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Die Wanderapothekerin 4: Gift (German Edition)

Die Wanderapothekerin 4: Gift (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin 4: Gift (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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muss mir unbedingt ein paar Journale besorgen. Auch soll mir die Schneiderin rasch ein paar neue Kleider anfertigen!«
    »Damit würde ich ein paar Tage warten, denn die Kleider dürften bald zu eng werden«, wandte Klara ein. »Euer Erlaucht werden gewiss noch ein wenig an Fülle gewinnen.«
    Die Gräfin maß sie mit einem vernichtenden Blick. »Dann wird die Schneiderin mir eben neue Kleider machen müssen.«
    Bevor sie Klara weiter abkanzeln konnte, griff Emma ein. »Die Schneiderin, die Ihr nach Waldstein gerufen habt, hat das Schloss bereits vor Wochen verlassen. Euer Erlaucht wird daher nach einer neuen Schneiderin suchen lassen müssen.«
    »Dann tu das!«, erklärte Gräfin Griselda ihrer Zofe und befahl, ihr endlich die Perücke aufzusetzen. »Ich werde darin zwar schrecklich aussehen, aber es ist immer noch besser, als Herrn Ludwig mit kahlem Kopf begrüßen zu müssen!«
    »Sehr wohl, Euer Erlaucht«, antwortete Emma und bedeutete Klara mit einem warnenden Blick, den Mund zu halten. Der Kopf der Gräfin war mitnichten kahl, vielmehr fiel ihr das Haar bis auf die Schultern und umrahmte ihr Gesicht lieblich. Mit dem pompösen Ding auf dem Kopf sah sie nach Klaras Ansicht jedoch unmöglich aus. Der Eindruck verstärkte sich noch, als Emma das Gesicht ihrer Herrin weiß puderte, die Lippen rot nachzog und auf die Wangen zwei rötliche Kreise malte, die etwa so groß waren wie eine Talermünze.
    »Klara, du kannst nun Herrn Ludwig ausrichten, dass ich bereit bin, ihn zu empfangen«, erklärte die Gräfin.
    »Sehr wohl, Euer Erlaucht!« Klara knickste kurz und verließ das Schlafzimmer in der Hoffnung, Ludwig von Triberg würde so lange bei Gräfin Griselda bleiben, dass sie an diesem Abend nicht mehr gebraucht wurde.

9.
    S o ging es etwa zwei Wochen lang. Der Appetit der Gräfin kehrte zurück, und sie aß nach Klaras Dafürhalten mittlerweile viel zu viel für eine schwangere Frau, die den ganzen Tag im Bett ruhte. Mittlerweile benötigte Gräfin Griselda auch kein spezielles Nachthemd mehr, um den Busen zu betonen. Ihr Schwangerschaftsbauch nahm ebenfalls an Umfang zu, und so hofften alle, dass sie ihr Kind vielleicht doch lebend zur Welt bringen könnte.
    Klara wusste nicht, wie Baron Ludwig darüber dachte. Wenn Gräfin Griselda einen Sohn gebar, war dieser der Erbe und würde ihn an die zweite Stelle verweisen. Vielleicht bemühte er sich auch deshalb um die werdende Mutter, überlegte Klara. Als deren Ehemann und Stiefvater des Sohnes würde er trotzdem der Herr hier sein.
    An diesem Tag saß Ludwig von Triberg wieder einmal neben dem Bett der Gräfin. Während er berichtete, was er untertags für den Besitz derer von Waldstein geleistet hatte, übersah er, dass das Gesicht der Gräfin einen gequälten Ausdruck annahm, bis sie einen leisen Schrei ausstieß.
    Erschrocken sah der Baron sie an. »Was ist geschehen, meine Liebe?«
    »Ich … es tut so weh!« Gräfin Griselda zeigte auf ihren Unterleib. »Ruft bitte Emma und die Mamsell. Klara soll ebenfalls kommen!«, keuchte sie und stieß einen weiteren Schrei aus.
    Der Baron sprang auf und eilte zur Tür hinaus. »Rasch, du musst zu deiner Herrin!«, rief er Emma zu, die im Nebenzimmer dabei war, die Kleider der Gräfin zu ordnen.
    »Was ist geschehen?«, fragte die Zofe besorgt.
    »Ich weiß es nicht. Ihre Erlaucht verspürt Schmerzen in der Leibesmitte. Die Mamsell und die Apothekerin sollen ebenfalls kommen!«
    Da Klara gerade ins Zimmer trat, hörte sie es und ging sogleich weiter in das Schlafgemach der Gräfin. Diese lag wimmernd auf ihrem Bett und hatte die Finger in die Laken gekrallt.
    »Es tut so weh!«, rief sie verzweifelt.
    Klara war zunächst hilflos, doch die Mamsell, die wenig später in den Raum kam, erfasste die Situation mit einem Blick.
    »Ihre Erlaucht steht vor der Niederkunft!«, rief sie. »Eile in die Küche! Man soll dort Wasser heiß machen. Der Küchenjunge kann es in die Nebenkammer stellen. Wir brauchen Rita, damit sie es hereinbringt. Beeil dich!«
    Das ließ Klara sich nicht zwei Mal sagen und rannte davon. Wenig später kehrte sie mit einer Schüssel warmen Wassers und der Küchenmagd im Schlepptau zurück. Im Schlafzimmer hatten die Mamsell und Emma unterdessen das Hemd der Gräfin bis zum Bauch hochgezogen und standen mit sorgenvollen Mienen neben dieser.
    »Heilige Jungfrau im Himmel, gib, dass unsere Herrin ihr Kind gesund zur Welt bringt und sie die Niederkunft übersteht«, flehte die Mamsell.
    Dann krempelte sie

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