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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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stand, war das wohl keine unvernünftige Einstellung. Der Zufall und meine dumme Schlauheit hatten mich in diese unangenehme Lage gebracht – und der Zufall schien sich meiner zu erbarmen, jedenfalls soweit es Rosala anging.
    Nachdem die Mädchen sicher im Nebenzimmer untergebracht waren und Emin und Salima Verschwiegenheit geschworen hatten, waren wir bereit, den Morgenbesuch Chidos durchzustehen. Das Duell und die Folgen hatten ihm einen ziemlichen Kater beschwert, den wir mit einer Handvoll Palines auskurierten. Wir verabredeten einen Gang durch die Stadt, bei welcher Gelegenheit er einen neuen Sklaven erstehen wollte, da er seinen Zorcasklaven am Abend zuvor in die Freiheit entlassen hatte.
    Die verschiedenen Sklavenmärkte in der Stadt widerten mich an. Natürlich verbreiteten sie auch eine Art Faszination – doch Sie kennen meine Meinung über die Sklaverei. Wir suchten das entsprechende Viertel auf. Ich mußte mich überwinden, doch mir half mein Entschluß, dem nächsten Menschen, der Hamun ham Farthytu beleidigte, eins auf die Schnauze zu geben und ihn zum Kampf herauszufordern.
    Lange Terrassen voller Tische und Stühle umschlossen einen freien Platz in der Mitte, wo sich die Käufer aufstellen und ihre Gebote abgeben konnten. Obwohl ständig Wasser versprengt wurde, wirbelte immer wieder Staub unter den Füßen der eifrigen Käufer auf. Auf der Steinplattform am entgegengesetzten Ende, die nach hinten mit Käfigen abschloß, wurden die armen Opfer dieser Schau hin und her geführt und mußten sich kettenklirrend entkleiden. Es wurde lebhaft geboten. Natürlich gab es verschiedene Märkte für die verschiedenen Qualifikationen eines Sklaven. Einfache Sklaven gab es überreichlich, denn der Krieg brachte zahlreiche Gefangene, auch wenn die Arenen laufend ihren blutigen Tribut forderten. Bei dieser Auktion kamen ausgebildete Sklaven zum Verkauf von der Art, wie Chido sie für seine Zorcas brauchte, denn die Tiere sind nicht einfach zu handhaben.
    Wir setzten uns auf die Terrasse in den Schatten und beobachteten die Vorgänge. Die Auktionatoren wechselten sich ab. Es schien sich ausnahmslos um breitschultrige, stämmige Männer zu handeln, die ihre Peitsche knallen ließen und die für ihre Ware die richtigen zuckrigen Worte zu finden vermochten, Worte, die das Geld lockermachten. Und sie waren ehrlich – bei einem kräftig wirkenden Bleg, dessen fledermausartiges Gesicht im Sonnenlicht scheußlich anmutete, wurde deutlich gezeigt, daß er ein gebrochenes und schlecht wieder angewachsenes Bein hatte, was natürlich seinen Wert erheblich minderte. Offenbar ging es im Sklavenhandel genauso wie überall – hatte man sich erst einmal einen schlechten Ruf erworben, war es vorbei.
    Die Sklaven, die allein oder in Gruppen zum Verkauf kamen, waren ausnahmslos männlich. Einige waren aufgrund ihrer Ausbildung sehr wertvoll. Alle waren gezähmt – jedenfalls die meisten ...
    Im Staub der Bietungsarena hatten sich die meisten Interessenten ein Halstuch vor Mund und Nase gebunden. Auf Chidos Hinweis hin hatte ich mir ebenfalls ein orangerotes Tuch um die Schultern gebunden, um für den Augenblick gewappnet zu sein, da er mich in den Staub hinabführte. Er beobachtete die Sklaven, die auf die Plattform gebracht wurden. Mit Sklaven kannte er sich aus.
    Warum hatte ich nur ein orangerotes Tuch genommen, wo Nulty mir doch ein grünes hatte geben wollen? Welcher Zufall war hier am Werk gewesen?
    Plötzlich erstarrte Chido wie ein Ponsho, der Witterung bekommen hatte. »Das ist der Richtige!« sagte er entschlossen.
    Der Sklave war ein braunhaariger, gut gebauter, intelligent aussehender junger Apim. Der Auktionator verkündete, der Mann sei bei einem Überfall in Pandahem erbeutet worden und habe einer lohischen Zorcapatrouille angehört. Chido hastete die Holztreppe hinab und drängte sich zwischen den brüllenden Männern hindurch. Sein Eröffnungsangebot waren zehn Deldys.
    Zögernd folgte ich ihm.
    »Zwölf Deldys!« brüllte ein Lamnia in der Nähe.
    »Fünfzehn!« rief Chido.
    Meiner Schätzung nach war ein geschickter Zorcajunge etwa fünfundzwanzig Deldys wert. Natürlich waren die Preise großen Schwankungen unterworfen.
    Der Preis stieg. In diesem Augenblick schoß ein Auktionator zwischen den Vorhängen am hinteren Ende der Plattform hervor. Es gab Geschrei zwischen den verdeckten Sklavenkäfigen. Offenbar hatte man Schwierigkeiten mit einem der nächsten Verkaufsobjekte. Der Auktionator ließ sich von seinen

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