Die Waffenhändler von Hamor
vor Ort entscheiden.«
»Ja, Ser.«
Lorn blickt hinunter. »Wir müssen unser Möglichstes tun.« Er lehnt sich nach vorn, um seine Feuerlanze zu berühren. »Ich habe noch ein paar Ladungen, also werde ich bei der Sechsten Kompanie bleiben.«
Während sich die cyadorische Streitmacht langsam auf der Straße den Hang hinunterbewegt, beobachtet Lorn die Barbaren. Diese stehen weiter in Reih und Glied und warten.
Erst als die Sechste Kompanie bei den Büschen angekommen ist und die Dritte Kompanie neben ihnen Aufstellung genommen hat, starten die Jeranyi den Angriff.
»Wartet, bis sie nahe genug sind!«, befiehlt Gyraet. »Erst bei dreißig Ellen Entfernung feuern! Dreißig Ellen! Kurze Schüsse!«
»Jetzt … Feuer frei!«, brüllt Lorn und gibt das Zeichen.
Der Boden zittert unter dem Hufschlag von zweihundert Pferden.
Hssst! Hsst! Lorn versucht, die Lanze auf einer Höhe zu halten, und nimmt einen Barbaren nach dem anderen ins Visier, während diese auf die Cyadoraner zustürmen. Aus den Augenwinkeln beobachtet er weiß gekleidete Gestalten, die nach Süden abdrehen, aber er zwingt sich, seine Aufmerksamkeit auf die nahenden Reiter zu konzentrieren, die sich nun mehr verteilen.
Hssst! Hsst!
»Kurze Schüsse!«, brüllt Gyraet ein weiteres Mal.
Noch bevor die Angreifer auf zwanzig Ellen herankommen können, erstirbt der Lärm der Feuerlanzen; nur gelegentlich knallt es aus den wenigen Lanzen, die noch mehr als ein oder zwei Schüsse übrig haben. Obwohl die Angreifer mindestens zwanzig Mann an die Lanzenkämpfer verloren haben müssen, reißen die Verbliebenen ihre großen Klingen heraus, um sie gegen die kleineren und leichteren Säbel der Spiegellanzenkämpfer einzusetzen.
Lorn bringt die letzte Ladung seiner Feuerlanze, die er selbst in der Nacht zuvor mit seinen magischen Fähigkeiten hineingegeben hat, gegen einen Reiter zum Einsatz, der der Anführer der Bande zu sein scheint. Dann lässt er die Waffe sinken und holt den zweiten Säbel heraus; er duckt sich und schiebt gleichzeitig die Klinge eines Barbaren zur Seite, worauf er dem nächsten Räuber im Vorbeireiten einen Schlag verpasst.
Staub wird auf dem Schlachtfeld aufgewirbelt, die Luft ist angefüllt mit dem dumpfen Klirren von Metall auf Metall und dem gedämpften Geräusch, das entsteht, wenn Metall auf etwas Weicheres wie Fleisch oder Knochen trifft. Lorn hat sich durch die drei Reihen starke Linie der Barbaren gekämpft, er dreht um und reitet zurück, um einen benommenen jungen Barbaren zur Strecke zu bringen, der kaum noch seine Klinge zu heben vermag.
Ein graubärtiger Hüne dreht sich zu Lorn um und lässt seine Riesenklinge pfeifend auf ihn herunterfahren. Der Sub-Major kann den Schlag zwar halb parieren und halb zur Seite schieben, aber sein linker Arm ist schon allein von dem wuchtigen Schlag taub. Der rechte ist noch einsatzbereit, und Lorn dreht sich herum und schlägt mit dem brystanischen Säbel auf den Oberarm des Graubärtigen. Dessen Klinge fällt zu Boden und Lorn setzt nun mit dem linken Arm zum Stoß an. Er duckt sich und reitet davon, als der ältere Krieger langsam aus dem Sattel fällt.
Zwei große Barbaren lösen sich aus dem Schlachtgetümmel und stürmen auf Lorn zu. Dieser kann zwar den Wallach gerade noch rechtzeitig herumnehmen, aber den ersten Klingenschlag kaum richtig abwehren.
Ein glitzernder Lanzenkämpfersäbel fährt auf die Schulter von Lorns zweitem Angreifer hernieder, und der erste Barbar dreht sich zu Quytyl um – der sein Pferd herumgerissen hat, um Lorn zu helfen. Lorn lehnt sich nach vorn, er hat fast das Gleichgewicht verloren, doch es gelingt ihm ein Stoß in den Hals des hünenhaften Gegners. Der Säbel steckt fest und Lorn muss heftig an der Klinge rütteln. Als sie sich schließlich ganz abrupt löst, fällt er fast vom Pferd.
Das Ross des toten Barbaren prallt gegen Lorns Bein, als dieser versucht, Quytyl zu helfen, der nun von zwei weiteren Jeranyi bedrängt wird.
Verzweifelt schleudert Lorn einen magischen Feuerball auf einen der Barbaren, dessen Brust daraufhin in Flammen aufgeht, aber noch bevor er die Klinge schwingen oder einen weiteren Feuerblitz abfeuern kann, rauscht die lange Klinge des verbliebenen Barbaren auf Quytyl hernieder.
Alles, was Lorn noch tun kann, ist, den zweiten Barbaren zu verbrennen, nachdem Quytyl im Sattel zusammengesunken ist. Dann reißt er das Pferd herum und sucht sich den nächsten Barbaren, er pflügt wahllos durch die Angreifer, wird zum Schlächter,
Weitere Kostenlose Bücher