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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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erlaubt.« Lorn runzelt die Stirn. »Beim Säbeltraining sollten wir am Anfang die Klingen polstern, zumindest bis die Jüngeren wissen, welche Seite eine Schneide hat und welche nicht.«
    Helkyt nickt langsam, dann holt er ein Tuch heraus und tupft sich damit die Stirn trocken.
    Lorn übergeht dieses Zeichen und fährt fort. »Wir werden morgen früh als Erstes mit den Männern, die du ausgesucht hast, eine Lagebesprechung abhalten.« Er sucht nach dem nächsten Punkt auf seiner handgeschriebenen Liste. »Die Kasse ist das Nächste. Ein Großteil der Soldgelder scheint verschwunden zu sein. Ich bin sicher, wenn du genau nachsiehst, kannst du etwas davon wieder finden. Wir werden das Geld gut gebrauchen können.« Lorn lacht Helkyt an. »Ich bin mir sicher, dass der Major-Kommandant sich nicht die Mühe machen wird, andere Offiziere hierher zu versetzen, wenn ein guter Teil der verschwundenen Silber- und Goldstücke wieder auftaucht und wir seinen Auftrag erfüllen.«
    Helkyt nickt bedächtig. »Es sind noch etwa hundert Goldstücke und an die zweihundert Silberlinge in der Kasse im Tresorraum. Ich könnte vielleicht auch noch einige andere finden, die wir woanders sicher aufgehoben haben, jetzt, wo wir wissen, was der Major-Kommandant mit uns vorhat.«
    »Ich bin sicher, dass du dein Bestes tun wirst.« Lorn lächelt kurz. »Nun, wie kommen die Soldgelder hierher?«
    »Die Kasse wird jeden zweiten Achttag gefüllt«, antwortet der Haupttruppenführer. »Ich nehme die Kasse mit zu den Kaiserlichen Buchhaltern und diese stocken den Betrag darin um die entsprechende Summe auf. Die Wachen und ich bringen das Geld anschließend hierher und bewahren es im Tresorraum auf, bis wir die Männer am siebten Tag damit bezahlen.«
    »Wann kommen die nächsten Soldgelder?«
    »Übermorgen.«
    »Gut. Von nun an wirst du das Geld hier im Arbeitszimmer nachzählen, nachdem du es geholt hast, und wir beide werden ein Schriftstück unterschreiben, das besagt, wie viel wir bekommen haben.«
    »Ja, Ser. Ich werde mit den Buchhaltern sprechen.«
    »Das ist eine gute Idee. Sie sollten ebenfalls wissen, was der Major-Kommandant beabsichtigt, gerade vor der Auszahlung der nächsten Soldgelder.«
    »Der Meinung bin ich auch, Ser.«
    »Auch ich sollte mich mit ihnen besprechen. Vielleicht werden wir das gemeinsam tun.«
    »Äh … ja, Ser.«
    Lorn lächelt erneut. »Ich möchte Gewissheit haben, dass wir dem nachkommen, was sie brauchen.«
    »Ihr sagtet, Eure Gemahlin sei das Oberhaupt eines Handelshauses, Ser?«
    »Ja. Ich habe viel von ihr gelernt.«
    Helkyt lächelt. »Die Buchhalter wird es sicher interessieren, dass der neue Kommandant etwas vom Handel versteht.«
    »Du kannst ihnen eine diesbezügliche Nachricht übermitteln. Besser wäre jedoch, wir träfen sie so bald wie möglich gemeinsam.«
    »Ja, Ser.«
    Lorn wirft erneut einen Blick auf seine handgeschriebene Liste. »Der Nordflügel der Unterkünfte. Wir werden einen Karren oder Wagen ausleihen müssen, um all den Unrat fortzuschaffen. Gibt es einen Lumpensammler hier in Biehl, der uns vielleicht etwas für die Stoffe und das Holz bezahlt?«
    Helkyt schaut Lorn verständnislos an.
    »Du wirst herausfinden, ob es einen gibt. Wir müssen auch in Erfahrung bringen, ob es hier genug Cuprit für den Kupferschmied gibt, damit er uns …«
    Lorn hält inne, als Helkyts Augen langsam glasig werden. »Das soll reichen für heute. Warum fängst du nicht gleich mit der Ausarbeitung der neuen Übungspläne und mit der Auswahl der Lanzenkämpfer an, die das Training übernehmen sollen?« Er steht auf. »Wir unterhalten uns später weiter.«
    Helkyt rafft sich schwerfällig auf. »Ich werde Euch in Kürze die Namen der Männer mitteilen, Ser. Sehr bald.«
    Das Lächeln schwindet nicht von Lorns Gesicht, bis der Haupttruppenführer die Tür hinter sich geschlossen hat.

 
XIV
     
    A m Abend sitzt Lorn am Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer und prüft die Lohn- und Ausgabenlisten ein weiteres Mal. Er schüttelt den Kopf. Ohne zusätzliche Goldstücke kann er sich weder Pferde noch Sättel für zwei vollständige Kompanien leisten, selbst wenn er die zweite neue Einheit nicht vor Mittsommer rekrutiert. Vielleicht kann er auf die Bezirkswache zurückgreifen. Er schüttelt erneut den Kopf, dann fügt er einen Punkt zu seiner Aufgabenliste hinzu. Er muss dem Bezirkswachkommandanten eine Nachricht zukommen lassen und ihn dann aufsuchen, denn es gehört auch zu seinen Aufgaben, die Mannstärke und

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