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Die Wälder am Fluss - Lansdale, J: Wälder am Fluss - The Bottoms

Die Wälder am Fluss - Lansdale, J: Wälder am Fluss - The Bottoms

Titel: Die Wälder am Fluss - Lansdale, J: Wälder am Fluss - The Bottoms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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oder auf die Straße.«
    Wir gingen los, schoben den Karren, stolperten über Wurzeln, Furchen und Äste und stießen mit unseren Köpfen oder dem Karren immer wieder gegen Bäume.
    Ganz in der Nähe hörten wir die Tiere des Waldes. Ich dachte an das, was Cecil über die Panther gesagt hatte, und überlegte, ob wir auf Wildschweine treffen würden, die auf der Suche nach Eicheln waren – ich dachte daran, dass Cecil auch gesagt hatte, die Tollwut sei wieder ausgebrochen und dass bereits etliche Tiere infiziert seien. Ich tastete nach den Patronen in meiner Hosentasche. Ich hatte drei.
    Während wir durch den Wald liefen, wurden die Geräusche immer lauter.
    Dann, plötzlich, merkte ich, dass etwas neben uns her ging.
    Es wurde langsamer, wenn wir langsamer wurden. Es wurde schneller, wenn wir schneller wurden. Es bewegte sich nicht wie ein Tier, nicht wie Klapperschlangen, die manchmal neben einem her durch das Gras gleiten. Das hier war etwas Größeres als eine Schlange. Es schlich neben uns her wie ein Panther. Oder ein Mensch.
    Toby begann zu knurren. Er hob den Kopf, und seine Nackenhaare sträubten sich.
    Ich sah rüber zu Tom, der Mond gab gerade genug Licht, um ihr Gesicht zu erkennen und die Angst, die darauf lag.
    Ich wollte etwas sagen. Ich wollte dem Wesen, das uns verfolgte, etwas entgegenschreien, aber ich fürchtete, das würde wirken wie ein Schlachtruf, und das Wesen, was immer es war, würde sich auf uns stürzen.
    Ich hatte das Gewehr auf den Karren neben Toby, die Eichhörnchen und die Schaufel gelegt. Jetzt hielt ich an, nahm die Waffe in die Hand, entsicherte sie und legte den Finger auf den Abzug.
    Toby war vom Knurren zum Bellen übergegangen. Ich blickte rüber zu Tom. Sie hatte jetzt den Karren, und ich konnte sehen, dass sie Schwierigkeiten hatte, ihn über den weichen Waldboden zu schieben, aber ich hatte keine Wahl, ich musste das Gewehr halten, und Toby konnten wir schließlich nicht einfach zurücklassen; nicht nach allem, was er durchgemacht hatte.
    Das Wesen im Dickicht wurde leiser, man hörte kaum noch das Brechen der dürren Zweige, auf die es trat, und schließlich wurde es vollständig still um uns. Wir gingen schneller, aber neben uns im Gebüsch regte sich nichts.
    Irgendwann hatte ich mich so weit beruhigt, dass ich das Gewehr zurück in den Karren legte, damit ich ihn wieder schieben konnte.
    »Was war das?«, fragte Tom.
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich.
    »Es hörte sich groß an.«
    »Ja.«
    »Der Ziegenmann?«
    »Daddy sagt, den Ziegenmann gibt’s nicht.«
    »Ja, aber manchmal vertut Daddy sich auch, oder?«
    »So gut wie nie«, sagte ich.
    Wir gingen weiter, fanden eine niedrige Stelle im Fluss und kämpften uns mit dem Karren durch das Wasser an das gegenüberliegende Ufer. Wir hätten den Fluss nicht überqueren müssen, aber die Stelle lud dazu ein – und ich wollte möglichst weit weg von diesem Etwas, das neben uns her gegangen war.
    Wir kamen ein gutes Stück voran, dann liefen wir mitten in ein riesiges Gestrüpp aus Sträuchern, das sich mit den Kletterpflanzen um die Bäume und Büsche gerankt und eine Mauer aus Dornen gebildet hatte, eine Mauer aus wilden Rosenbüschen. Manche der Äste darin waren dick wie Stricke, die Dornen wie Nägel, und die Blüten dufteten stark und süß im Nachtwind, fast so süß wie Sirup.
    Es war eine riesige, wilde Hecke, die sich weit in alle Himmelsrichtungen erstreckte und uns einkesselte. Wir waren in einem Labyrinth aus Dornen, zu weitläufig, um es zu umgehen, und zu hoch und dornig, um hinüberzuklettern; die Äste hatten sich zu einer stacheligen Decke über unseren Köpfen ineinander gewunden. Ich dachte an die Geschichte von Brer Rabbit im Heidekraut, aber im Gegensatz zu ihm war ich nicht in Heidekraut aufgewachsen und mir gefiel das alles nicht.
    Ich entzündete eins der Streichhölzer, die ich noch in der Hosentasche hatte – Tom und ich hatten vor kurzem versucht, Zigaretten zu rauchen. Ich hielt das Licht in die Dunkelheit, und wir entdeckten eine Art Tunnel, den jemand in die Hecke geschlagen hatte. Er war ungefähr sechs Fuß hoch und genauso breit. Ich kniete mich hin. Wie weit der Tunnel ging, konnte ich nicht sehen, aber es schien eine ziemlich lange Strecke zu sein.
    Ich löschte das Streichholz, bevor es mir die Finger verbrennen konnte. »Entweder wir gehen zurück oder durch diesen Tunnel«, sagte ich zu Tom. Tom guckte sich die Hecke an, mehr als skeptisch. »Ich will nicht zurück, wegen dem Ding.

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