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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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der Voller kommen würde – womit er gar nicht mal so schief lag. Ich hatte den Eindruck, daß ihn die oppositionelle Racterpartei zur Entsendung der Delegation gedrängt hatte. Eine solche Mission konnte zu nichts führen, doch sie würde den Vallianern zeigen, daß etwas geschah. Wenn die Aktion zufällig doch Erfolg hatte, konnte die Racterpartei einen Punkt für sich verbuchen; blieb sie ohne Ergebnis, wurde das natürlich dem Herrscher zur Last gelegt.
    Wie wütend Delia darüber gewesen sein mußte!
    Der Voller, der bei meinem Eintreffen abgestürzt war, hatte mir eine gewisse Summe Schrottgeld gebracht. Danach hatte ich mir ein anderes Modell zugelegt, das ich aber nur selten benutzte. Da ich knapp bei Kasse war, faßte ich den Entschluß, das Flugboot zu verkaufen.
    Ein Käufer war schnell gefunden. Er wohnte in östlicher Richtung am Havilthytus, etwa zwanzig Dwaburs entfernt. Ich gedachte, den Voller hinauszufliegen und auf einem Flußboot zurückzukehren. Ich freute mich schon auf den Ausflug, der mir etwas Abwechslung zu bringen versprach.
    Die Zwillingssonnen Zim und Genodras standen hoch am Himmel, als ich über das fruchtbare hamalische Land dahinflog. Nach kurzer Zeit machte ich eine Gruppe Flutsmänner aus – und atmete nach dem ersten instinktiven Zusammenzucken auf. Sicher handelte es sich nur um Rekruten, die hier ausgebildet wurden. Ich beobachtete die Flieger und ihre Vögel und registrierte, daß sie offenbar eine kleine, doch äußerst vornehme Villa auf einem weiten, vorzüglich gepflegten Grundstück angriffen.
    Ich runzelte die Stirn.
    Irgend etwas stimmte hier nicht.
    Zwei andere Voller flogen vorbei, ohne anzuhalten. Offenbar erlagen die Insassen derselben Täuschung wie ich im ersten Augenblick – doch ich wußte, wie ein Überfall aussah.
    Ich legte die Waffen an, zog das Flugboot herum und hielt auf die Villa zu.
    Die Szene ließ keinen Zweifel an den schrecklichen Ereignissen, die hier im Gange waren. Die Flutsmänner waren inzwischen gelandet und befaßten sich auf ihre brutale Art mit den Wächtern des Anwesens. Die Himmelsräuber rückten in einer Kette gegen einen Pavillon auf einer kleinen Landzunge im Fluß vor, an der verschiedene Boote festgemacht waren. Eingerahmt in angenehm duftende grüne Bäume, bot der Garten einen idyllischen Anblick – doch die Idylle wurde mit Blut besudelt.
    Eine kleine Gruppe Angreifer brach durch die Reihen der Wächter und stürmte in den Pavillon. Mein Voller landete neben dem kleinen weißgestrichenen Gebäude. Frauen schrien. Ich sah Wächter auf dem grünen Rasen liegen – Apims, Rapas, Numims, Brokelsh ... Söldner, die mit dem Schwert umzugehen verstanden. Natürlich hatten auch die Flutsmänner Verluste hinnehmen müssen. Ich sprang zu Boden, zog Rapier und Main-Gauche und stürmte in den Pavillon.
    Ein Numim taumelte mir mit schmerzverzerrtem Gesicht entgegen. Ein Stux ragte ihm aus dem Rücken.
    Drei wunderhübsche Mädchen lagen tot auf ihren Seidenkissen ihr Blut befleckte den Mosaikboden zwischen den Teppichen.
    Jemand hatte hier einen schlimmen Fehler begangen; die Mädchen waren Chail Sheom, Kurtisanen von überragender Schönheit und großem Wert. Die Frau, die mit entsetztem Gesicht auf einem Kissen saß, überraschte mich. Sie war ganz in Schwarz gekleidet – ein kurzer Faltenrock, eine spitzenbesetzte Bluse, ein Gurt um die schmale Taille, ein turbanähnliches Tuch auf dem Kopf; alles schwarz. Sie war schön – o ja! Ihre schrägen Augen schimmerten grün.
    Die sechs Flutsmänner standen vor ihr und stritten miteinander. Die drei, die die Mädchen getötet hatten, wurden von den anderen wüst beschimpft.
    Die Angreifer hatten einen großen blauen Sack bei sich, der nun geöffnet wurde.
    »Nath, beeil dich, du Onker!« brüllte ein Mann.
    »Stopf den Leem doch selbst in den Sack!« gab Nath aufgebracht zurück. »Gleich werden die Wachen hier sein!«
    »Nimm das Weib doch über die Schulter, bei Gish! Muß man dir denn alles vorbeten, Nalgre?«
    Die Frau erblickte mich. Der Ausdruck des Entsetzens in ihren Augen verging allmählich und machte einem berechnenden Lächeln Platz. Sie richtete sich auf – eine Frau, die das Kommandieren gewöhnt war.
    Die Flutsmänner zerrten noch immer an dem blauen Sack herum. Schließlich wurde es Nath zuviel; er schob seine Begleiter zur Seite und näherte sich der Frau, die starr auf ihrem Kissen saß.
    In diesem Augenblick fiel sein Blick auf mich. »Ein Ponsho, das sich scheren lassen

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