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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Stücke hauen.«
    Chido schüttelte den Kopf und hielt sich an seinem Glas fest. »Du hast diesen Zeniccer noch nicht kämpfen sehen, Hamun!«
    Die Rapier-Dolch-Kämpfer Zenicces sind äußerst geschickt, was ich nur zu gut wußte, hatte ich doch in Zenicce selbst als Kämpfer gewirkt. Die ersten Versuche der hamalischen Aristokratie mit dem Rapier konnten einem Schwertmeister Strombors oder Ewards – oder Ponthieus! – nur ein mitleidiges Lächeln entlocken. Vallianer sind schnell und geschickt im Umgang mit dem Rapier, und ich kenne auch vorzügliche Schwertkämpfer aus Pandahem. Trotz meiner mutigen Worte und trotz meines Zutrauens zu Rees war ich ziemlich sicher, daß der Löwenmensch keine Chance hatte, wenn Leotes ti Ponthieu ein erstklassiger Schwertmeister war.
    Es gibt in Zenicce vierundzwanzig adlige und bürgerliche Häuser. Der Zufall hatte es gewollt, daß Garnath in seinem Rachedurst einen Kämpfer des edlen Hauses der Ponthieu ausgewählt hatte, das damals mit meinem Haus von Strombor zutiefst verfeindet war. Mit Leotes brauchte ich also kein Mitleid zu haben.
    Die Vorbereitungen für das unvermeidliche Duell nahmen ihren Fortgang, wobei es zum ersten Kampf einen wesentlichen Unterschied gab. Nath Tolfeyr weigerte sich, als Rees' Champion einzutreten. Chido hätte sich gern aufstellen lassen, was jedoch auf Rees' Widerstand stieß. Der Löwenmensch wirkte so würdevoll, wie man es von einem Löwen erwartet, als er sich im Oberzimmer der Schänke umsah, wo wir uns am Vorabend der Begegnung versammelt hatten. Der Kampf war kaum noch ein Ehrenhändel zu nennen.
    »Ich werde als dein Champion fungieren, Rees«, sagte ich.
    »Einverstanden, Hamun. Da ich diesen Hund von Zeniccer zweifellos nach wenigen Sekunden abstechen werde, reichen deine Kenntnisse völlig.« Doch er dankte mir nicht, und ich erkannte, daß er beunruhigter war, als er eingestand. Allerdings stellte er ein ungebrochenes Selbstvertrauen zur Schau.
    Chido fluchte lauthals vor sich hin, doch Rees übertrug ihm eine Aufgabe, die mit dem Duell nichts zu tun hatte. Chido sollte die weiten Ebenen des Goldenen Windes aufsuchen, um jene Anfangsgründe militärischer Kenntnisse aufzuschnappen, die er als Stabsoffizier brauchte.
    Ich hatte meine eigene Vorstellung von dem Regiment, das Rees zusammenstellte, doch natürlich vertraute ich dem Löwenmann meine Gedanken nicht an.
    Casmas der Deldy verkündete mit öligem Lächeln, daß er wieder Wetten annehme, auch wenn er inzwischen verlobt sei – und zwar mit einem höchst charmanten, leidenschaftlichen, blendend aussehenden Mädchen. Diesmal lagen die Wetten so sehr zu Gunsten des Zeniccers, daß offenbar niemand Rees eine Chance gab. Auch ich plazierte eine Wette, und Casmas lächelte und betastete sein Kinn, rechnete er doch bereits damit, daß dieser Einsatz verloren war. Ziemlich niedergeschlagen suchten wir am nächsten Tag den Saal auf, um das Duell zu verfolgen.
    Der erste Mann, den ich zu Gesicht bekam, war Lart ham Thordan, Strom von Hyr Rothy. Er zuckte bei meinem Anblick zusammen, rümpfte die Nase und machte zu seinem Freund eine Bemerkung über Amaks, die vor Duellen ausrissen und sich dann hinter dem Rapier befreundeter Löwenmenschen versteckten. Ich ignorierte ihn. Eine andere Möglichkeit sah ich nicht.
    Die Zuschauer drängten sich um die Kampfbahn. Ich versah meine Aufgabe als Sekundant, und wie erwartet überzeugte Vad Garnath die Schiedsrichter davon, daß er nicht kämpfen könne und sein Champion für ihn einstehen müsse. Leotes ti Ponthieu trat vor.
    Nun, sein Typ war bekannt. Er war Schaukämpfer. Er lebte von seinem Rapier. Eines Tages – das wußte er – würde er unter der Klinge sterben.
    Rees stellte sich dem Mann gegenüber, und der Kampf begann. Ich erkannte sofort, daß mein Freund hoffnungslos unterlegen war. Dennoch kam es nicht zu einem tödlichen Ausgang; Leotes' Klinge fetzte ein Stück Fleisch aus Rees' Flanke, und da beim Fließen von Blut der Kampf beendet werden konnte, sprang ich in den Ring und brüllte, die Ehre des Herausforderers sei wiederhergestellt. Rees wirkte seltsam zusammengeschrumpft. Er wurde fortgetragen, und ich machte kehrt, um ihm durch die brüllende Menge zu folgen, wobei ich den Trägern zurief, sie sollten vorsichtig mit ihm umgehen.
    Das Chaos war vollkommen. Rees hatte nicht nur Feinde, sondern auch viele Freunde. Und natürlich wollten sich die Damen von Ruathytu ein solches Schauspiel nicht entgehen lassen. Ich eilte hinter

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