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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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sind, bevor ihr einen Angriff gegen sie reitet?«
    »Natürlich, das können wir.«
    Lorn nickt und erklärt, was er im Schilde führt. »Wharalt … die Barbaren haben Späher, aber diese reiten nur etwa eine Meile vor dem Hauptheer. Sie werden wahrscheinlich an der Biegung vorbeireiten, bis dorthin, wo die Straße dann freie Sicht bis nach Nhais bietet. Ihr wartet hinter jenem Hang dort, entweder bis sie umdrehen oder bis sie eine gute Meile weiter im Westen sind …«
    »Dann reiten wir vor und blockieren die Stelle zwischen dem steilen Hügel und dem Fluss, sodass sie uns entweder angreifen oder sich in die Biegung zurückziehen müssen?«
    Lorn nickt. »Wenn die Späher an euch vorübergeritten sind, kommandierst du einen oder zwei Männer ab, um sie zu beobachten.«
    »Das können wir machen.«
    Der Oberst zeigt auf den Fluss. »Die Straße macht hier eine Biegung, um dem Fluss zu folgen und weil sich dort im Süden ein Hügel erhebt. Wir werden hinter dem Hügel entlangreiten, sodass auf der Straße keine Spuren zurückbleiben, und dort warten. Wenn sie an uns vorüber sind, treiben wir sie mit den Feuerlanzen nach Westen, dann können sie entweder direkt in die Wachen reiten oder sich zur Verteidigung auf der Ebene oder am Rand des Steilhangs aufstellen, wo sie mit dem Rücken zum Fluss kämpfen müssen …«
    »Und wenn sie sich nicht abdrängen lassen, Ser?«, fragt Wharalt.
    Lorn lacht. »Dann drehen wir den Spieß um: Wir halten die Linie und ihr greift an.«
    »Das wird unser Heer spalten.«
    »Wir werden nicht sehr weit voneinander entfernt sein«, meint Lorn.
    »Sie werden kämpfen wie Schwarze Engel, Ihr lasst ihnen keinen Ausweg«, sagt Drayl nachdenklich.
    »Das werden sie ohnehin.« Lorn deutet nach Osten, wo die Aaskrähen noch immer am Himmel kreisen. »Ich vermute, dort befindet sich ein Dorf, das mit Leichen übersät ist. Wir wollen nicht, dass die Barbaren das noch einmal wiederholen.«
    »Ja, Ser.«
    Lorn rollt die Karte zusammen. »Füllt die Wasserflaschen auf, die Einheiten sollen sich fertig machen.« Er geht zu seinem Pferd und steckt die Karte in den Behälter hinter dem Sattel.
    »… habe noch nie solche Karten gesehen …«
    »… oft bei dem Oberst. Es wird noch einiges geben, was du nicht kennst …«
    Nicht zu viel, so hofft Lorn, während er sich aufs Pferd schwingt.
    Er führt die zwei Kompanien an der Rückseite des Hügels entlang, sehr langsam, denn sie müssen Büschen und dornigen, grünen Kakteen ausweichen, wie sie Lorn noch niemals zuvor gesehen hat.
    Dennoch … es ist weit vor der Mittagszeit, als sie die Rückseite des Hügelkamms erreichen, von wo aus man genau die Stelle überblicken kann, wo die Straße mit der Flussbiegung nach Norden abknickt. Genau unterhalb der Spitze des Hügels warten Lorn und Tashqyt und lauschen, ob sie Hufschläge, Stimmen … oder irgendetwas anderes hören. Unter und hinter ihnen befinden sich die zwei Kompanien Spiegellanzenkämpfer aus Biehl.
    Die Sonne gebärdet sich eher so, als wäre es Hochsommer anstatt Spätsommer oder Frühherbst, und unter Lorns Garnisonskappe sammelt sich weiterhin der Schweiß. Die Schweißtropfen laufen in Richtung Augen und Lorn muss sich ständig mit dem Ärmel über die Stirn wischen. Neben ihm rutscht Tashqyt unruhig im Sattel umher.
    Die Stute schnaubt und Lorn lehnt sich nach vorne, um sie an der Schulter zu tätscheln. »Ruhig … ruhig. Das Warten fällt uns allen schwer.«
    Lorn fühlt etwas, oder jemanden, und lenkt die braune Stute hinauf zum Kamm, gerade weit genug, um nach Osten schauen zu können, wenn er sich in die Steigbügel stellt.
    Zwei Barbaren reiten die Straße entlang, ziemlich schnell. Lorn duckt sich und führt die Stute den Hang hinunter, außer Sichtweite für die Barbaren.
    Er und Tashqyt warten weiter – genauso wie die Spiegellanzenkämpfer hinter ihnen – und plötzlich dringen leise Stimmen über den Kamm des Hügels; die Bedeutung dessen, was die zwei Krieger gerade bereden, bleibt ihnen jedoch verborgen. Tashqyt blickt Lorn an. Lorn schüttelt den Kopf und deutet nach Osten. »Nicht mehr lange«, murmelt er und hofft, dass er Recht behält.
    Die Sonne steigt höher und treibt ihnen den Schweiß aus allen Poren. Lorn wünscht sich, dass es wenigstens ein paar Bäume oder eine Felswand gäbe oder irgendeine andere Form von Schatten, aber die einzigen Pflanzen, die höher als bis zur Schulter wachsen, sind die dürren Bäume und die Weiden, die an einigen Stellen das

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