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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Laufbahn.«
    »Also habt Ihr beschlossen, dass er auf einen Posten versetzt wird, von dessen Aufgaben er weder durch Abstammung noch durch Ausbildung Ahnung haben kann.« Rynst lacht den Hauptmann-Kommandanten strahlend an, dann lehnt er sich in den Stuhl zurück, der mit grünem Schimmertuch gepolstert und bespannt ist.
    »Die Kaiserlichen Buchhalter sind diejenigen, die für die Umsetzung der Zoll- und Hafengesetze zuständig sind; Oberst Lorn soll sie nur dabei unterstützen.«
    »Ein Offizier, der in Schlachten und am Verwunschenen Wald Befehlsgewalt hatte, wird sich nicht tatenlos auf sein Pferd oder hinter den Schreibtisch setzen und die Worte der Buchhalter schweigend hinnehmen. Davon können wir ausgehen.«
    »Die meisten Offiziere würden sich über eine solche Aufgabe freuen, Ser.«
    »Erfreut oder nicht, ist es weise? Wo doch Bluoyals Verwandte überall im ganzen Land verstreut sind? Woher wollen wir wissen, dass Bluoyal nicht auch Angehörige in Biehl hat?«
    »Ich hielt es für weise, Ser«, erwidert Luss steif.
    »Ihr meint, der Zweite Magier hielt es für weise?«
    Luss vermeidet es, Rynst in die Augen zu blicken. »Oberst Lorn wurde auch mit einer Händlerin gesehen – sie ist das Oberhaupt des Hauses Ryalor«, erzählt Luss. »Mit einem Mal ist sie sehr mächtig geworden. Wie aus dem Nichts, könnte man sagen, und das erscheint eher merkwürdig, besonders für eine Frau.«
    »Eine Frau, die leicht an die Macht kommt, kann auch leicht beseitigt werden. Würde er mit der Tochter von Liataphi am Arm spazieren gehen, würde ich mir mehr Sorgen machen, Luss, aber eine Händlerin? Selbst ein reicher Händler kann die Magi’i nicht beeinflussen und kein Händler vermag jemals mehr Einfluss auf den Palast des Ewigen Lichts zu erlangen, als Bluoyal bereits hat.«
    Luss blickt ausdruckslos durch den Nieselregen auf das graue Wasser des Hafens und das dunklere Wasser des Westmeers dahinter.
    Rynst deutet auf den glänzenden Reflektor der Lampe, die am Rand des Schreibtisches steht. »Cyad ist wie dieser Reflektor, Hauptmann-Kommandant. Oder wie viele Reflektoren, die man gegenüber aufgestellt hat. Jede Handlung wird in jedem Reflektor widergespiegelt. Ihr wisst, was ich tue und plane, und ich weiß es von Euch, aber jeder von uns versteckt sich hinter diesen Reflexionen.« Ein kaltes Lächeln umspielt die Lippen des Major-Kommandanten. »Ihr seid ein guter zweiter Befehlshaber, Luss, solange Ihr mir erlaubt, für Euch zu denken. Ihr erlaubt Kharl, Eure Gedanken zu steuern … aber es wird niemanden geben, der Euch schützt; die Magi’i werden es sicherlich nicht tun. Und auch die Händler nicht. Bluoyal niemals.«
    »Er scheint mir sehr fähig zu sein, Ser.«
    »Er ist zu fähig für einen Händler, Luss.« Rynst hält inne. »Oder besser gesagt, er wird wohl nur als zu fähig angesehen. Und als solches angesehen zu werden ist gefährlicher, als es wirklich zu sein. Was den jungen Oberst Lorn betrifft, würde ich gern wissen, was Kharl von ihm erwartet. Ihr wisst, dass Kharls Sohn mit der jüngeren Schwester des Obersts verheiratet ist, die dieser sehr liebt?«
    »Ich habe es gehört, Ser.«
    »Dieser andere ehrgeizige junge Magier, auf den wir ein Auge haben sollten – Rustyl –, er verleiht seiner Werbung um Kharls Tochter gehörigen Nachdruck. Beobachtet den ehrwürdigen Zweiten Magier gründlicher als den Oberst. Behaltet das im Hinterkopf, wenn Ihr Euch mit dem Zweiten Magier trefft. Vergesst auch nicht, dass der Erste Magier sich wenig um den Zweiten schert und dass alle Magi’i den Vierten Magier weit mehr respektieren als die drei mit Titel. Es gibt einen Grund, warum sie Kien’elth den ›Vierten Magier‹ nennen. Er ist sehr fähig – und außerdem der Vater des jungen Lorn. Wir haben Glück, dass er keine Ansprüche erhebt, Erster Magier zu werden.« Rynst schweigt eine Weile. »Mit den drei ersten Magiern haben wir nicht so viel Glück.«
    »Ja, Ser.« Luss zieht die Augenbrauen leicht nach oben.
    Rynst deutet auf die Tür, was bedeutet, dass die Unterredung zu Ende ist. »Trotzdem hätte ich es selbst nicht besser einfädeln können. Ich schlage vor, Ihr denkt vor Eurem nächsten heimlichen Treffen mit dem Zweiten Magier darüber nach, warum das so ist.«
    »Wie Ihr meint, Ser.« Luss’ Gesicht wirkt völlig ausdruckslos, als er aufsteht und eine flüchtige Verbeugung andeutet.
    »Ich habe ein Auge auf Euch, Luss, auch wenn Ihr es nicht so empfindet. Ihr solltet Euch zudem fragen, ob

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