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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ertönte. Ein Stux schoß in meine Richtung. Der Brokelsh, dessen pelziger Körper kraftvoll und gefährlich wirkte, zog seinen Thraxter und stürmte hinter dem Stux her.
    »Oh! Oh! Oh!« rief Rosala.
    Paline fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Jetzt mußt du kämpfen , Jikai!«

15
     
     
    Was Amak Hamun aus dem Paline-Tal in dieser Situation getan hätte, war nicht mehr wichtig. Ich wußte, was Dray Prescot, Krozair von Zy, tun mußte. Den Stux fing ich mit der linken Hand aus der Luft, drehte ihn um und schickte ihn zurück. Die Waffe traf den Brokelsh über der Kante seines Brustpanzers in den Hals. Er brachte keinen Ton heraus, doch seine Augen blitzten wild, und er umklammerte verzweifelt den Wurfspieß, der ihm den Tod brachte; dann schwankte er und stürzte krachend die Treppe hinab.
    Mit wirbelndem Rapier sprang ich über die Leiche. Als ich an Paline vorbeikam, versetzte ich ihr mit der linken Hand einen Schlag auf die Kehrseite und rief: »Mach die Tür auf, Mädchen! Beeil dich!«
    Der Rapa stellte sich mutig zum Kampf. Die vogelgesichtigen Diffs waren wild und mutig und auf ganz Kregen als Söldner begehrt. Sie verstanden mit Waffen umzugehen. Mein Rapier stemmte sich gegen seinen Thraxter; er hob seinen Schild, und schon hatte ich ihn unterlaufen, schleuderte den Schild beiseite, packte mit der Linken seinen Hals und trieb mein Rapier tief in seinen Leib. Er begann sich zu winden, doch ich hielt ihn am Hals fest und verhinderte einen Todesschrei.
    Paline hatte den Kampf mit verzücktem Gesicht verfolgt.
    »Die Tür, Mädchen! Oder muß ich dir erst einen Tritt in deinen hübschen Hintern geben?«
    Sie stieß einen spitzen Schrei aus und hastete zur Tür. Rosala half ihr. Die beiden lösten die Riegel, hoben den Querbalken an. Die Tür schwang auf. Rosa Mondlicht strömte herein.
    »Wartet hier!« knurrte ich und starrte ins Freie. Von anderen Wächtern keine Spur – dafür war ein weiterer Wersting aufgetaucht.
    Das Tier heulte auf und sprang. Diese Werstinge waren wirklich erschreckend temperamentvoll. Allerdings kannte er mich nicht, und ich hatte hier nichts zu suchen. Ich ließ ihn das Rapier schmecken, doch im Sterben noch stieß er einen schrillen widerhallenden Schrei aus.
    »Beeilt euch!« rief ich, und wir hasteten mit gesenkten Köpfen zur glasgesicherten Mauer.
    Ein großes Stück von Palines Kleid schützte uns vor den scharfen Kanten. Ich stemmte die beiden Mädchen hoch, schleuderte sie förmlich über die Mauer. Sie landeten erschrocken und zerkratzt in den Büschen auf der anderen Seite. Als ich ihnen folgte, hörte ich Lärm hinter mir und entdeckte zuckenden Fackelschein. Andere Werstinge hatten zu jaulen begonnen. Ich riß mir noch ein Stück von Palines Kleid ab, reinigte in aller Eile mein Rapier und steckte es in die Scheide. Dann nahm ich die beiden Mädchen unter die Arme und lief auf den Schatten zwischen den Bäumen zu.
    Kurz darauf nahmen wir meine Sachen an uns und eilten durch die dunklen Straßen des vornehmen Viertels, durch die baumgesäumten Boulevards und die schmalen Gassen des Viertels der Horter, wobei wir am Thraxter und Voller vorbeikamen. Schließlich näherten wir uns meiner Schänke im heiligen Viertel. Unsere Mäntel boten einen wirksamen Schutz.
    Verfolger zeigten sich nicht. Ich muß gestehen, ich war erleichtert, daß ich keinen von Rosalas Familienangehörigen töten mußte. Wie schon angedeutet, hatte ich die Unterkunft gewechselt und wohnte nun in einer anderen Schänke – in einer engen Gasse mit einem dichten Baum, der in günstiger Nähe wuchs und mir vom benachbarten Dach Zugang in mein Zimmer verschaffte. Das Wirtshaus hieß Kyr Nath und die Fifi , Anspielung auf das nicht gerade ehrbare Abenteuer einer kregischen Sagengestalt.
    Ich hob die Mädchen empor und schob sie über den Ast, wobei ich mich nicht um das protestierende Quietschen kümmerte, und manövrierte sie schließlich auf meinen Balkon. Als Paline landete, öffnete sich das Fenster, und Nulty umarmte sie – ziemlich vertraut, wie mir scheinen wollte – und zerrte sie ins Innere. Ich schob Rosala weiter und schloß Fenster und Fensterläden – wir hatten es geschafft!
    Natürlich erwartete Rosala von Match Urt eine Erklärung von mir – doch ich war nicht gewillt, ihr irgend etwas zu erläutern. Ich gab mich schweigsam und befaßte mich mit dem Problem, was aus ihr und dem Mädchen werden sollte.
    Wenn ich das Gefühl hatte, daß der Zufall bei mir etwas in der Kreide

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