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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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blonden Krieger entgegen und lässt die Stute dabei einige Schritte vorwärts tänzeln, sodass er etwa zwanzig Ellen vor seinen Männern steht und gut zu sehen ist. Er hat keine Bogenschützen erspäht und hofft, dass sich auch wirklich keine unter den Barbaren befinden. Er hält seine Lanze unten, nur ein wenig hat er sie angehoben.
    »Dieses Land habt ihr unseren Vorvätern gestohlen. Es ist nicht euer Land. Es hat niemals euch gehört und bald wird es wieder das Land der Jeranyi sein.« Der Anführer der Barbaren wirft den Kopf ruckartig zur Seite. Links neben ihm wartet ein zweiter Reiter, der ebenfalls ein Kind vor sich hält, und Lorn kann weiter hinten in den barbarischen Reihen Frauen erkennen, die man auf Pferde gebunden hat. »Wir haben eure Frauen, seht ihr?«
    Lorn bewegt das Pferd weiter vor.
    »Wage nicht, deine teuflische Lanze zu heben, oder sie wird sterben. Und die anderen auch!«
    Lorn muss sich dazu zwingen, die Lanze blitzschnell zu heben. Hssst!
    Der Chaos-Blitz durchdringt die Brust des bärtigen Blonden. Fast gleichzeitig schneidet die große Klinge des Kriegers neben dem Anführer durch die Kehle des Mädchens.
    Hssst! Der Barbar, der das Mädchen getötet hat, fällt mit dem Kopf vornüber in die Mähne seines Pferdes.
    »Angriff! Feuer frei!«, befiehlt Lorn. »Angriff!« Lorn gibt der Stute die Sporen und hofft, dass der Angriff zumindest einige der Barbaren dazu zwingen wird, sich für den Kampf und gegen das Töten der Gefangenen zu entscheiden.
    »Tötet sie!«, brüllt ein Barbar und die hünenhaften Krieger reiten gegen die Spiegellanzenkämpfer.
    Hssst! Hssst! Feuerlanzenblitze schießen über die weniger als hundert Ellen lange Entfernung hinweg, die die zwei Heere voneinander trennt.
    Ein hoher Schrei zerstört Lorns Illusion, dass vielleicht einige der Geiseln überleben könnten, auch wenn die Schüsse seiner Lanze die Barbaren durchbohren. Dann schlägt er abwechselnd zu und pariert mit dem Säbel, dazwischen feuert er Chaos-Feuer ab, wenn er genug Platz findet, um auf einen Barbaren zielen zu können, ohne einen Lanzenkämpfer oder einen Wachmann dabei zu gefährden.
    Staub wirbelt auf und Pferde wiehern. Männer schreien.
    Lorn findet sich hinter der barbarischen Linie wieder, für einen kurzen Moment allein. Er hebt die Lanze.
    Hssst! Hsst! Zwei Schüsse hintereinander bohren sich durch Rücken und Nacken von zwei Barbaren.
    Lorn dreht sich nach rechts und löst einen weiteren Schuss, um auch noch einen dritten Barbaren von hinten zu Fall zu bringen. Er kann noch drei weitere Schüsse abgeben, bevor ein Riese von einem Barbar mit einer Klinge, so lang wie Lorns Feuerlanze, an einem sterbenden Lanzenkämpfer vorbei- und auf ihn zustürmt.
    Lorn vermag die Klinge des anderen kaum von seinem Säbel zu drücken. Die Feuerlanze wird verbogen, als er sie zu Hilfe nehmen muss, um den Hieb des Barbaren zu parieren, aber die riesige Klinge bleibt in der dünnen Cupridiumschicht der Lanze lange genug stecken, damit Lorn die Spitze seines Säbels in den Hals des anderen rammen und wieder herausdrehen kann. Von Zeit zu Zeit macht sich die zusätzliche Spitze, die er dem brystanischen Säbel hinzugefügt hat, doch bezahlt. Er lässt die Lanze fallen und kann den zweiten Säbel gerade noch rechtzeitig herausreißen. Mit einem freudlosen Lächeln lenkt er die Stute zu einem Lanzenkämpfer, der von drei Barbaren bedroht wird.
    Lorn tötet den Ersten von hinten, den Zweiten mit dem offiziellen Lanzenkämpfersäbel von der Seite, und als er an dem vorbei ist, nimmt er es mit der nächsten Gestalt auf.
    Die dumpfen Schläge von Metall auf Metall beherrschen mittlerweile das Schlachtfeld, das Zischen der Feuerlanzen verstummt langsam.
    Plötzlich – so erscheint es zumindest – stehen nur noch Lanzenkämpfer und Wachen auf dem Schlachtfeld, starren sich gegenseitig an oder suchen nach Barbaren.
    Lorn zügelt die Stute und blickt auf das Gras, das nun mit Blut und anderen Flüssigkeiten bedeckt ist; das Schlachtfeld ist übersät mit Leichen und einigen Pferde-Kadavern – und einer Hand voll Kindern und Frauen. Er presst die Lippen aufeinander, schiebt den Lanzenkämpfersäbel in die Scheide zurück und nimmt den brystanischen Säbel in die rechte Hand. Er fühlt, dass der Magier, der mit seinem Chaos-Glas den Kampf beobachtet hat, nicht mehr gegenwärtig ist. »Ich hoffe, ihr habt genug Blut gesehen …«, murmelt er leise.
    Schließlich reitet er das Feld ab und hält neben einem gefallenen

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