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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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auf dem Rücken von Baryats Messerhand klafft. »Das hätte auch Euer Hals sein können.« Er seufzt … laut.
    Baryat hört nicht auf zu zittern, doch er lässt das Messer sinken.
    Lorn blickt über den Bauern hinweg, lässt den Mann jedoch nicht ganz aus den Augen. »Wer von euch ist der Älteste?«
    Ein blonder Mann mit dichtem Bart tritt vor. »Ich.«
    »Hör mir gut zu. Ein Mann hat seine Zölle nicht bezahlt. Er hat einen Oberbuchhalter mit Gold und mithilfe der Dienste seiner Tochter bestochen. Der Buchhalter und die Tochter sind verschwunden. Der Mann gibt den Beamten des Kaisers die Schuld an ihrem Verschwinden und schwört Rache, obwohl der Buchhalter sich schuldig gemacht hat, indem er die Bestechungsgelder angenommen hat. Der Mann heuert einen Söldner an. Einen Bogenschützen, um zwei Beamte des Königs zu töten, die das Verbrechen untersuchen. Dann leugnet er, dass er dies getan hat. Er hat den Kaiser betrogen und versucht, zwei Männer zu töten, die nur ihre Pflicht tun.« Lorns Augen fixieren den ältesten Sohn. »Nach den Gesetzen Cyadors könnte ich nun euer Land dem Kaiser übereignen. Soll ich das tun?«
    Der blonde, bärtige Sohn senkt den Blick zur gestampften Erde des Weges.
    »Tut es und die Schwarzen Engel werden Euch holen!«, stößt Baryat hervor. Noch immer quillt Blut aus der Schnittwunde an seiner Hand.
    Lorn blickt den Sohn an, dann bedeutet er den drei Bogenschützen, beiseite zu treten. »Ihr, Bogenschützen, werdet mit uns nach Biehl zurückkehren. Ihr müsst die Stadt verlassen – entweder Ihr geht in die Grashügel oder in die Länder nördlich des Verwunschenen Waldes.«
    Der große Bogenschütze verneigt den Kopf. Nach einigen Sekunden tun es ihm die anderen beiden gleich.
    »Und was ist mit mir, Oberst? Werdet Ihr mich auch verbannen?« Baryats Stimme klingt rau, füllt sich mit Wut. »Werdet Ihr Eure Bluthunde auf mich hetzen?«
    Lorn lächelt traurig, er übergeht den Bauern und blickt den ältesten Sohn an. »Soll ich euer Land dem Kaiser übergeben oder wollt ihr von nun an seine Gesetze befolgen?«
    »Sybyn! Antworte nicht darauf. Ich bin der Landbesitzer«, wütet Baryat. »Der Kaiser wird davon zu hören bekommen.«
    »Das wird er in der Tat«, stimmt Lorn ihm zu. »Er wird einen Bericht über Eure Machenschaften erhalten, über Eure Anstrengungen, zwei seiner Beamten umzubringen, und über die nicht ordnungsgemäß bezahlten Zölle. Ihr seid nicht länger der Besitzer dieser Ländereien. Die Frage ist nun, ob Euer Sohn das sein will.« Lorn blickt Sybyn an. »Du kannst mich nicht anlügen. Ich werde es erkennen, genau so, wie ich das Böse in deinem Vater erkannt habe. Wenn ich zustimme, dass die Ländereien auf dich übergehen, wirst du die Gesetze von Cyador in Ehren halten, deine gerechten Zölle zahlen und keine weitere Rache gegen mich oder meine Spiegellanzenkämpfer oder die Buchhalter anstreben?«
    »Das könnt Ihr nicht tun!«, schreit Baryat. »Außerdem seid Ihr nicht Manns genug, irgendetwas zu tun, außer zu drohen.«
    »Ich möchte eine Antwort hören, Sybyn«, fährt Lorn unbeirrt fort, die Augen auf den Bauern und seinen Sohn gerichtet. »Wirst du die Gesetze des Landes Cyador befolgen und keine Rache üben? Wenn schon nicht um deinetwillen, so doch für deine Brüder, ihre Frauen und eure Kinder?«
    »Ich … muss …«, stammelt der junge Mann.
    »Feigling! Du bist nicht mehr mein Sohn!« Baryats Augen blitzen Lorn an. »Und Ihr seid genauso feige und klein. Ihr versteckt Euch hinter Euren Streifen und der Uniform.«
    »Und Ihr habt Euch hinter Euren Ländereien und den Goldstücken versteckt«, meint Lorn ruhig. »Ihr habt Eure Tochter eingetauscht und Buchhalter bestochen. Ihr habt versucht, meinen Tod zu erkaufen, und seht nicht einmal ein, dass Ihr Unrecht getan habt.«
    »Und ich hätte es früher getan, in dem Augenblick schon, in dem Ihr ankamt, hätte ich gewusst, was Ihr tun würdet!« Baryat starrt Lorn an.
    »Ihr alle hier, hört seine Worte«, ruft Lorn. »Er gibt seine Gesetzesbrüche zu.«
    Baryat schließt den Mund sehr schnell wieder. Die drei Söhne tauschen Blicke aus.
    »Beweist es!«, bellt der Bauer.
    Lorn lacht. »Ich habe Flutaks Bücher gesehen. Sie zeigen mehr als …«
    Mit einem Satz stürzt Baryat vor, das blitzende Gartenmesser fährt auf Lorn hernieder.
    Lorns Klinge zuckt durch die Luft, ein winziges Stück Chaos schärft die Schneide zusätzlich.
    Der Mund des Bauern bleibt offen stehen, als sein Kopf vom Hals

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