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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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»Ja, Ser?«
    Lorn bedeutet Helkyt, sich auf einen der Stühle auf der anderen Seite des Schreibtisches zu setzen. Er wartet, bis sich der Mann niedergelassen hat, bevor er fortfährt. »Es gibt da einige Angelegenheiten, die wir in Angriff nehmen müssen, Helkyt«, sagt Lorn mit einer Fröhlichkeit, die er eigentlich nicht empfindet.
    »Ja, Ser.« Helkyts Stimme klingt zwar ruhig, aber ein wenig misstrauisch.
    »Am besten, ich sage dir zuerst, warum ich hierher versetzt wurde.«
    »Das hat mich etwas verwirrt, Ser, das muss ich zugeben.«
    »Du hast vielleicht gehört, dass die Barbaren ihre Angriffe östlich und südlich von hier verstärkt haben. Isahl, Inividra, Assyadt – sie alle werden von immer größeren Gruppen immer öfter angegriffen.«
    »Das wusste ich nicht, Ser. Wir hier in Biehl erfahren alles immer erst mit Verspätung.«
    »Der Major-Kommandant braucht mehr ausgebildete Lanzenkämpfer.« Lorn wartet.
    »Äh … ja …«
    Lorn nickt. »Du wirst verstehen, dass der Kaiser mehr Lanzenkämpfer in Assyadt haben will, da die Barbaren dort immer umtriebiger werden … Es können also entweder mehr Lanzenkämpfer ausgebildet werden, oder aber es müssen Versetzungen vorgenommen werden, die jeden von uns treffen können.«
    Helkyt versucht, ein Schlucken zu vermeiden.
    »Wir beide sollten daher neue Lanzenkämpfer einziehen und ausbilden. Das heißt, wir müssen den nördlichen Flügel der Unterkünfte wieder bewohnbar machen und mehr Pferde und Säbel beschaffen. Wir können hier nur eine kurze Feuerlanzenausbildung durchführen, weil die Lanzen anderswo dringender gebraucht werden, aber ich werde versuchen, ob wir nicht ein paar mehr bekommen können, nur für den Fall, dass die Barbaren sich entschließen sollten, von Westen, von Jera aus, hierher zu marschieren. Das bedeutet auch, dass wir spätestens zur Sommerwende mit den Renovierungsarbeiten fertig sein müssen, um mit der Ausbildung beginnen zu können.«
    »Zur Sommerwende, Ser?«
    Der Oberst schenkt dem Haupttruppenführer noch ein Lächeln. »Ich bin sicher, du kannst mir bei der Lösung dieses Problems helfen, Helkyt. Ich würde mich hier in Biehl lieber auf jemanden mit deiner Erfahrung verlassen, als einen neuen Haupttruppenführer einzuarbeiten.«
    »Ich bin sicher, wir können die Anforderungen des Major-Kommandanten erfüllen, Ser. Äh … werden noch andere Offiziere kommen … Kompanie-Hauptmänner?«
    »Soweit ich weiß, habe ich hier erstmals die Gelegenheit, etwas zu ändern, Helkyt. Ich möchte gern, dass wir das Problem allein lösen. Wenn sich herausstellen sollte, dass wir zu lange brauchen, dann könnte es sein, dass neue Offiziere kommen. Der Major-Kommandant wird dann vielleicht sogar einen völlig neuen Kader schicken.«
    »Ich bin sicher, dass wir dieses Problem lösen werden, Ser. Ganz sicher.«
    Lorn lehnt sich im Stuhl zurück, aber nur ein wenig. »Ich freue mich, dass du so denkst. Der Major-Kommandant und Seine Majestät sind bekannt dafür, dass sie Erfolg belohnen, genau so, wie sie Versagen bestrafen. Wir ziehen beide die Belohnung vor, nehme ich an.«
    »Ja, Ser. Ja, Ser.« Helkyt nickt zweimal kurz hintereinander.
    »Nun … lass uns darüber sprechen, was wir gleich in Angriff nehmen können. Zuerst die Soldlisten, denn daraus werden wir ersehen, wie viele neue Lanzenkämpfer wir überhaupt ausbilden können. Ich habe mir die Aufzeichnungen angeschaut.«
    Helkyt bleibt völlig regungslos in seinem Stuhl sitzen, aber seine Augen funkeln.
    »Es scheint Unstimmigkeiten in den Berechnungen zu geben.« Der Oberst zuckt die Schultern. »Wir können die Vergangenheit nicht ändern, und ich werde kein Urteil über das fällen, was geschehen ist.« Er hält inne. »Aber es wird nicht mehr vorkommen. Wir haben zwar eine Gesamtsumme, die für zwei Lanzenkämpferkompanien reichen müsste, aber nicht einmal eine ganze Kompanie hier. Nur wenig junge Lanzenkämpfer werden eingezogen, und ich wage zu behaupten, dass die Fähigkeiten einiger Lanzenkämpfer hier fragwürdig sind. Also müssen wir dafür sorgen, dass die Männer, die nicht so gut sind, neu geschult werden. Ich möchte, dass du als Erstes für die Rekruten und all diejenigen, die noch etwas Übung brauchen, das Ausbildungsprogramm organisierst. Nimm die zwei besten Lanzenkämpfer zu Pferd für Reit- und Formationsübungen und die zwei besten Säbelkämpfer zum Kampftraining. Es können ruhig dieselben Männer sein. Ich kann auch mithelfen, soweit es meine Zeit

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