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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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an mich. Ich küßte meine Kinder und bestieg den Voller.
    »Remberee, Delia!« rief ich, als das Flugboot aufzusteigen begann. »Remberee, Dray – und komm gesund zurück!«

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    Unvorstellbar, einfach so abzufliegen, und Delia mit all ihrer Schönheit und Liebe zurückzulassen! Was für ein Dummkopf ich doch war! Was für ein Onker! Westlich der Insel Astar, eines entlegenen Eilandes, zog ich das Flugboot herum und ging auf Gegenkurs. Was bedeuteten Staatsgeheimnisse und politische Erwägungen, wenn es um Delia ging – die Prinzessin Majestrix von Vallia!
    Auf meiner Backbordseite lag die Insel Pandahem, auf der Pando zur Zeit zweifellos bemüht war, sein Kovnat vor dem Ansturm des Gegners zu schützen. Ich mußte ihn bald einmal besuchen. Doch die opazvergessenen Rasts aus Hamal drangen über die pandahemischen Berge nach Norden vor und würden Nord-Pandahem so mühelos erobern wie schon den Süden der Insel. Und dann kam Vallia an die Reihe. Wie konnte ich meine Kämpfer aus Djanduin und meine Soldaten aus Valka ohne wirksame Luftunterstützung gegen die Hamaler führen? Gewiß, der vallianische Luftdienst war stark und würde kämpfen, doch ich hatte die Himmelsschiffe der Hamaler gesehen. Gegen sie hatten die Flugboote, die die Hamaler an das Ausland verkauften, nicht die geringste Chance. Gegen diese Schiffe vermochten auch Flutduins nichts auszurichten. Vallia, die große Insel, zu der Valka als kleines Stromnat gehörte, besaß keine Luftkavallerie.
    Nein, ich konnte nicht aus egoistischen Gründen zu Delia zurückkehren und Kregen im Stich lassen. Ich mußte diesen jämmerlich kleinen Voller herumziehen und nach Süden fliegen. Ich mußte über den Südlichen Ozean zum Kontinent Havilfar fliegen und Hamal aufsuchen. Das war ein Schicksal, dem ich mich nicht entziehen konnte.
    Da ich es nicht über mich brachte, das zerstörte Paline-Tal wiederzusehen, überquerte ich die Nordküste Hamals in der Nähe der Stadt Eomlad östlich der Schädelbucht. Unter mir erstreckte sich ein endloser undurchdringlicher Dschungel, über dem die Hitze flimmerte. Eomlad lag ein Stück landeinwärts am Ufer eines breiten, trägen Flusses. Im Vorbeifliegen sah ich Rauch und Flammen in die schwüle Luft aufsteigen. Wie sehr mich das an meinen letzten Besuch in diesem Lande erinnerte!
    Auch dieser Kampf ging mich nichts an. Ich, Dray Prescot, Krozair von Zy, brachte die Hände an den Kontrollen in meine Gewalt und flog an der brennenden Stadt vorbei. Mein Ziel war Ruathytu.
    In meinem Innern tobte ein grimmiger Kampf. Ich wollte in Eomlad landen und den Menschen dort helfen. Andererseits wußte ich, daß ich kaum noch Zeit hatte, etwas gegen die hamalischen Vorstöße in Pandahem zu unternehmen, die letztlich zu einer Invasion in Vallia führen mußten. Die Angriffe würden nicht deswegen aufhören, weil ich eine brennende Stadt aufsuchte, um nach Möglichkeit zu helfen. Die Auseinandersetzung dort unten war ohnehin vorüber. Ich hatte einen Schwarm Himmelsschiffe fortfliegen sehen. Was hier vorgefallen war, wußte ich nicht; was mich anging, würde ich in Ruathytu erfahren.
    Der Brand in Eomlad war Symptom eines großen Ereignisses, das mir noch unmittelbar von Nutzen sein sollte. Erfüllt von der Dringlichkeit meiner Mission, flog ich weiter, entschlossen, mich diesmal durch nichts von meinem Ziel abbringen zu lassen – auch nicht durch einen rotgesichtigen Strom, der mich herausfordern wollte.
    Nun, letztlich bestimmt Zair die Ernte, wie es am Auge der Welt heißt.
    Von Eomlad ist Ruathytu noch etwa zweihundert Dwaburs entfernt, in südöstlicher Richtung.
    Am südlichen Horizont schimmerte der Speer des Havilthytus-Flusses; ein fruchtbares Anbaugebiet erstreckte sich unter mir, durchzogen von zahlreichen Nebenflüssen, die sich dem großen Strom näherten, flankiert von Dörfern mit weißen Flachdachhäusern – eben genoß ich diesen Anblick, als der verflixte Voller den Geist aufgab. Mit großer Anstrengung und unter Aufbietung sämtlicher Flugkenntnisse, die mir Delia vermittelt hatte, brachte ich den abstürzenden Voller wieder in die Gewalt und landete ihn mit heftigem Aufprall. Dabei pflügte ich eine tiefe Furche in ein vor der Ernte stehendes Feld. Der Bauer würde sich gehörig aufregen.
    Doch um den armen Kerl hätte ich mir keine Sorgen zu machen brauchen. Als ich aus dem zerstörten Fluggerät sprang, sah ich hohe Flammen aus dem flachen Dach seines Hauses schlagen; das Feuer schimmerte blaß im Licht von

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