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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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niedrigen Hügel östlich der zweiten Stadt am Fluss und studiert die Entfernung. Er sitzt im Sattel des großen Wallachs und seine Augen wandern zwischen Karte und Stadt hin und her. Emsahl, Cheryk und Esfayl flankieren ihn zu beiden Seiten; sie folgen Lorns Erklärungen im frühmorgendlichen Licht. Hinter ihnen sitzen die anderen Kompanie-Offiziere auf ihren Pferden.
    Im Gegensatz zur ersten Stadt scheint die zweite etwas aufgeräumter zu sein. Einige der Wohnhäuser sind weiß gestrichen, andere haben sogar Ziegeldächer. Lorn entdeckt einen kleinen Platz und auch so etwas wie ein Gasthaus, und hinter der Stadt liegen Felder mit sauberen Linien im erst kürzlich gepflügten dunklen Boden.
    »Was glaubt Ihr?«, fragt Lorn schließlich Hauptmann Emsahl.
    »Überrollen … alles niedermetzeln, was sich uns in den Weg stellt. Die Lagerhäuser und Scheunen anzünden. Nicht von Haus zu Haus gehen.«
    »Und Proviant und Pferde nehmen, so viel wir können«, schlägt Cheryk vor.
    »Und die Klingen.« Lorn rollt die Karte zusammen und nickt langsam. »Kompanie Drei und Fünf nehmen die Hauptstraße.« Er blickt nach links. »Esfayl, könnt Ihr die Stadt umkreisen und die Straße nach Westen abriegeln?«
    »Ja, Ser.«
    »Dann reitet zurück und setzt Eure Kompanie in Bewegung. Wir geben Euch noch etwas Zeit, bis Ihr den Westen der Stadt erreicht habt.«
    Esfayl nickt und lenkt sein Pferd fort von den anderen.
    »Cheryk und Gyraet – Ihr nehmt Euch die Kais am Fluss und die Lagerhäuser vor. Ihr reitet um die Vorderseite des Hügels herum und dann die alte Straße am Fluss entlang.« Lorn wirft einen Blick zurück über die Schulter. »Rhalyt … Eure Kompanie bleibt bei mir, wir werden eingreifen, wo wir gerade gebraucht werden. Die Dritte Kompanie kommt mit uns.«
    »Ja, Ser.«
    Lorn und die Offiziere nehmen die Pferde herum und reiten den schmalen Weg zurück, vorbei an einer Hirtenkate, wo fünf Lanzenkämpfer über den Hirten und seine Familie wachen, um zu verhindern, dass sie flüchten und die Städter warnen. Der bärtige Mann sieht Lorn und die Offiziere ausdruckslos an, dann senkt er plötzlich den Blick. Der Junge, der seinem Vater gerade bis zur Schulter reicht, starrt Lorn unverblümt an. Die ergraute Frau beobachtet ihren Sohn. Alle drei machen einen ungläubigen Eindruck, als wäre es ein Ding der Unmöglichkeit, dass Spiegellanzenkämpfer so weit im Landesinnern von Jerans angreifen.
    Lorn schaut hinunter auf die Straße und wünscht sich beinahe, er hätte den ganzen Feldzug nicht angefangen, doch er weiß kernen anderen Weg, den er beschreiten könnte, um die vermehrten Angriffe der Jeranyi zu stoppen.
    Er presst die Lippen aufeinander. Außerdem kennt er keinen anderen in Cyador, der gedenkt, die Angriffe zu stoppen, oder auch nur den Wunsch dazu verspürt. Wenn es keine Angriffe mehr gäbe, würden sich viele Spiegellanzenkämpfer nutzlos fühlen. Und die Händler, die die Klingen liefern, wollen auch nicht, dass die Angriffe aufhören, denn dann fehlt ihnen das Gold. Es scheint, dass die Lanzenkämpfer die Einzigen sind, die sich ein Ende der Angriffe wünschen, weil sie am meisten darunter zu leiden haben; sie und das arme Volk im Norden von Cyador sind die wahren Leidtragenden der Übergriffe.
    Esfayl ist mit der Zweiten Kompanie bereits auf dem Pfad angekommen, der um die nördliche Seite des spitzen Hügels führt, als Lorn vor der wartenden Spiegellanzenkämpfer-Kolonne sein Pferd zügelt.
    Rhalyt hält hinter Lorn an, dreht sich im Sattel um und richtet das Wort an die zwei wartenden Truppenführer. »Wir folgen dem Major und greifen dort ein, wo es gerade nötig ist. Haltet die Lanzen bereit und schießt nur auf kurze Entfernung.«
    Lorn nickt und sagt: »Wir müssen noch ein wenig warten, bis die anderen die Befehle weitergegeben haben und bereit sind. Cheryk und Gyraet werden nach Süden abbiegen, wenn ihre Kompanien weit genug vom Hügel entfernt sind.« Er reckt den Kopf nach oben, um die Befehle der anderen Offiziere zu verfolgen.
    »… nehmen die Kais am Ufer und die Lagerhäuser … an der ersten Kreuzung links abbiegen …«
    »… kurze Schüsse! Wirklich nur auf kurze Entfernung schießen.«
    Der Sub-Major und Rhalyt warten, bis Emsahl und Quytyl wieder bei ihren Kompanien sind.
    »Ser … glaubt Ihr, dass irgendwo ein barbarisches Heer auf uns wartet?«
    »Ich weiß nicht. Wir haben niemanden gesehen und die Stadt liegt ziemlich offen da, es stehen keine Bäume oder Ähnliches im Weg.

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