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Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Titel: Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel , Simone Singer
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Arbeit.
    „Blaupausen sind von mir, alles andere von deiner Vorgängerin und einigen Informanten des Unternehmens“, sagte er. „Das, was du dort tun wirst, ist von erheblich höherem Wert als ein schickes Ölgemälde. Das hier ist das Schicksal eines ganzen Konzerns.“
    Bei Damians Erklärung lief Morten eine kalte Gänsehaut über den Rücken, als würde jemand mit einem Eiswürfel über sein Rückgrat streichen. Er atmete scharf durch und schluckte mühsam den Kloß hinunter, der sich in seiner Kehle gebildet hatte.
    „Was genau soll ich mitnehmen?“, erkundigte er sich. Immerhin musste er wissen, wie er das Objekt transportieren musste.
    Aber das war Damian wohl klar, er lächelte vielsagend, was Morten einen weiteren Schauer verpasste.
    „Oh, du musst nichts mitbringen. Im Gegenteil, du musst dort etwas hinbringen. Einen netten kleinen Computervirus für das dortige Intranet. Das Unternehmen stellt Süßigkeiten her, nach ganz speziellen Rezepturen, die dort auf den Rechnern gespeichert sind und die Mischverhältnisse im angrenzenden Werk steuern. Wenn du diese Rezepte vernichtest, ist das Unternehmen aufgeschmissen. Und du verstehst, was das bedeutet?“
    Junky und Cluster waren direkte Konkurrenten. Sie stellten dasselbe her, doch konnte Cluster den Erfolg von Junky nie zu hundert Prozent erreichen. Das sollte sich nun ändern.
    „I-Industriesabotage?“ Mortens Stimme überschlug sich vor Überraschung.
    War Damian verrückt geworden? Seit wann interessierten Dämonen sich für Knusperriegel? Mortens Verdacht, irgendwie wahnsinnig geworden und in der Psychiatrie gelandet zu sein, verstärkte sich, sodass er sich verstohlen umblickte , ob er nicht irgendwo eine Zwangsjacke hängen sah oder hinter den Fliesen seines Bades gummigepolsterte Wände hervorschimmerten. Wer wusste schon, wie dicht so eine Wahnvorstellung sein konnte?
    „Warum zum Teufel sollte ich das tun?“, keuchte er völlig entgeistert.
    „Ganz einfach“, erwiderte Damian. „Weil ich es dir befehle. Und weil du es kannst.“
    Als Morten daraufhin nichts sagte und nur mehr an seinem Verstand zweifelte, holte Damian weiter aus, und Morten war dankbar dafür.
    „Ich würde es selbst machen, bloß liegt d as Geheimnis von Junkys Erfolg nicht nur in den Rezepten. Tim Parker, der CEO von Junky, hatte ein wenig dämonische Hilfe. Und nun glaubt er, mit Hilfe von Exorzismus aus der Nummer aussteigen zu können. Wir werden ihn eines Besseren belehren und du bist dafür meine ausführende Hand.“
    Morten ließ sich nach dieser Erklärung an eine der Wände sinken, die durch die Fliesen herrlich kühl war und ihm ein wenig das Gefühl vermittelte, sich doch noch irgendwie in der Realität zu befinden. Das alles war so ... surreal. Dämonische Rezepte, Industriemagnate, die mit dem Teufel im Bunde standen, Exorzisten ... Das alles gab es gar nicht! Sein Blick fiel auf den Spiegel, in dem er sich selbst und Damian sehen konnte. Das Siegel auf seiner Brust, die gedrehten Hörner, die aus Damians Kopf erwuchsen. Nein, entschied er, er wollte gar nicht weiter darüber nachdenken, um seine geistige Gesundheit nicht noch mehr zu gefährden.
    „Okay“, hauchte er kraftlos und hob hilflos und resigniert die Hände. Gut, würde er eben einen Virus einschleusen. Unglaublich, wie tief man sinken konnte. Vom weltberühmten Kunstdieb zum Saboteur ... Erbärmlich.
    „Alles klar bei dir?“, fragte Damian, kam auf ihn zu und schaute ihn in einer Mischung aus Skepsis und Sorge an. Falls ein Dämon überhaupt zu so etwas fähig war.
    Morten nickte stumm. Natürlich, was sollte denn nicht in Ordnung sein? Er hatte sich mit einem Dämon verbündet, war bis an sein Lebensende gezeichnet und konnte sich nicht einmal mehr aussuchen, wo er einbrechen und was er dabei tun wollte. So hatte er sich das nicht vorgestellt.
    Allerdings war Morten noch ni e jemand gewesen, der sich von solchen ‚Kleinigkeiten‘ recht lange unterkriegen ließ. Widrigkeiten gehörten zum Job, und wenn er sie nicht zu seinem Vorteil umwandeln könnte, wäre er sicher nicht so erfolgreich geworden.
    Mit einigen tiefen Atemzügen erlangte er seine Fassung zurück, straffte sich und hob stolz das Kinn an. Diese simple Geste brachte einen Großteil seines Selbstvertrauens zurück, und so konnte er den angespannten Blick aus den dämonischen Augen erwidern.
    „Also gut. Vernichten wir Rezepte“, antwortete er schulterzuckend, das Grinsen schlich sich still und heimlich auf sein Gesicht

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