Die Waffenbrüder von Antares
seine Zeit. Ich hatte eine Aufgabe in Hamal, die sogar noch wichtiger war.
Ich hatte Freunde in Tomboram. Ich kannte Pando, den jugendlichen Kov von Bormark, und seine Mutter Tilda die Schöne, Tilda mit den Vielen Schleiern. Ich konnte es nicht dulden, daß sie belästigt wurden. {*}
Nicht ohne Widerstreben wandte ich mich daraufhin an meine djangischen Freunde. Würden sie gegen die Hamaler kämpfen, wenn ich sie darum bäte – zur Unterstützung eines jungen Kov und seiner Mutter?
Es kostete mich große Überwindung, diese Frage zu äußern; andererseits war ich mir schweren Herzens bewußt, daß es auf Kregen noch viel Blutvergießen geben würde, ehe diese Welt für alle ihre Bewohner sicher war. Meine Entscheidung hatte nichts mit den Plänen der Herren der Sterne oder der Savanti zu tun; ich mußte handeln, wenn jene Gebiete Kregens, die mir am Herzen lagen, nicht erobert und versklavt werden sollten. Und Nord-Pandahem liegt in gefährlicher Nähe Vallias.
Vallia und Pandahem waren seit jeher miteinander verfeindet – ein Zustand, den ich als Prinz Majister von Vallia baldmöglich zu beenden trachtete, denn die handelspolitischen und wirtschaftlichen Rivalitäten der beiden Länder ließen sich bei einigem guten Willen aus der Welt schaffen. Die beiden Inseln fanden vielleicht eher zueinander, wenn ich Pandahem gegen einen gemeinsamen Gegner beistand. Die Hamaler hatten sich seit langem geweigert, Flugboote nach Pandahem zu verkaufen. Wollten sie dem Land auf diese Weise ein Kampfmittel vorenthalten, damit sie als Eroberer ein um so leichteres Spiel hatten? Neuerdings wurden auch keine Voller mehr nach Vallia verkauft, das immerhin ein traditioneller Markt gewesen war. Dies alles deutete auf einen Angriff hin.
»Du siehst nachdenklich aus, Dray«, sagte Regent Pallan O. Fellin Coper. »Djangs sind blutrünstige Wesen, das weißt du sehr wohl. Ich bin Zivilist, und ich ...«
»Aye, Ortyg!« sagte Kytun und hob seine Flasche. »Überlaß das Kämpfen uns – das liegt den Djangs im Blut. Wenn du Feinde hast, werden wir sie bekämpfen – aye! Und wenn sie hinter den Eisgletschern Sicces lauern!«
»Gut, Kytun. Allerdings glaube ich nicht, daß wir so schnell zu den Eisgletschern gehen müssen – jedenfalls noch nicht.«
Ich hatte meine Vermutung bestätigt gefunden. Die Djangs würden für mich kämpfen, wenn sie erkannten, daß sie sich für eine gute Sache einsetzten. Ich bezweifelte nicht, daß ich ihnen das klarmachen konnte.
Bewußt wechselte ich das Thema und begann davon zu sprechen, daß wir unsere Nordküste besser gegen Sklavenüberfälle von Loh schützen müßten.
»Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, bis das Land so ist, wie wir es gern hätten«, sagte O. Fellin Coper, und wir stürzten uns in eine ausführliche Diskussion über Methoden und Möglichkeiten und Finanzierungen und was dergleichen Probleme mehr sind, wenn es darum geht, ein ganzes Land zu verwalten.
O ja, ich spielte die Rolle des Königs von Djanduin – ich spielte sie nicht nur, sondern ich war der König. Zu jener Zeit lagen mir die kregischen Länder Strombor, Valka und Djanduin besonders am Herzen, denn die Bevölkerung dieser Landstriche sah mich nicht nur als ihren Herrscher an, als den Mann, der sie anführen und ihnen sein Leben widmen würde, sondern auch als ihren Freund – das bildete ich mir wenigstens ein. Dabei fällt es mir gar nicht leicht, Freunde zu finden. Immer wieder habe ich auf Kregen das Glück, wahre Freundschaften zu schließen – wobei ich natürlich auch eine ganze Reihe von Feinden gefunden habe. Ein Teil dieser Feinde war tot, aber die verbleibenden sollten mir noch manchen Stein in den Weg legen, wie Sie hören werden ...
Als König von Djanduin hatte ich keine Schwierigkeit, einen Voller zu finden, in dem ich nach Migladrin fliegen konnte, um mich dort nach dem neuesten Stand der Entwicklung zu erkundigen.
Im letzten Augenblick entschlossen sich einige Djangs, mich zu begleiten, um in freundschaftliche Beziehungen zu den Miglas zu treten. Dies paßte gut in meine Pläne, legte ich es doch inzwischen bewußt darauf an, die verschiedenen Völker dieser Kontinentgruppe miteinander in Kontakt zu bringen. Über diesen Aspekt ist später noch viel zu berichten. Wir flogen nach Migladrin, wo ich mit der alten Mog, Mog die Mächtige genannt, diskutierte. Schließlich überließ ich den Djangs die Feinheiten des diplomatischen Protokolls und flog nach Hause, nach Valka.
Auf meiner Insel
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