Die Waffenbrüder von Antares
einen gewissen N. Wonlin Sundermair – er war mein Freund. Leider wurde er in meinem Zelt ermordet, und ich war nicht rechtzeitig zur Stelle.«
»Ja, Majister. Der Tan der Wonlins hat eine hohe Meinung von Nath Sundermair.«
»Du warst damals noch zu jung zum Kämpfen?«
»Ja, Majister.« Er sah mich an. »In meiner jugendlichen Leidenschaft faßte ich den Entschluß, als Söldner durch die Welt zu ziehen ... und dies ist das Ergebnis.«
»Du bist frei, Kharon. Hör mir gut zu. Ich bin hier als Hamun ham Farthytu bekannt, Amak des Paline-Tals. Außer dir weiß nur ein anderer Mann davon, ein Hamaler, der mir treu ergeben ist. Niemand sonst ist informiert. Ich halte mich in Ruathytu auf, um das Geheimnis der ... He, was ist mit dir los, Mann?«
K. Wonlin Bandermair sah mich gequält an. »Majister!« sagte er. »Ich bin Soldat! Mit solchen politischen Dingen kann ich nichts anfangen, bei Uodjuin vom Silberstux!«
So sehr mich der vertraute Fluch auch an meine Zeit in Djanduin erinnerte – er sprach die Wahrheit. Und das war der Kummer mit den vierarmigen Djangs, wie Sie wissen. Sie sind die besten Kämpfer von ganz Havilfar, doch wenn es um Probleme geht, die den Aufgabenbereich eines Jiktars übersteigen, schalten sie geistig irgendwie ab.
»Wir gehen jetzt ins Haus, Kharon. Denk an eins – halt den Mund. Nenn mich nicht Majister, sondern nur Herr, klar?« Er nickte, und ich fügte hinzu: »Kraft meines Amtes als König von Djanduin ernenne ich dich hiermit zum Deldar!«
Er sah mich mit aufgerissenen Augen an. »Vielen Dank, Majister! Vielen Dank!«
Wir betraten das Haus, und wenn Nulty sich wunderte, warum ein armer Sklave so strahlte, machte er keine Bemerkung darüber.
Ich glaubte meine Djangs zu kennen. Sie würden bis zum letzten Blutstropfen kämpfen. Unter einer klugen Führung waren sie praktisch unbesiegbar – ein Umstand, der leider nur zu bald auf die Probe gestellt werden sollte, wie Sie hören werden. Zunächst machte ich mich daran, meinen neuesten Plan in die Tat umzusetzen.
Nulty sorgte dafür, daß die Ketten zum Sklavenmarkt zurückgeschickt wurden. Ich sagte ihm, der Djang würde keine Schwierigkeiten machen, woraufhin er mich mit einem skeptischen Blick bedachte.
Wenn in Hamal ein Sklave entflieht, steht der Sklavenherr vor allerlei Problemen. Nach den strengen Gesetzen dieses Landes muß sich der unaufmerksame Besitzer auf große Schwierigkeiten gefaßt machen ... Mit einer Raffinesse, die mir große Freude bereitete, nahm ich die Vorbereitungen für meinen Plan in Angriff.
Zunächst traf ich mit Chido im Tanzlokal zusammen, einem riesigen Saal voller Spiegel. Ich absolvierte einige Tänze mit einem charmanten Lamniamädchen. Dann knüpfte ich ein Gespräch mit einem Elten an, zu dem sich nach kurzer Zeit Strom Hormish aus Rivensmot gesellte, der rotgesichtige Prahlhans, der sich gar nicht mehr sicher war, wie er mich behandeln sollte, nachdem ich seinen Freund Strom Lart von Hyr Rothy anscheinend zufällig verwundet hatte.
Strom Hormish machte eine Bemerkung über unseren Zusammenstoß am Schrein von Beng Salter – doch ich wehrte mich mit der Bemerkung, ich stehe zur Verfügung, wenn er mich zu einem Duell herausfordern wolle. Er wußte nicht, wie er reagieren sollte. Er spürte, daß mit Strom Lart, dem Amak des Paline-Tals, eine Veränderung vor sich gegangen war, und zögerte. Ich brachte das Gespräch auf Herausforderungen im allgemeinen, wußte ich doch, daß sich der Strom ein privates Amphitheater gebaut hatte, in dem er für seine Freunde besondere Vorstellungen arrangierte. Ich brachte meinen Wunsch zum Ausdruck, an einem solchen Ereignis teilzunehmen – kurz, ich versuchte, mich bei ihm lieb Kind zu machen. Während dieser Zeit befand sich Chido auf der Tanzfläche, so daß mir seine vorwurfsvollen Blicke erspart blieben.
»Ich setze tausend Deldys, Strom, daß mein Djang einen Wersting besiegt! Und sogar einen Chavonth!«
»Das glaube ich nicht, Amak!«
»Bei Krun! Ich spreche die Wahrheit – Havil der Grüne sei mein Zeuge!«
Nun, ich lockte ihn, und seine Gier behielt schließlich die Oberhand. Zuletzt bestand er darauf, mir den gefährlichen Djang abzukaufen und ihn selbst in den Kampf zu schicken. Er benutzte seine Stellung als Strom, um meine Argumente aus dem Weg zu räumen, und brachte sogar die Drohung vor, daß er mich zum Kampf fordern würde, wie ich es durchaus verdient hätte; je mehr er redete, desto größer wurde sein Mut. Natürlich war mein
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