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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sie bei teuflischen Arenaspielen verheizt werden. Diese Menschen waren dem Tod geweiht.
    Nicht Rees, nicht Chido, keiner aus der nichtsnutzigen Gruppe meiner Freunde konnte mich dazu bringen, mir dieses Spektakel anzuschauen. Casmas fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und schwor, er würde seine Arme bis zu den Ellenbogen in Gold-Deldys stecken. Thorhord, der Elten der Rubinberge, wettete hitzig mit Nath Tolfeyr. Thorhord, ein dunkelgesichtiger Mann, der etwa so alt war wie Rees, hatte vor kurzem bei einem Kampf an der Südküste einen jüngeren Bruder verloren. Er war begierig, seinen Verlust an den Feinden des Landes gerächt zu sehen.
    Zu unserer wilden Gruppe stießen immer wieder Männer aus dem Krieg, die auf Urlaub zu Hause waren. Wir lauschten ihren Schilderungen, ehe sie sich erneut in die Gefahr begaben. Meistens waren es die jüngeren Söhne, die der Armee und dem hamalischen Luftdienst beitraten; Landbesitzer, Adelige und Beamte blieben zu Hause. Unabhängig davon erfuhr ich, daß Trylon Rees im Begriffe war, ein Kavallerieregiment aufzustellen und die Männer auf eigene Kosten auszustatten. Er verbrachte viel Zeit im Gespräch mit kampferfahrenen Männern, zumeist Hikdars und Deldars, die ihm über die Ausbildungsfortschritte auf seinen Gütern des Goldenen Windes berichteten.
    »Du wirst mit mir reiten, Hamun?«
    Diese Frage brachte mich ins Schwitzen.
    »Es wäre mir eine Ehre, Rees. Wann ...?«
    »Sobald meine Offiziere das Regiment in Schuß haben. Ich werde mich selbst bei der Königin melden. Aber dann, Hamun! Dann ziehe ich los, um für Hamal einen Sieg zu erringen!«
    Diese Worte schmeckten mir gar nicht.
    »An welcher Front ...?«
    »Wer weiß! Ist doch völlig egal! Ich hasse Kriege und liebe das Kämpfen. Sobald wir im Kampf stehen, werde ich wohl nicht mehr lange leben.«
    Ich gebe zu, daß mich seine Worte mit Bedauern erfüllten, die Worte eines Feindes meines Landes, zugleich mein Freund.
    Von nun an hielt es Rees für selbstverständlich, daß ich mit ihm und seinem großartigen Regiment in den Krieg ziehen würde.
    Der größte Teil der nichtsnutzigen jungen Männer, mit denen wir unsere Zeit verbrachten, lehnte jedoch Rees' Angebot ab. Sie wurden durch Rang und Position und Privilegien geschützt und gehörten jenem Typ von Männern an, der es ebenso angenehm findet, andere an die Arbeit gehen – oder in den Krieg ziehen – zu sehen, als selbst aktiv zu werden. Chido ham Thafey verzog das Gesicht und erklärte entschlossen, er wollte Rees begleiten, bei Krun! Er wollte Stabsoffizier sein, ein fliegender Bote, er wolle mit wichtigen Meldungen auf seiner Zorca über das ganze Schlachtfeld galoppieren und durch seine Geschicklichkeit den Kampf mit entscheiden!
    Rees nickte, setzte sein Löwenlächeln auf, sagte ja und verspottete den jungen Chido nicht.
    Andere Gruppen im heiligen Viertel wurden ebenfalls immer mehr in den Krieg hineingezogen. Die Nachrichten von der Südfront bestätigten lediglich, daß Hamals Armeen noch immer langsam in die dort liegenden alten Königreiche und Kovnate vordrangen. Aus den Bergen des Westens kamen groteske Schreckensberichte. Aus Pandahem kamen die besten Neuigkeiten – gut allerdings nur für den treuen Hamaler.
    Ich wußte, daß Königin Thyllis noch nicht offiziell inthronisiert und gekrönt worden war und die Symbole ihrer Macht noch nicht an sich genommen hatte. Sie wartete auf den psychologisch richtigen Augenblick. Ein großer Sieg mit einer nachfolgenden Siegesparade und einer entsprechenden Feier im Jikhorkdun – das wäre der Moment, sich zur Herrscherin von Hamal krönen zu lassen.
    Während nun meine befreundeten Feinde oder gegnerischen Freunde im Jikhorkdun tobten und schrien, während die Gefangenen aus Pandahem ihre letzten entsetzlichen Minuten erlebten, machte ich mich daran, das Vertrauen eines Offiziers des hamalischen Luftdienstes zu erringen. Nikdar Nath ti Hainlad, ein jovialer, rundlicher Mann mit rötlichem Haar und geröteter Nase und Wangen. Für eine Flasche Wein und einen Brocken Cham, auf dem er während des Trinkens herumkaute, war er bereit, sich mit mir über die Himmelsschiffe zu unterhalten. Ich hörte gut zu und erfuhr viel – Tatsachen und Zahlen, von denen ich mir bisher nicht hatte träumen lassen.
    Wir saßen auf einer kühlen, nach Süden gerichteten Terrasse über dem Schwarzen Fluß. Wir befanden uns im Horterviertel der Stadt, wo ich vor langer Zeit einmal mit Nulty gewohnt hatte – westlich der

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