Die Waffenbrüder von Antares
Leibsklaven hochhelfen und verschwand wieder hinter dem Vorhang.
»Zwanzig!« brüllte der Lamnia. Die goldpelzigen Halblinge sind geschickte Kaufleute. Ich wußte, er würde sein Gebot so einrichten, daß er als letzter etwa fünfundzwanzig bieten würde, womit er Chido zwang, über den eigentlichen Wert zu gehen, wenn er den Sklaven wirklich wollte. Chido rief: »Dreiundzwanzig!« Der Lamnia stäubte sein Fell ab und sagte: »Fünfundzwanzig«, womit Chido nun in der Klemme steckte.
»Bei Krun!« sagte er. »Ich habe an dem Burschen einen Narren gefressen. Sechsundzwanzig!«
Der Zorcasklave wurde Chido zugesprochen. Chido drängte sich durch die Menge, um an einem erhöhten Tisch seinen Kauf zu bezahlen. Ich blickte ihm seufzend nach und hing gerade meinen düsteren Gedanken über die Sklaverei nach, als sich plötzlich eine laute Stimme über den Tumult erhob.
»Notor Prescot! Majister!«
Mir war, als habe mich eine Peitschenschnur getroffen.
Ich blickte zur Plattform. Dort hatten zwei Wächter große Mühe, einen riesigen Mann festzuhalten, dessen vier angekettete Arme wild in der Gegend herumfuchtelten. Rotes Haar schimmerte im Licht der Sonnen. Er erblickte mich, er bemerkte meinen Finger, der sich sofort schweigegebietend vor meine Lippen legte, und nickte. Gleichzeitig stellte er die Gegenwehr ein und verstummte.
Ein Djang!
Und ich, Dray Prescot, war König der Djangs!
Im nächsten Augenblick wußte ich, was ich tun würde!
Ein stämmiger Apim mit einem grünen Leibgurt bot zwölf Deldys.
Ich wartete ab.
Das Bieten begann; der Preis stieg nur langsam, denn den Anwesenden war klar, daß der wilde Djang den Auktionator durchgebeutelt hatte und sich von Peitschen oder Ketten nicht einschüchtern ließ. In einem normalen Haushalt konnte der Mann nur Probleme heraufbeschwören. Djangs gerieten nur selten in die Sklaverei, denn sie verließen Djanduin kaum und beschränkten sich darauf, die Angriffe der benachbarten Gorgrens abzuwehren. Nun, die Gorgrens hatten wir zunächst ausgeschaltet, Kytun und Ortyg und meine djanduinische Armee. Den Djang auf der Plattform erkannte ich nicht, doch er kannte mich. Ich war sein Majister.
»Zwanzig Deldys!« brüllte ich.
Darauf wandten sich einige Käufer in meine Richtung, doch ich schob mich unauffällig durch die Menge und wartete auf einen Mitbieter; aber nichts war zu hören. Ein Mann lachte leise und sagte: »Der Dummkopf, der sich so ein vierarmiges Ungeheuer auf den Hals lädt, wird seines Lebens nicht mehr froh, bei Havil dem Grünen!«
Ich bezahlte für den Sklaven, womit meine Börse so ziemlich leergefegt war. Der Djang stieg kettenbeladen von der Empore. Die Menge geriet in Bewegung und machte ihm Platz. Offenbar rechnete man mit Schwierigkeiten. Nach den hamalischen Gesetzen mußte ich die Ketten bis zum nächsten Tag zurückgeben.
»Folge mir, Sklave«, sagte ich.
»Aye, Herr.«
In diesem Augenblick trat Chido zu mir; er führte seinen Zorcasklaven an einer Leine.
»Bei Krun, Hamun! Was hast du denn da gekauft?«
»Eine Laune«, sagte ich, wandte mich um und blinzelte dem Djang zu. Er reagierte nicht. Offenbar fühlte er sich zu sehr beobachtet. In taktischen Dingen haben die Djangs eine gute Auffassungsgabe.
»Ich bringe den Burschen sofort nach Hause, Chido. Dort wartet eine Peitsche auf ihn, die ihm die richtigen Flötentöne beibringen wird.«
»Also – na ja ...«, sagte Chido.
Ich machte kehrt und entfernte mich mit energischen Schritten, um weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen. Dabei rief ich über die Schulter zurück, daß ich Chido ja später im Tanzlokal sehen würde.
»Komm mit, Sklave!« sagte ich so laut, daß mich die Umstehenden deutlich hören konnten. »Ich werde dich zähmen, ob du nun vier Arme hast oder nicht, bei Havil dem Grünen!« Einige Männer kicherten leise. Einer rief: »Peitsche ihn nur gut durch, Horter!«
Auf unserem Weg zum Kyr Nath und die Fifi erregten wir einiges Aufsehen, das sich allerdings in Grenzen hielt. Die Kreger sind ungewöhnliche Rassen gewöhnt; allerdings ist ein Djang selbst hier etwas Besonderes und bringt nach Meinung der meisten Sklavenherren und Aragorn mehr Ärger als er wert ist. Die Djangmädchen dagegen – ah! Sie sind ihr Gewicht in Edelsteinen wert.
Wir bogen in die Gasse ein, die zur Schänke führte. »Wie heißt du, Bruder?« fragte ich.
»Mein König«, erwiderte er, und sein Gesicht rötete sich, »ich bin Kharon Wonlin Bandermair.«
Ich nickte. »Ich kannte einmal
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