Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Vorbereitungen eingehen, die Chido und ich leiteten – wir mußten den Saal mieten, uns um die Eintrittskarten kümmern und die Konzessionen für die Buchmacher ausgeben. All diese Dinge waren reine Routine.
    »Ich werde dich nicht bitten, mein Champion zu sein«, sagte Rees zu mir. »Du kennst den Grund. Ich habe Nath Tolfeyr gebeten.«
    Darauf gab es keine Antwort. »Wird der elende Cramph überhaupt zum Kampf antreten?«
    »Bei Krun! Wenn nicht, haue ich seinen Champion nieder, versetze ihm einen Schlag ins Gesicht und fordere ihn erneut.«
    Der Ablauf der Ereignisse während meiner Zeit als Spion in Ruathytu ist mir nach all den Jahren nicht mehr ganz geläufig – es dürfte etwa zu dieser Zeit gewesen sein, daß ich das Gerücht wahrnahm, Casmas der Deldy habe sich nach angemessenem Bokkertu eine Braut zugelegt. Außerdem fand ich Nulty wieder.
    Auf den Mauern der Fabrik Zhyansflügel hatte es einen unangenehmen kleinen Zwischenfall gegeben. Die weißgetünchten Gebäude schimmerten im Mondlicht, tauchten mich in einen rosa Lichtschimmer, während ich eine wütende Patrouille abwehrte, mich beherzt auf einen Balkon hinaufschwang, zum nächsten sprang und über die Dächer entkam. So einfach war der Zugang zu Zhyansflügel also nicht. Die Wächter waren außer sich, hatten sie doch Befehl, den geheimnisvollen und gefährlichen Nachtschwärmer endlich zu fangen ... Inzwischen hatte ich es mir angewöhnt, eine Maske zu tragen, da ich trotz des Bartes vielleicht erkannt wurde. Mit der Zeit ging ich auch immer größere Risiken ein, um mein Ziel zu erreichen, doch ich kam nicht entscheidend weiter, wie ich's auch anstellte.
    Die Stadt schien mich zu verhöhnen, als ich zurückeilte, eine dahinhuschende Gestalt im Mondlicht, der Mantel hinter mir wehend. Gewisse Fortschritte hatte ich inzwischen jedoch erzielt; ich hatte die Ohren gespitzt und erfahren, daß es bei der Vollerherstellung auf eine bestimmte Mischung der Mineralien ankam. Offenbar befanden sich in einem Silberkasten fünf verschiedene Mineralien. Worum es sich bei diesen Mineralien handelte, wußten meine Gesprächspartner leider nicht. Während ich über die Dächer Ruathytus eilte, faßte ich den Entschluß, meinen Freundeskreis im heiligen Viertel aufzugeben, um ein Gul zu werden und auf dieser Ebene in Zhyansflügel einzudringen – oder in eine andere Fabrik, in der die Mineralien vermengt wurden.
    Aus Gründen, die auf der Hand liegen, war das keine leichte Aufgabe, doch wenn ich nicht bald etwas Entscheidendes erreichte, mochte mein ganzer Plan ins Wasser fallen – dann wären alle Verstellungen und Mühen umsonst gewesen.
    Die Fabrik Zhyansflügel liegt nördlich des Havilthytus in einem Gul-Vorort. Auf meinem Rückweg in das heilige Viertel mußte ich die Brücke der Schwerter überqueren. Die Brücke trägt diesen Namen, weil sie den Soldaten, die am Nordufer des Flusses gegenüber dem Palast ihre Kasernen haben, Zugang zum heiligen Viertel am V des Zusammenflusses gewährt. Direkt vor mir sah ich die drei mächtigen Kuppeln des Großen Tempels von Havil dem Grünen. Sie schimmerten grünlich im rosa Licht der Monde. Der gewaltige Tempel erhebt sich unmittelbar an der Spitze der Landzunge und ist flußabwärts durch eine Brücke mit dem hohen Schloß auf einer speerspitzenförmigen Insel verbunden. Das bereits erwähnte interessante Phänomen, daß sich das Wasser des Schwarzen Flusses nicht sofort mit dem braunen Wasser des Havilthytus vermischt, zeichnet sich hier deutlich ab; südlich des Schlosses ist das Wasser tintenschwarz, zum Norden hin ockerfarben. Die deutliche Trennung setzt sich noch ein gutes Stück flußabwärts fort, bis allmählich doch eine Vermengung stattfindet, die ein undurchsichtiges Dunkelbraun ergibt.
    Links von mir erhob sich das Schloß – genannt das Schloß Hanitchas des Sorgenbringers oder auch kurz: Hanitchik.
    Im Laufe der Jahre habe ich auf Kregen etliche Verliese kennengelernt. Was ich jedoch über die Zellen des Hanitchik wußte, stärkte meine Entschlossenheit, mich in dieser Stadt niemals fangen zu lassen.
    Als die Brücke der Schwerter hinter mir lag und ich aus dem Schatten des Großen Tempels trat, konnte ich die Maske absetzen. Eingehüllt in meinen alten grauen Mantel, schritt ich dahin, nach Süden in das heilige Viertel, vorbei an teuren Villen auf großen Grundstücken, über die mit Säulen gesäumten Plätze und die breiten Boulevards. Auf den weiten Flächen waren noch immer viele Menschen

Weitere Kostenlose Bücher