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Die Wanderapothekerin 4: Gift (German Edition)

Die Wanderapothekerin 4: Gift (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin 4: Gift (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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die Ärmel auf und tastete den Leib der Schwangeren ab. »Das Kind hat sich gesenkt. Wenn es nur schnell kommen würde!«
    Die Gräfin stieß einen noch lauteren Schrei aus, und Klara wich unwillkürlich bis zur Tür zurück.
    Die Mamsell sah es und winkte sie zu sich. »Du musst mir helfen! Emma ebenfalls. Es ist schrecklich, dass wir keinen Arzt mehr im Schloss haben.«
    »Gibt es denn keine Hebamme?«, fragte Klara.
    »Das schon, aber die wohnt zwei Reitstunden von hier entfernt. Zudem ist sie eine hässliche, alte Vettel, deren Anblick ich meiner Herrin ersparen will.«
    Da die Mamsell sich allzu ablehnend anhörte, verzichtete Klara darauf, sie zu bitten, die Hebamme trotzdem zu holen. Allerdings fragte sie sich, was sie hier bewirken konnte. Mit ihren siebzehn Jahren hatte sie noch bei keiner Geburt mithelfen dürfen. Ihre Mutter aber hatte anderen Gebärenden geholfen, und so versuchte sie, sich zu erinnern, was diese darüber erzählt hatte. Viel war es nicht, und so hoffte sie, dass die Mamsell wusste, was zu tun war.
    Zu ihrer Erleichterung behielt diese den Überblick. Sie gab Befehle, die Klara, Emma und Rita umgehend ausführten, und beruhigte gleichzeitig die Gräfin, die verzweifelt schrie, dass sie niemals geahnt hätte, mit welchen Schmerzen eine Geburt verbunden war.
    »Es wird schon alles gut, Euer Erlaucht! Es soll nur beim ersten Kind so schlimm sein. Zudem seid Ihr durch das Gift geschwächt. Hast du nichts, was die Schmerzen lindert?«
    Der letzte Satz galt Klara, die kurz überlegte und dann losrannte, um mit einem kleinen Fläschchen zurückzukehren.
    »Hier, das ist ein Elixier aus dem Saft einer speziellen Mohnsorte. Es ist aber sehr teuer, und man darf es nur ein- oder zweimal anwenden!«
    »Als wenn Geld bei Ihrer Erlaucht eine Rolle spielen würde«, schnaubte die Mamsell und wollte Klara das Gefäß abnehmen, doch die hielt es fest umklammert.
    »Es ist nicht ungefährlich! Ich muss die Tropfen genau abmessen, und sie dürfen nicht zusammen mit Wein verabreicht werden.«
    Klaras Einschränkungen ängstigten die Gräfin, und sie schüttelte den Kopf. »Das ist ja fast so schlimm wie bei diesem schrecklichen Gift, das mich beinahe umgebracht hätte. Ich nehme es nicht!«
    »Wie Euer Erlaucht wünschen!« Klara stellte das Fläschchen beiseite und half Emma, die Gebärende bequemer zu betten. Im Augenblick ging es der Gräfin wieder besser, und sie hoffte schon, dass es so bleiben würde. Einige Zeit später überfiel sie jedoch die nächste Wehe, und sie schrie wie am Spieß.
    Die Mamsell versetzte Klara einen Stoß. »Gib ihr die Tropfen, aber achte darauf, dass es nicht zu viele werden.«
    Obwohl Klara nickte, zögerte sie. Was war, wenn sie die Beschreibung nicht richtig verstanden hatte?, fragte sie sich. Auch wenn die Gräfin aus anderen Gründen bei der Geburt sterben würde, könnte man sie als die Schuldige ansehen. Schließlich aber nahm sie ein Glas, ließ es von Rita mit frischem Wasser füllen und zählte so viele Tropfen ab, wie sie glaubte, vertreten zu können. Als sie den Trank der Gräfin reichte, riss diese ihn ihr aus der Hand und trank ihn hastig leer.
    »Spürt Ihr schon eine Erleichterung?«, fragte die Mamsell, obwohl es dafür noch viel zu früh war.
    Die Gräfin schüttelte zunächst den Kopf, hielt dann aber inne und nickte dann. »Es ist besser geworden!«
    Für Klara war es eine Folge der nachlassenden Wehen, und sie wagte noch nicht aufzuatmen. Als die nächste Wehe kam, war sie für die Gebärende nicht mehr so schmerzhaft wie die vorhergehenden. Dennoch waren die Nerven aller Beteiligten bis zum Zerreißen angespannt. Die Geburt dauerte lange, das Kind schien einfach nicht kommen zu wollen.
    »Was sollen wir denn tun?«, fragte Emma verzweifelt.
    »Es kann sein, dass das Kind falsch liegt und deshalb nicht geboren werden kann. Bei Tieren ist das manchmal so. Da muss man hineingreifen und es drehen!« Rita war auf einem Bauernhof aufgewachsen und erst vor wenigen Jahren ins Schloss gekommen. Zunächst hatte sie es nicht sagen wollen, doch wenn sie schwieg und die Gräfin deswegen starb, würde sie sich zeit ihres Lebens Vorwürfe machen.
    »Es wäre einen Versuch wert«, fand die Mamsell und blickte auf ihre eigenen, recht breiten Hände. Die von Rita übertrafen die ihren noch, und auch Emmas waren recht kräftig. Da richteten sich aller Augen auf Klara.
    »Ihr wollt doch nicht, dass ich das mache?«, rief das Mädchen entsetzt.
    »Du hast die feinsten

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