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Die Wanderapothekerin 3: Hexenjagd (German Edition)

Die Wanderapothekerin 3: Hexenjagd (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin 3: Hexenjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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bereits gezeigt, dass die moralischen Vorstellungen ihrer Begleiterin nicht den ihren entsprachen. Diese hatte nichts dagegen, mit einem jungen Burschen im Gebüsch zu verschwinden, wenn er ihr gefiel, und Tobias würde ihr gefallen.
    Mit einer energischen Handbewegung wies Klara diesen Gedanken von sich und deutete auf die Fische. »Beeile dich damit! Wenn der hiesige Grundherr uns dabei erwischt, wie wir sie braten, wird es uns schlecht ergehen.«
    »Dann rede ich mit ihm«, antwortete Martha und schritt mit schwingenden Hüften weiter.
    »Das kann ja noch heiter werden«, murmelte Klara, als sie ihr zum Feuer folgte.
    Sie hatte das Mädchen gerettet, mahnte sie sich, also musste sie mit ihm auskommen. Zum Glück war Martha in anderen Dingen folgsam, und so beschloss sie, ihr die restlichen Unarten bald auszutreiben. Nun aber galt es, die Fische rasch auszunehmen, zu braten und zu essen, damit sie weiterkamen – und nicht erwischt wurden, setzte sie mit leichter Sorge hinzu.
    Martha gehorchte mit einer gewissen Belustigung. Für sie war es wie ein Spiel, die Mächtigen auf diese Weise zu überlisten. Graf Benno hatte seinen Leibeigenen kaum mehr als Gerstenbrei und Brot gegönnt. Wer mehr haben wollte, musste findig sein. Da Klara in dieser Beziehung viel weniger abgehärtet war, beschloss sie, vorsichtiger zu sein, um ihre Retterin nicht zu ängstigen.
    Die Fische schmeckten trotz Klaras Bedenken ausgezeichnet, und als sie schließlich aufbrachen, beseitigte Martha die Spuren des Mahles so geschickt, dass jeder, der hierherkam, glauben musste, hier hätten nur ein paar Leute ein kleines Feuer entzündet, um sich in der Nacht zu wärmen.

4.
    I m Lauf des Tages machten Klara und Martha in mehreren Dörfern halt, und Martha zeigte jedes Mal mehr ihr Talent, Leute anzulocken. Dabei half ihr ihre laute, wohlklingende Stimme. Inzwischen hatte sie von Klara gelernt, welche Arzneien diese mit sich führte, und pries diese fröhlich als wahre Wundermittel an.
    Als Klara sie unterwegs deswegen tadelte, sah sie diese erstaunt an. »Wenn wir deine Waren nicht richtig herausstreichen, kauft sie doch keiner.«
    »Aber wenn ich nächstes Jahr wiederkomme, sind die Leute zornig, weil sie sich von meinen Salben und Elixieren zu viel versprochen haben. Dann jagen sie mich fort, und ich verkaufe gar nichts mehr!«, wandte Klara besorgt ein.
    Martha lachte jedoch nur. »Du machst dir zu viele Gedanken! Dafür werden andere geheilt und verbreiten die Nachricht bei ihren Freunden und Verwandten. Also wirst du eher noch mehr verkaufen als heuer. Außerdem sagtest du doch, dass du viel Geld verdienen willst, um mit deiner Familie über den Winter zu kommen.«
    »Ich brauche darüber hinaus auch genug, um Just im nächsten Jahr seine Arzneien abkaufen zu können. Mir gibt er gewiss nichts auf Kredit, wie er es bei meinem Onkel tut.«
    Klara fand dies ungerecht, denn den Worten ihres Vaters zufolge hätte dessen Bruder mit etwas mehr Sparsamkeit durchaus ein kleines Vermögen anhäufen können. Ihnen hatte das gesparte Geld immerhin geholfen, die normale Anzahlung für Gerolds Arzneien zu leisten. Dass ihr Bruder ebenso wie ihr Vater nicht mehr nach Hause gekommen war, stand auf einem anderen Blatt.
    »Wir kriegen das schon hin«, meinte Martha selbstgefällig und wies auf die Häuser, die vor ihnen auftauchten.
    »Gleich sind wir im nächsten Ort. Mir scheint der Dorfbrunnen der beste Platz zu sein, um sich dort aufzustellen. Wenn wir in jedes einzelne Gehöft gehen, wird das ein arg mühsames Gewerbe.« Sie lief ein paar Schritte voraus und begann mit lauter Stimme zu rufen: »Kommt, ihr Leute, und kauft die besten Arzneien der Welt! Salben, die jede Wunde heilen, Essenzen, die das Reißen aus den Gliedern vertreiben, und Balsame, die gegen jede Krankheit helfen, die euch befallen kann!«
    Klara hätte ihr am liebsten den Mund zugehalten, doch in einem hatte ihre Begleiterin recht. Die Neugier trieb die Bewohner zum Brunnen, und diejenigen, die bereits bei ihrem Vater und Bruder gekauft hatten, taten dies auch bei ihr. Sie brachte vielleicht sogar etwas mehr an den Mann und an die Frau als dieser, denn zum einen ließen einige sich von Marthas großsprecherischen Worten einfangen, und zum anderen konnte sie jedes der Heilmittel gut beschreiben.
    Als sie schließlich weiterzogen, klangen etliche Münzen in Klaras Beutel. Auch hatten sie erneut genug Lebensmittel erhalten, um die nächsten Tage nicht hungern zu müssen.
    So verlief auch

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