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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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meine Handlungen und Ratschläge für Euch von Nutzen sein könnten. Fragt Euch dasselbe auch bezüglich anderer Angebote.« Rynst erwidert Luss’ Verbeugung mit einem kurzen Nicken.

 
IX
     
    L orn steht im Säulengang des obersten Stockwerks im Haus seiner Eltern und blickt nach Süden auf den Hafen von Cyad. Die Regenwolken der vorangegangenen Tage haben sich verzogen und der Spätnachmittagshimmel leuchtet strahlend türkis. Es weht ein frischer, aber nicht sehr starker Wind, und nur vereinzelt bilden sich Schaumkronen auf dem Hafenwasser.
    »Ich werde Cyad morgen früh mit dem ersten Feuerwagen verlassen«, verkündet Lorn seiner Mutter.
    »Schön, dass du dann heute Nachmittag noch einmal zu uns gekommen bist.« Nyryah lächelt warmherzig. »Deine Gemahlin wünscht sich sicher das Gleiche.«
    Lorn wird rot.
    Die Tür zum Arbeitszimmer öffnet sich und Kien bleibt an der Stufe zum Säulengang stehen. Er blinzelt benommen, als hätte ihn das Licht für einen Moment geblendet, doch seine Worte klingen gestochen scharf. »Lorn, ich möchte mit dir reden.«
    »Wie immer an solch einem Tag«, bemerkt Nyryah.
    »Ja, wie immer.« Der Magier lächelt. »Mir bleibt nicht mehr allzu viel Zeit, das zu tun.«
    Lorn grinst und folgt seinem Vater ins Arbeitszimmer. Kien schließt die Tür, vergewissert sich, dass sie auch wirklich zu ist, und deutet auf die Stühle vor seinem Schreibtisch. Lorn entscheidet sich für den linken Stuhl und wartet, bis sein Vater sich gesetzt hat. Eine Zeit lang sagt Kien kein Wort, er presst nur die Finger aneinander und schürzt die Lippen.
    »Lorn … du wirst uns morgen früh verlassen, wie ich höre.« Der alte Mann blickt über den breiten, polierten Arbeitstisch. »Du gehst zum Hafenposten nach Biehl.«
    »Ja, Ser.«
    »Es gibt einige Dinge, die wir besprechen sollten.« Kien blinzelt, dann nickt er. »Zuerst möchte ich, dass du weißt – auch wenn ich meine Gefühle ja schon offen gezeigt habe –, dass du deine Gemahlin sehr weise gewählt hast, so weise, dass viele es erst verstehen werden, wenn du um einiges älter geworden bist.«
    »Danke. Ich hatte Glück, ihr zu begegnen.«
    »Du hattest Glück, ihr zu begegnen, und warst weise genug, sie zu halten.« Kien schweigt einige Sekunden. »Deine Gemahlin ist viel mehr, als der erste Blick verrät. Ich wäre überrascht, fände sich keine Magi’i-Abstammung in ihrem Stammbaum.«
    Lorn nickt. »Genau wie bei mir, aber es gibt keine offensichtlichen Beweise dafür.« Da fällt ihm das silberne Büchlein mit den Versen ein. Ist das der Beweis? Oder nur Zufall?
    »Zweitens«, fährt Kien fort, »werde ich verlangen, dass du deinen Anspruch als Erstgeborener an Vernt abtrittst. Ich bitte nicht für Vernt darum, sondern für Jerial.«
    Lorn nickt. »Ich verstehe. Hast du ein Schriftstück vorbereitet?«
    Kien deutet auf das Pergament, das vor ihm auf dem Schreibtisch liegt. »Du hast nichts dagegen?«
    »Ser … Ich werde entweder als Spiegellanzenkämpfer-Offizier Erfolg haben – und den Anspruch dann nicht brauchen – oder nicht. In letzterem Fall werden weder ich noch Ryalth davon einen Nutzen haben.«
    Der alte Mann nickt bedächtig. »Du weißt, dass du dann nur auf ein Viertel Anspruch hast?«
    »Ja, Ser. Aber das wird noch viele Jahre dauern.«
    »Das hoffe ich«, sagt Kien mit einem ironischen Unterton, »aber man muss Vorsorge treffen.«
    Lorn vernimmt die Worte und wundert sich. Aber er sagt nichts, steht nur auf, nimmt den Federhalter, liest und unterzeichnet anschließend das Schriftstück.
    »Ich werde es morgen im Viertel registrieren lassen. Und ich schätze deine Rücksichtnahme.«
    »Ja, Ser.«
    Kien lehnt sich zurück und schürzt erneut die Lippen. »Schließlich habe ich dir noch etwas zu sagen und möchte dir noch einige Fragen mit auf den Weg geben. Cyad ist wirklich eine wunderbare Stadt, aber die Menschen hier sind genauso wie überall sonst. Ich bitte dich, dies zu bedenken. Die Fragen … nun … mir wäre es lieber, du würdest sie nicht gleich beantworten, sondern auf der Feuerwagenfahrt nach Biehl darüber nachdenken – und auch noch anschließend, wenn es notwendig sein sollte.«
    Lorn zieht die Augenbrauen hoch. Fragen?
    »Es sind nur drei Fragen. Und zwar:
    ›Was ist es, das Cyads Existenz sichert?‹
    ›Kann all die Macht der Spiegellanzenkämpfer hier in Cyad oder all die Macht der Eisenlegionen in Hamor gegen den Willen jener, die in diesen Ländern leben, die Oberhand gewinnen?‹
    ›Sind jene,

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