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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Türme kurz vor dem Versagen stehen, weil sie es sich einfach nicht vorstellen können. Stattdessen glauben sie zu fühlen, dass die Magi’i die Chaos-Türme als Waffe benutzen, um mehr Einfluss auf die Spiegellanzenkämpfer und den Malachit-Thron zu gewinnen. Zweitens, die ausländischen Händler und die Barbaren haben bereits bemerkt, dass wir weniger Feuerschiffe zur Verfügung haben. Wir sind mit mehr hamorischen Händlern und mit einer größeren Anzahl von Angriffen der Barbaren im Norden konfrontiert. Drittens, die alten Handelshäuser und Klane, jene, die Cyador lange unterstützt und verstanden haben, werden nun durch neue Häuser ausgestochen; und zum ersten Mal seit Menschengedenken wurde ein bedeutendes Handelshaus von einer Händlerin gegründet und wird nun auch von ihr geführt.« Rustyl lächelt. »Ich habe nichts gegen sie, denn sie verkörpert den Geist, den einst alle Händler in Cyad bewiesen, aber es ist bestürzend zu sehen, dass eines der neuen und starken Häuser von einer Frau aufgebaut werden muss, wo es doch so viele junge Männer unter den Händlern gibt.«
    »Fahrt fort.« Die Stimme des Ersten Magiers bleibt ruhig. »Was noch?«
    »Der Kaiser altert sehr schnell, verbirgt es jedoch und hat noch keine Schritte unternommen, einen Nachfolger zu benennen. Vielleicht aus Furcht, dass dies Cyad gänzlich zerstören könnte. Er verlässt sich immer mehr auf seine Gemahlin und wendet sich von seinen Beratern ab – von Euch, dem verehrten Major-Kommandanten der Spiegellanzenkämpfer und sogar von seinem einst favorisierten Händlerberater.« Rustyls Lächeln wird schwächer. »Dann gibt es jene, die zwar die Fähigkeit besitzen, den Magi’i zu dienen, sich aber über den Ruf des Chaos gestellt haben.« Rustyl zuckt die Schultern. »Ich zweifle nicht daran, dass es noch viele andere Anzeichen dafür gibt, dass es nicht gut um Cyador steht, einige mögen auch jenseits meiner Erkenntnis und Erfahrung liegen, aber die genannten gehören zu denen, die ich klar sehe.«
    »Ihr seht viel von dem, was andere auch sehen, worüber diese jedoch nicht sprechen wollen.« Chyenfel presst die Fingerspitzen vor der Brust gegeneinander und schürzt die Lippen. Eine Weile schweigt er, bevor er schließlich weiterredet. »Es gibt auch noch andere Städte in Cyador, in denen Eure Fähigkeiten von Nutzen wären. Und wo Eure Gegenwart auf höchst zurückhaltende Weise geschätzt werden würde.«
    Rustyl wartet mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht.
    »Am dritten Tag«, sagt Chyenfel, »werdet Ihr nach Fyrad reisen, um dort mit den Spiegelingenieuren zusammenzuarbeiten.«
    Rustyl nickt kaum merklich. »Ich stehe zur Verfügung, was immer ich auch ausführen soll.«
    »Eure Gegenwart wird höchst hilfreich sein und man wird Euch wie hier mit dem größten Respekt begegnen. Ihr werdet versuchen, die Ehre für das, was Ihr erreicht, anderen zukommen zu lassen. Sollte das nicht möglich sein, werdet Ihr diese Ehre mit anderen teilen. Falls irgendetwas nicht gelingen sollte, werdet Ihr die Schuld dafür auf Euch nehmen und eine andere Lösung finden, für die jemand anders die Ehre mit Euch teilen wird.«
    »Ja, Ser.«
    »Ihr werdet Euch nicht zum Verwunschenen Wald begeben und jedes Wissen über die Schlafsperren leugnen. Ihr werdet höflich darauf hinweisen, dass dieses Vorhaben in den Aufgabenbereich des Ersten Magiers fällt. Ihr versteht, warum?«
    »Könnte es sein, weil die Chaos-Türme, die den Wald umgeben, die Feuerlanzen der Lanzenkämpfer nicht länger aufladen können und das ganze Vorhaben daher wenig viel versprechend ist?«
    »So wird es erscheinen.« Chyenfel nickt. »Nach einigen Jahreszeiten, sobald es angebracht erscheint, werdet Ihr nach Sommerhafen entsandt, wo Ihr Eure Fähigkeiten und Macht dazu nutzen werdet, den Spiegelingenieuren dabei zu helfen, die dortigen Hafeneinrichtungen zu verbessern. In einigen Jahren muss ganz Cyador Euch kennen, doch nur flüchtig, nur als jemanden, der erfahren und vertrauenswürdig ist, als jemanden, der jung genug ist, um nicht gänzlich an die alten Wege gebunden zu sein, aber auch als einen, der diese Wege beschreiten und anderen dabei helfen kann, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen.«
    Rustyl verneigt den Kopf. »Ich verstehe und schätze Eure Voraussicht und Weisheit.«
    Chyenfel lacht. »Möget Ihr das nur tun … Aber da ich alt bin, weiß ich, dass das nicht immer so sein wird. Erinnert Euch an meine Worte, solltet Dur jemals mein Alter

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