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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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noch einmal für all die Unannehmlichkeiten entschuldigen.«
    Neabyl geht die Pier entlang, fort von den Lanzenkämpfern und Comyr, und nickt mit dem Kopf. Lorn folgt ihm.
    »Ich habe eine Schriftrolle von der Hand des Kaisers erhalten«, erzählt Neabyl. »Man hat mir den Posten des verantwortlichen Oberbuchhalters hier in Biehl bestätigt und mich belobigt, weil ich Euch bei Euren Bemühungen um den Wiederaufbau des Hafens von Biehl unterstütze.« Neabyl lächelt. »Es war zwar nicht so einfach, aber offenbar wird Euer … Unternehmungsgeist in Cyad nun mit Wohlwollen betrachtet. Ich möchte Euch für Euer Verständnis bezüglich des vollen Ausmaßes der vormaligen Verhältnisse hier danken.«
    »Hallo da unten auf der Pier!«, ertönt ein Ruf vom Schiff.
    Die zwei Zollbeamten eilen an Oberst und Buchhalter vorbei zum ersten Poller.
    Lorn verneigt leicht den Kopf. »Ich danke Euch, dass Ihr mit mir einer Meinung seid. Nachdem ich Flutak das erste Mal begegnet war, konnte ich nicht anders handeln.« Er macht eine Pause. »Habt Ihr irgendeinen Erfolg bei der Suche nach den vermissten Büchern zu melden?«
    Neabyl kann nur schief lächeln. »Ich habe einige Bücher in Flutaks Wohnung gefunden. Der Inhalt zeigt indes nur wenig Ähnlichkeit mit dem, was er eigentlich darstellen sollte, aber es waren auch keine Einträge zu finden, die besonders große Unregelmäßigkeiten beweisen würden. Ich habe die Bücher vorsichtshalber an die Hand des Kaisers geschickt, mit Abschriften für die Oberbuchhalter. Seitdem habe ich nichts mehr davon gehört.«
    Lorn nickt.
    »Leinen auswerfen!«, kommt der Befehl vom dreimastigen Schiff.
    »Ich schätze Euer Gespür«, fügt Neabyl hinzu.
    »Festmachen!«
    Lorn und Neabyl beobachten das Schiff, das an der Pier anlegt. Rotes Land ist der Name, der auf dem Schild am Bug eingraviert steht. Als das Schiff an der Pier fest vertäut ist, geht Lorn hinter dem Oberbuchhalter die Laufplanke hinauf, Comyr und zwei Lanzenkämpfer folgen mit etwas Abstand.
    »Oberbuchhalter, Oberst.« Der Kapitän, der eine blaue Tunika mit einer doppelten Reihe von goldenen Tressen auf der Schulter trägt, verbeugt sich. »Kapitän Elvygg zu Euren Diensten.« Er blickt Lorn an. »Ihr seid Oberst Lorn?«
    »Der bin ich.«
    »Sehr gut. Sehr gut. Dann muss ich Euch nicht erst suchen.«
    Neabyl wirft Lorn einen Blick von der Seite zu.
    »Sehr erfreut, Euch kennen zu lernen, Kapitän«, sagt Lorn. »Ich sollte gleich zu Anfang erklären, dass der Oberbuchhalter und ich gemeinsam gekommen sind, weil in der Vergangenheit immer wieder … sagen wir, Unstimmigkeiten bei den Zolleinnahmen aufgetreten sind.«
    Elvygg grinst breit. »Davon hat man mich in Kenntnis gesetzt und, ehrlich gesagt, nur deshalb hat es die Rotes Land riskiert, hier anzulegen. Deswegen und wegen der Ladung natürlich.«
    Der Kapitän hält dem Buchhalter die Frachtgutliste und die dazugehörigen Frachtbriefe hin. »Hier, Buchhalter. Ihr werdet alles in bester Ordnung vorfinden.«
    »Danke.« Neabyl nimmt die Frachtgutliste und gibt die Frachtbriefe an Comyr weiter.
    »Oberst.« Der Mann in der blauen Tunika verbeugt sich ein weiteres Mal vor Lorn und übergibt ihm eine Schriftrolle. »Von Eurer Gemahlin und Händlerin. Wir führen auch eine kleine Ladung für Euch mit, die wir abladen werden, sobald die anfallenden Zölle beglichen sind. Etwas Wein, einige Körbe mit Waren …« Er runzelt die Stirn, als versuchte er, sich an die anderen Sachen zu erinnern. »Und auch etwa zehn Reitgarnituren, Sättel und Zaumzeug aus weißem Leder.«
    Neabyl sieht Lorn verwundert an. »Ihr habt zwar erwähnt, dass ihr gewisse Beziehungen zu Händlern unterhaltet, und auch, dass Ihr am Handel interessiert seid, aber nicht, dass Eure Gemahlin …«
    »Sie ist Händlerin; ich hingegen wurde nicht dazu geboren«, erklärt Lorn. »Ich habe versucht, sie dazu zu bringen, mich etwas über den Handel zu lehren, doch wir hatten nicht viel Zeit füreinander.« Er lacht. »Lanzenkämpfer sehen wenig von Cyad.«
    »Das stimmt wohl.«
    Lorn blickt Neabyl an. »Ich möchte, dass Ihr die mir zustehende Ladung auf das Genaueste untersucht. Ich möchte mir nicht nachsagen lassen, dass ich mich dem entziehen will, was ich zu bezahlen habe.«
    »Äh … Sers …«
    Beide blicken den Kapitän an.
    »Die Dame hat Gold mitgeschickt für den Zoll, sodass der Oberst sich keine Gedanken machen muss.«
    Neabyl lacht übers ganze Gesicht. »Eure Gemahlin ist wirklich sehr umsichtig.«
    Lorn

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