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Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Titel: Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel , Simone Singer
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ein, der gar nichts dafürkonnte, dass Morten sich so benahm.
    Zudem fragte sich Seere wirklich, was in den Dieb gefahren war, ihn so zu behandeln. Ihr kleines Intermezzo konnte Morten nicht so aufgeregt haben, dass er sich derartig aufführte, oder? Immerhin hatte Morten ja auch seinen Spaß dabei gehabt. Krachend flog der Sandsack nach einem besonders heftigen Schlag an die Decke, tanzte an der kurzen Kette, die daraufhin verdächtig quietschte und knirschte.
„Verdammt!“, knurrte Seere, hieb wieder auf den Ledersack ein, der mit einem dumpfen Laut auf den Boden knallte und unter der Wucht aufplatzte. Ein wenig betroffen blinzelte Seere die Sauerei an, die er verursacht hatte, und zog verlegen die Mundwinkel nach unten.
    „Ooops!“, lautete sein Kommentar, ehe er zusah, dass er aus dem Studio kam.
    Manchmal fand er seine Gabe noch praktischer als sonst. Zum Beispiel in Momenten wie diesem.
    Nachdem er sich wieder nach Hause gezwinkert hatte, ging er unter die Dusche.
    Anschließend legte er sich dann doch ins Bett, sein Körper war müde und brauchte Rast , nachdem er sich so verausgabt hatte. Das war der Nachteil an der Maske, die sie trugen. Sie waren trotz ihrer dämonischen Fähigkeiten den Leistungsgrenzen eines menschlichen Körpers unterworfen und benötigten ausgedehnte Ruhephasen ebenso wie Nahrung.
    Obwohl Seere erledigt war, ärgerte ihn Mortens Verhalten nach wie vor so sehr, dass er keine Ruhe fand. Erst nach einer ganzen Weile schaffte er es, ein wenig zu dösen. Sein Wecker, den er zuvor gestellt hatte, klingelte zuverlässig um kurz vor zwei.
    Mit einem Wimpernschlag begab er sich zu Morten, der ihn bereits erwartete.
    Der Dieb trug einen engen schwarzen Bodysuit, der nichts von seiner perfekt geformten Statur verbergen konnte. Um seine schlanken Hüften war ein Gürtel geschlungen, de r mit allerlei Taschen und Werkzeug bestückt war.
    Seere schluckte bei dem Anblick, schnaufte unhörbar durch, und sah Morten herausfordernd an.
    „Ich sehe, du bist fertig“, merkte er herablassend an, um sich für Mortens Rauswurf vom Nachmittag zu revanchieren. „Dann können wir ja los.“
    Das gnädige Nicken ließ seine Wut auf Morten wieder neu aufflackern, wie Feuer, das einen Schub Sauerstoff erhalten hatte. Er trabte hinter Morten her in die Tiefgarage des Wohnhauses, in der Mortens Wagen parkte. Aber das war nichts, was Seere nicht erwartet hatte. Ebenso wenig war er überrascht , dass Morten auf einen schwarzen Sportwagen zuging. Er hatte ihn schließlich lange genug observiert, um seine Gewohnheiten in- und auswendig zu kennen.
    Ungeduldig wartete er, bis Morten den Wagen endlich entriegelt hatte und er sich auf den Beifahrersitz sinken lassen konnte.
    „Warum beamst du uns eigentlich nicht hin?“, fragte Morten schnippisch. „Sonst platzt du doch auch ungebeten mitten in mein Wohnzimmer.“
    Seere knurrte genervt. Wenn Morten so weitermachte, würde er ihm heute tatsächlich noch eine reinhauen.
    „Ich tue es nicht, weil es gefährlich ist. Wenn ich zwei Lebewesen translokalisiere, kann es passieren, dass einer mit zwei Köpfen wieder auftaucht und der andere mit gar keinem. Das ist ein äußerst schwieriges Unterfangen und dieses Risiko möchte ich nicht eingehen.“
    Mortens Augen hatten sich bei dieser Schilderung erstaunt geweitet, seine rüde Antwort, die sich daran anschloss, verriet davon aber nichts.
    „Aha. Wahrscheinlich ist es wirklich besser, das Auto zu nehmen.“
    Nur mit viel Mühe blieb Seere so ruhig, wie es die Situation erforderte. Als der Wagen mit einem dumpfen Röhren zum Leben erwachte, sagte er sich wie in einem Mantra, dass er einfach nur gelassen bleiben musste, dann würde alles in Ordnung kommen.
     
    Als der niedrige Wagen von der Auffahrtsrampe der Tiefgarage ins Freie schoss, war Seere ni cht erstaunt, dass Morten durchaus zu wissen schien, wohin er musste. Es war ganz klar, dass er seine H ausaufgaben gemacht hatte, genau, wie Seere erwartet hatte.
    Etwa eine Viertelstunde später schaltete Morten das Licht seines Autos ab und brachte die letzte Strecke quasi im Blindflug hinter sich, bis er endlich an einer Stelle stehen blieb, von der aus der Wagen aus keinem Winkel des Zielorts zu sehen war. Unsichtbar, sozusagen.
    Seere spürte eine seltene Aufregung und er fragte sich, womit das zusammenhing. Machte er sich etwa Sorgen um Morten? Sicher, der Mann war außergewöhnlich gut, aber trotz allem e rsetzbar, notfalls auch aus dem Ausland.
    „Denk daran, dass

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