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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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erreichen. Die Jungen lehnen sich stets gegen die Macht auf, auch wenn sie selbst danach streben und überlegen, wie sie diese besser und wirkungsvoller als ihre Vorgänger einsetzen können.« Ein zweites Lachen folgt. »Wenn wir Erfolg haben, bei Eurer Arbeit und der Wahl Eurer Gemahlin, wird Eure Zeit kommen, Rustyl. Aber meine ist noch nicht vorbei.« Der Erste Magier macht eine flüchtige Handbewegung. »Ihr könnt gehen.«
    Als der blonde Magier die Tür zum Arbeitszimmer hinter sich schließt, verschwindet das Lächeln von Chyenfels Lippen.

 
XI
     
    L orn steckt den Bronzeschlüssel in das Schloss der Wohnung im obersten Stockwerk, die vormals Ryalth gehörte und nun ihrer beider Wohnung ist; aber die Tür ist bereits offen. Er tritt ein. Ryalth steht gleich hinter dem Wandschirm.
    »Du überraschst mich. Du bist schneller vom Haus Ryalor zurück, als ich angenommen habe«, gibt er zu.
    »Das ist unsere letzte gemeinsame Nacht. Ich dachte eigentlich, du würdest mich bereits erwarten.« Ihr Lächeln wirkt nervös, zaghaft. »Ich habe mich beeilt.«
    »Das tut mir Leid. Ich habe mich von meinen Eltern und Jerial verabschiedet und davor noch von Myryan. Sie war nicht zu Hause, also musste ich sie in der Krankenstation suchen. Ich bin so schnell zurückgekommen, wie ich konnte.« Er umarmt sie, berührt ihre Wange mit seinen Lippen und murmelt ihr ins Ohr: »Ich freue mich, dass du hier bist.«
    Nach einem Augenblick erwidert sie die Umarmung und sie stehen eine Weile eng umschlungen da. Dann löst sie sich von ihm, ihre Hand hält die seine, seine Finger umfassen ihre. Ryalth zieht die feinen Augenbrauen hoch. »Du hast eine Weile gebraucht.«
    »Mein Vater hatte mir noch einige Ratschläge zu erteilen.« Er zwingt sich zu einem trockenen Lächeln. »Und einige Fragen zu stellen. Er gab mir ein ganzes Blatt davon.« Lorn hält das Pergament hoch. »Ich soll auf der Feuerwagenfahrt nach Biehl darüber nachdenken.«
    »Er akzeptiert dich als das, was du bist, doch kann er dir nur wenig Hilfe anbieten – ganz anders deinem Bruder, für den kann er viel tun«, meint die Rothaarige.
    »Das mag sein.« Lorn runzelt die Stirn. »Er hat mir auch etwas gesagt, das mir zu denken gibt, nämlich dass Cyad zwar eine wunderbare Stadt wäre, das Volk aber genauso wie überall sonst. Warum sollten sie auch anders sein?«
    »Weil du noch immer glaubst, dass in einer großartigen Stadt auch großartige Menschen wohnen müssen, mein Lieber.« Sie lächelt ihn traurig an. »Eine großartige Stadt kann durchaus nur von einer Hand voll großartiger Menschen geschaffen werden – und durch die Akzeptanz der anderen, die dankbar und erfreut sind, von der Arbeit einiger weniger zu profitieren. Das hast du selbst schon gesagt, aber ich bin mir nicht sicher, ob du es auch glaubst.« Ryalth nimmt ihre Hand von seiner und durchquert den Hauptraum zum Kühler, wo sie sich bückt und nach etwas sucht, bis sie eine bernsteinfarbene Flasche Alafraan hochhebt. »Ich habe einige Flaschen für uns aufgehoben.«
    »Aufgehoben?«
    »Du wirst auch in Biehl welchen brauchen.« Sie grinst. »Jemand muss sich ja um diese Kleinigkeiten kümmern.« Das Grinsen verschwindet. »Du machst dir Sorgen.«
    »Mein Vater. Er wirkt schwach … und er hat darauf bestanden, mit mir unter vier Augen zu sprechen.« Lorn schüttelt den Kopf. »Einiges von dem, was er sagt, verstehe ich nicht. Vor einigen Jahren hat er mich praktisch gezwungen, mich von dir fern zu halten. Er meinte, dass ich die Beziehung zu dir abbrechen müsste, dass sie nicht passend für mich wäre, und nun besteht er darauf, dass ich keine bessere Wahl hätte treffen können; mein Wahrlesen sagt mir, dass er es auch wirklich so meint.«
    »Darüber bin ich froh.« Ryalth entkorkt den Alafraan und füllt zwei Kelchgläser halb voll, anschließend drückt sie den Korken wieder in die Flasche. »Vielleicht wollte er nur erreichen, dass du deinem Herzen und deinem Glauben folgst und nicht den allgemeinen Sitten und Gebräuchen.«
    »Das muss wohl so sein … aber … das würde heißen …« Lorn schüttelt den Kopf einmal mehr. »Das würde bedeuten, dass er von Anfang an genau wusste, dass ich kein Magier werden würde. Und doch drängte er mich, die Studien weiter zu betreiben. Auch predigte er mir immer wieder, wie ein Magier die Studien und Chaos-Anwendungen über alles lieben muss.«
    »Aber hatte er mit all dem nicht Recht? Wärst du heute das, was du bist, wenn du deine Studien nicht so

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