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Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Titel: Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel , Simone Singer
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hatte. Geschäftlich hatten sie länger zusammengearbeitet, Steve hatte über ein halbes Jahr um Mortens Gunst gebuhlt, während sie nur Freunde und Kollegen gewesen waren. Als Morten aber schließlich nachgegeben hatte, war er für Steve wohl nach und nach uninteressant geworden. Zwar war Morten nicht so konservativ, dass er eine feste Beziehung für das höchste Ziel im Leben hielt, allerdings war er treu, wenn er eine hatte, und verlangte im Gegenzug dasselbe von seinem Partner. Vielleicht war er zu naiv gewesen, zu glauben, dass Steve sich für ihn ändern würde, immerhin hatte sein Freund ihn lange Zeit umworben und ihm damit ein Gefühl von Besonderheit und Exklusivität vermittelt, das er offensichtlich fehlinterpretiert hatte. Zudem hatte er im Nachhinein erfahren, dass Steve so einiges von ihrer Beute auf die Seite geschafft hatte, ohne ihn darüber zu informieren.
    Dadurch hatte Morten jedoch sein Lehrgeld gezahlt und ging nicht mehr so blauäugig an Beziehungen heran. Nun … eigentlich hatte er genug davon und seitdem auch keine wirkliche Beziehung mehr geführt.
    „Ich trink meinen Kaffee wohl besser woanders. Du störst meine Schwingungen“, sagte Steve mit hochgezogener Braue. „Grüß Bridget von mir.“
    Noch ehe Morten etwas hatte erwidern können, war Steve aufgestanden und gegangen.
     
    Selbst jetzt, wo Morten das warme Wasser über den Körper rann, lief ihm ein unangenehm kalter Schauer über den Rücken. Nein, er wollte Steve nicht wiedersehen und hoffte, dass der Kerl nicht mehr in seinem Stammcafé auftauchte. Zur Sicherheit würde er es in der nächsten Zeit nicht aufsuchen.
    Als er aus der Dusche stieg und ein breit grinsender Rotschopf vor ihm stand, blieb ihm fast das Herz stehen.
    „Nette Aussichten“, bemerkte der Dämon, den er als Damian kennengelernt hatte. Zwar hatte der Mann ihm seinen wirklichen Namen gesagt, doch es fiel ihm schwer, an ihn als „Seere“ zu denken. Es passte seiner Meinung nicht zu ihm. Der Dämon schien sich aber nicht daran zu stören, denn er verbesserte ihn nicht, als er ein überraschtes „Damian!“ verlauten ließ.
    „In Fleisch und Blut“, entgegnete der. „Du hast mich sicher schon erwartet.“
    Morten grinste unwillkürlich und nickte leicht. Als wäre es vollkommen normal, dass sich auf einmal jemand in seinem Bad befand, ging er an Damian vorbei, griff nach einem bereitgelegten Handtuch und fing an, sich die Haare zu frottieren. Es war vollkommen egal, dass er nackt war – der Dämon hatte ihn wesentlich aufreizender und vor allem aus allernächster Nähe gesehen. Da kam es jetzt wohl auf ein wenig blanke Haut mehr oder weniger nicht mehr an.
    „Ja“, antwortete er schlicht aus dem Dunkel des Handtuchs heraus, das seine Stimme ein klein wenig dämpfte. Seltsam, der plötzliche Blick auf den Dämon hatte ein unbekanntes Kribbeln in ihm ausgelöst, das ihn gerade jetzt wie blöd grinsen ließ. Ein Grund, warum er so schnell unter dem Frottee verschwunden war.
    „Und du willst sicher wissen, was für einen Auftrag ich für dich habe“, säuselte Damian und wirkte dabei höchst amüsiert.
    Interessiert bemerkte Morten, der unter dem Handtuch hervorlugte, wie aus dem Nichts ein großer brauner Umschlag in Damians Hand erschien. Als er sich halbwegs abgetrocknet hatte, wurden ihm die Unterlagen gereicht.
    „In diesem Umschlag findest du alle Informationen über deinen neuen Auftrag, die Blaupausen des Gebäudes und die Positionen des Wachpersonals. Wenn du irgendetwas brauchst, dann ruf mich an und du sollst es sofort bekommen.“
    Morten war erstaunt, wie leicht Damian es ihm machte. Sonst hatte er diese Art der Vorarbeit immer selbst vornehmen müssen.
    „Anrufen?“, fragte er ein klein wenig verwirrt nach, als er sämtliche Informationen für sich sortiert hatte. Sollte er eine Dämonenbeschwörung abhalten, oder was? Das konnte nicht Damians Ernst sein! Er hatte von so etwas keinerlei Ahnung und würde den Teufel tun – er stutzte bei dem Gedanken und grinste über sich selber. Nein, er würde sich hüten, auch nur an eine Teufelsbeschwörung zu denken.
    „Wie wäre es mit dem Telefon?“ Damian reichte Morten eine Visitenkarte mit seinem falschen Menschennamen und seiner Handynummer.
    Morten blinzelte ihn kurz verblüfft an und nahm die Karte entgegen. Dann öffnete er den Umschlag und besah sich die Akte zu seinem ersten Auftrag.
    „Wer hat das zusammengestellt?“, wollte er überrascht wissen. Das war wirklich erstklassige

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