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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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werden. Deshalb bin ich hier. Nun … wie entscheidet Ihr Euch? Wollt Ihr weiter lügen und Pläne schmieden, wie Ihr mich in einem unachtsamen Augenblick töten könnt? Oder gegen mich kämpfen und sterben? Oder Eure Zölle ordnungsgemäß zahlen und die Vergangenheit vergessen?«
    »Ich werde … die Vergangenheit vergessen«, sagt Baryat langsam, als müsste er die Worte aus seinem Inneren herauswürgen. Seine Finger verkrampfen sich, die eine Hand wird zur Faust, die andere greift das lange Messer fester.
    Lorn blickt den Bauern kühl an. »Ihr lügt.« Er wirft einen Blick auf den großen Mann in der schwarzen Weste, der sich zurückschleicht in die Olivenbäume. »Tashqyt!
    Hol diese Männer in Grau zurück, besonders den großen. Er ist ein Bogenschütze und wahrscheinlich liegt irgendwo in der Nähe ein Langbogen.« Lorn zieht den brystanischen Säbel.
    Baryat wird blass und seine Hand zittert. Vor Wut, so vermutet Lorn.
    Einer der Bogenschützen läuft weg, nicht so der Größte. Dieser nähert sich stattdessen, begleitet von einer schlankeren Gestalt, die ebenfalls Grau trägt. Dass der Anführer der Bogenschützen nicht wegläuft, ist ein weiteres Anzeichen für Lorn, dass es sich bei dem Mann um einen Söldner handelt. Der Hüne kommt auf den Oberst und die Lanzenkämpfer zu und verbeugt sich, dann blickt er Lorn und seinen ausgestreckten Säbel an. »Ihr wünscht, Ser?«
    »Ich vermute, Ihr habt in dem Hain dort einen Bogen versteckt.«
    »Er ist hinter dem zweiten Baum. Es ist ein guter Bogen. Solltet Ihr mich töten, sorgt zumindest dafür, dass mein Sohn oder ein anderer Bogenschütze ihn erhalten werden.« Die grauen Augen des Bogenschützen spiegeln Witz und gleichzeitig Besorgnis wider.
    »Sind noch andere Bogenschützen in der Nähe?«, fragt Lorn. »Außer Euch dreien?«
    »Niemand, von dem ich wüsste, Ser«, antwortet der Mann.
    »Oder sind noch andere dafür bezahlt worden?«
    »Wieder muss ich sagen: Niemand, von dem ich wüsste.« Der Bogenschütze zuckt mit den Schultern.
    Lorn nickt. »Wie viel hat man Euch bezahlt, um mich zu töten?«
    »Zehn Goldstücke, Ser.«
    »Wurdet Ihr bezahlt, um noch andere zu töten?«
    »Den Oberbuchhalter in Biehl – den neuen.«
    »Wie viel?«
    »Fünf Goldstücke.«
    Lorn lacht belustigt auf. »Ich fühle mich geschmeichelt, dass mein Tod Euch zehn Goldstücke wert ist, Baryat.«
    »Er lügt!«, behauptet Baryat. »Er lügt, um seine eigene Seele zu retten.«
    Lorns Augen funkeln wie Eis, während er den Olivenbauern ansieht. »Nein. Er sagt die Wahrheit in der Hoffnung, damit sein Leben zu retten.«
    Lorn blickt zur Seite, als Tashqyt sein Pferd zu Lorn lenkt. Der dritte Bogenschütze lächelt verlegen, als er sich auf den Oberst zubewegt. Seine Augen wandern zurück zu Baryat. »Drei Bogenschützen?«
    »Ihr seid kein Richter. Ihr tötet in der Dunkelheit.«
    Lorn sucht nach einer Antwort, denn hier hat Baryat ausnahmsweise Recht. Lorn hat in der Dunkelheit getötet. »Sagt mir, Baryat, welche Zollgebühren hat Flutak Euch für die Dienste Eurer Tochter nachgelassen? Zwei Silberstücke pro Fass?«
    »Sprecht nicht so von meiner Tochter«, schnaubt Baryat.
    »Warum nicht? Ihr habt sie so geliebt, dass Ihr sie an den Buchhalter gegen niedrigere Zölle verkauft habt. Oder etwa nicht?« Verachtung bricht aus Lorn heraus.
    »Ich habe meine Tochter an niemanden verkauft«, bellt Baryat nach einem längeren Schweigen.
    Die Lüge ist so offensichtlich, dass Lorn selbst bei Tashqyt ein kurzes Kopfschütteln bemerkt.
    »Und ich nehme an, Ihr habt auch keine niedrigeren Zölle bezahlt.«
    »Wenn Ihr Beweise hättet, würdet Ihr nicht fragen«, spottet Baryat.
    »Ich frage nicht«, antwortet Lorn ruhig. »Ich erzähle es Euch nur.« Der Oberst blickt von Baryat zu den drei jungen Männern – die Söhne des Olivenbauern, wenn die Bilder im Spähglas nicht trogen. »Ihr seid seine Söhne. Ihr werdet verstehen, dass es sich die Spiegellanzenkämpfer nicht so einfach machen können. Wenn ich ihn töte, werdet ihr alle nur möglichen Entschuldigungen finden, um keine Zölle zahlen zu müssen, und ihr werdet mich am Ende töten oder anderweitig beseitigen lassen. Lasse ich ihn am Leben, wird er entweder mich töten oder ich werde ihn später töten.«
    »Ihr … unerträglicher … kleiner …« Baryat macht einen Schritt nach vorn, sein Körper zittert von oben bis unten vor Wut und er hält das Gartenmesser hoch.
    Lorns Klinge blitzt durch die Luft, worauf eine Wunde

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