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Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Titel: Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel , Simone Singer
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dagegen sprechen musste. Es gab in diesem Vertrag aber viele Vorteile – von seinem entstellten Körper einmal abgesehen. Wenn Damian sein Wort hielt, war er finanziell abgesichert. War es nur das Geld, das ihn gelockt hatte, oder war es der Charme des rothaarigen Dämons gewesen?
    Eventuell war es auch der Reiz, etwas Verbotenes zu tun. Morten hatte stets den Nervenkitzel gebraucht, bereits während der Schulzeit hatte er Prüfungsunterlagen aus den Fächern der Lehrer gestohlen. Diese hatte er dann an seine Mitschüler verkauft, er selbst hatte nie Probleme mit dem Lehrstoff gehabt. Außerdem hatte er heimlich so manchen Streich gespielt, der einen Schulverweis nach sich hätte ziehen können – wenn man ihn erwischt hätte. Damals wie heute hatte Morten das Tal ent besessen, unerkannt zu agieren, dank seiner haargenauen Planung und einem unverschämten G lück, das er immer schon gehabt hatte. War vielleicht das mit ein Grund, warum Damians Wahl auf ihn gefallen war? Laut dessen Aussage hatte er ihn für diesen Job ausgesucht.
    Angestachelt von seiner natürlichen Neugierde beschloss er abzuwarten, was als Nächstes geschah. Trotzdem konnte er kaum verhehlen, dass er gespannt war, welch e Art von Aufträgen auf ihn zukam.
    Nachdenklich fuhr seine Hand erneut über das Siegel auf seiner Brust. Gebrandmarkt wie ein Zuchtbulle. S elbst wenn er es nicht wirklich ästhetisch fand, so fühlte er eine seltsame, warme Verbundenheit zu dem Zeichen, fast ein sanftes Gefühl der Zuneigung.
    Über den Spiegel sah er sich in die Augen, die im Moment fast ebenso unnatürlich leuchteten, wie es Damians immer taten. Sein Blick wanderte über sein Gesicht in der reflektierenden Oberfläche, über die Brust bis zum Hosenbund. Ein leises Seufzen wechselte sich mit einem schwachen Lächeln ab. Es war ein ziemlich einschneidendes Erlebnis, das er in den letzten Tagen und besonders heute gehabt hatte, und er war gespannt, wohin ihn das alles bringen würde. Neben seinem sprichwörtlichen Glück war seine Neugier etwas, worauf er jederzeit bauen konnte. Gut, vielleicht war sie mit ein Grund, weshalb er sich auf das hier eingelassen hatte. Wahrscheinlich sogar der Hauptgrund.
    Morten wandte sich vom Spiegel ab und ging langsam zurück ins Wohnzimmer, um sich dort aus dem Barfach eine Flasche teuren Wein sowie ein großes Glas zu holen und sich mit beidem erneut auf die Couch zu setzen. Jetzt blieb ihm nur zu warten, bis Damian ihn brauchte.
     

3.
     
    Nach einer Woche machte Morten sich Gedanken. Nach zweien war er besorgt. In der dritten Woche zweifelte er schon fast an seinem Verstand. Unter einer kalten Dusche versuchte er seinen Kopf klar zu bekommen, in dem die Gedanken sich überschlugen.
    In den vergangenen drei Wochen hatte er sein Leben so weiter gelebt wie bisher. Verzweifelt hatte er versucht, das Geschehene aus seinen Gedanken zu verdrängen, auch wenn ihn jeder Blick auf seine Brust eines Besseren belehrte. Doch da er nichts weiter von seinem neuen … „Arbeitgeber“ gehört hatte, musste er sich anderweitig beschäftigen. In seinem Arbeitsvertrag, den er sich immer und immer wieder durchgelesen hatte, stand nichts davon, dass er das nicht durfte.
    Es war ja nicht so, dass es ihm an Kunden und Aufträgen mangelte, im Gegenteil. Morten war in der Branche sehr gefragt und konnte sich aussuchen, welche Anfragen er annehmen wollte. Dabei liebte er die Herausforderung und so hatte er einen Auftrag erledigt, der etwas kniffliger war. Es ging um ein antikes Collier aus einem Museum. Schmuck zu stehlen gefiel ihm besonders, weil es einfacher war, als ein Gemälde aus dem Rahmen zu nehmen und die Leinwand zu transportieren. Außerdem liebte er das Schillern der Brillanten im Licht. Seine Erfahrung und seine hochwertige Ausrüstung hatten dafür gesorgt, dass er unentdeckt, unbeschadet und mit reicher Beute wieder verschwunden war. Die Übergabe war inzwischen schon eine Woche her, für die er durch das ganze Land hatte reisen müssen. Seitdem hatte er seinen Erfolg und seine Freizeit genossen, sich von den unangenehmen Gedanken in Bezug auf das Siegel und seinen seltsamen Arbeitsvertrag abgelenkt. Im Zuge dessen hatte er mehrere Videospiele durchgespielt. Der Kampf an der Konsole war seine heimliche Leidenschaft und seiner Fingerfertigkeit sehr zuträglich. Er war, entgegen der landläufigen Meinung über Diebe seines Kalibers, ein Einzelgänger, der auch in seiner Freizeit möglichst für sich allein blieb. Seine Nächte

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