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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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kommt.«
    Nach einem weiteren Blick in die Runde zuckt Lorn die Achseln. »Dann würde ich vorschlagen, wir steigen auf und sehen uns an, was uns bevorsteht.« Mit einem bitteren Lächeln, das ihm schon fast zur Gewohnheit geworden ist, geht er zu seinem Wallach und schwingt sich in den Sattel.
    Die Offiziere steigen ebenfalls auf und kurz darauf setzt sich die gesamte cyadorische Streitmacht in Richtung Osten in Bewegung.
    Es ist kurz vor Mittag, als die Lanzenkämpfer das östliche Ende des offenen Feldes erreichen und in Richtung Westen auf die Straße blicken, die von dichtem Wald flankiert wird. Die Straße selbst wird von fast hundert Jeranyi blockiert, die graublaue Tuniken – eine Art Uniform – tragen. Einige sind mit hamorischen Klingen, andere mit den langen Äxten mit Hippen daran bewaffnet, von denen Hauptmann Akytol schon vor Jahren sprach, als er Lorn in Jakaafra ablöste. Sie stehen in einer Linie, die vom Wald an der einen Straßenseite bis zwanzig Ellen über die andere Straßenseite hinaus reicht – eine Linie, die fast siebzig Ellen breit und zwei Reihen stark ist.
    Lorn beobachtet, wie sich die cyadorischen Streitkräfte kompanienweise formieren, die Einheiten in Zweierreihen nebeneinander, sodass jede Kompanie eine Viererfront bildet. Die Jeranyi bewegen sich nicht, sie warten nur.
    »Erste Kompanie, Erste Einheit, vorwärts und Feuer frei!«, befiehlt Lorn.
    Lorn kann die Verwirrung der Jeranyi förmlich fühlen, als sich eine einzige Einheit aus dem Heer der Lanzenkämpfer löst und sich schräg auf die Mitte der Jeranyi-Linie zubewegt.
    Hsst! Hsst! … Etwa vierzig Schüsse regnen auf die Frontmänner der Jeranyi nieder. Lorn beobachtet das Geschehen sehr genau und bemerkt, dass nicht mehr als zehn dieser Schüsse treffen, bevor die Erste Einheit von Rhalyts Kompanie zurück auf ihre Position an der rechten Flanke reitet.
    »Erste Kompanie, Zweite Einheit!«
    Lorn gibt Acht und sieht, dass nun mehr Schüsse treffen. Diesmal müssen die Verteidiger der Stadt fast zwanzig Treffer hinnehmen und Lorn fühlt die Unruhe in den Reihen der Barbaren. »Emsahl … Cheryk … Dritte und Vierte Kompanie … Einheiten in Viererreihen formieren. Bereit machen zum Angriff.«
    »Dritte Kompanie …«
    »Vierte Kompanie …«
    Esfayls Stimme erhebt sich über die des älteren Hauptmanns. »Zweite Kompanie, Erste Einheit, vorwärts!«
    »Fünfte und Sechste Kompanie! Viererreihen! Bereit machen zum Angriff!«, befiehlt Lorn.
    Esfayls Erste Einheit hat gerade zu schießen begonnen, als sich die gesamte Jeranyi-Linie in Bewegung setzt, langsam zuerst, dann fallen die Pferde in einen Galopp. Nach nur wenigen Ellen ist aus der Jeranyi-Front eine zerrissene Linie ohne Zusammenhalt geworden.
    Noch bevor die Absicht der Gegner eindeutig zu erkennen ist, geben die erfahrenen cyadorischen Hauptmänner ihre Befehle aus. »Vorwärts! Feuer frei!«
    »Richtet die Feuerlanzen vor allem auf die Reiter mit den Äxten!«, befiehlt Lorn. »Feuerlanzen auf die Äxte!«
    »Feuerlanzen auf die Äxte!«
    Staub wirbelt über die Straße und die frisch bestellten Felder dahinter, als die größere cyadorische Streitmacht gegen die zahlenmäßig unterlegenen Jeranyi vorstößt.
    Lorn muss sich zurückhalten, um nicht gleich in der vordersten Front mitzukämpfen, aber auch weiter hinten hat er genug zu tun. Er stoppt zwei Jeranyi mit seiner Feuerlanze und duckt sich geschmeidig unter einer ungeschickt geschwungenen Klinge hindurch, um gleich danach einen dritten Jeranyi mit dem brystanischen Säbel zu erledigen. Er nimmt den Wallach herum und muss feststellen, dass der Kampf schon fast wieder vorbei ist.
    Die Hälfte der Jeranyi ist verwundet oder tot gewesen, noch bevor die zwei Heere richtig aufeinander getroffen sind; die Hälfte der dann noch übrigen Barbaren ist den erfahreneren Spiegellanzenkämpfern innerhalb weniger Minuten zum Opfer gefallen. Und die restlichen Gegner sind so in der Unterzahl, dass auch sie bald tot auf Straße und Feldern liegen.
    Während Lorn am frühen Nachmittag durch den sich bereits wieder legenden Staub auf seine Hauptmänner zu reitet, runzelt er die Stirn. Können nur die Barbaren, die am Rande der Grashügel leben, richtig kämpfen?
    »Eine richtiggehende Schlacht.« Cheryk schüttelt den Kopf, als er den Sub-Major auf sich zukommen sieht.
    »Schickt Späher aus. Wir wollen sichergehen, dass es keine Falle ist«, befiehlt Lorn. »Zwei Kompanien sollen sich zum Kampf bereithalten, für den Fall,

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