlie mit nach Klöverö nehmen dürfe, anstatt mit ihm in Göteborg zu bleiben. Den Rest der Woche verbrachte er bei Astrid. Vendela fragte sich, wie das bloß geklappt haben mochte. Am Freitagnachmittag nahm sie den Bus nach Marstrand und von dort aus die Fähre nach Klöverö. Gespannt marschierte sie vom Bremsegård zu Astrids Hütte. Als Erstes erblickte sie Charlie mit einer Axt in der Hand – er stand am Holzklotz und hackte unter Astrids Aufsicht Holz. Im erstenMoment wollte Vendela losschreien. Ein Neunjähriger, der Holz hackte, das konnte doch mit einer Katastrophe enden! Er arbeitete jedoch vorsichtig und hielt sich genau an Astrids Anweisungen. Vendela musste sich zusammenreißen, um einen entspannten Eindruck zu machen, als sie in den Garten schlenderte.
    »Mama!«, rief Charlie, aber anstatt die Axt einfach von sich zu schleudern, lehnte er sie an den Hackklotz und erntete dafür einen anerkennenden Blick von Astrid. Erst dann lief er auf Vendela zu. »Ich darf die Axt benutzen, Mama! Die kleine. Aber nur, wenn Astrid dabei ist.«
    »Das habe ich gesehen. Wie tüchtig du

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