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Die Wanderapothekerin 6: Der Schatz (German Edition)

Die Wanderapothekerin 6: Der Schatz (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin 6: Der Schatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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spritzte und färbte Tobias’ Hemd.
    »Der ist erledigt!«, rief Schneidt triumphierend und ging auf seine Nichte los.
    Klara sah, wie Tobias zusammenbrach, und fühlte einen Schmerz, der sie schier zerriss. Im nächsten Moment packte sie die Wut, und sie holte mit ihrem Stock aus. Der mit Eisen verstärkte Teil traf nur seitlich auf den Oberkörper ihres Onkels, aber dessen Rippen knirschten.
    »Vermaledeites Biest!«, keuchte Schneidt und schwang seinen Knüppel.
    Klara versuchte auszuweichen, wurde aber an der Schulter getroffen und stürzte. Dadurch entging sie dem Messer ihres Onkels. Aber der zweite Schlag mit der Keule traf sie am Kopf, und sie blieb reglos liegen.
    Alois Schneidt sah nicht nach, ob sie tot war, denn er musste Martha erwischen. Diese hatte zuerst zurückkommen und Klara beistehen wollen. Als sie ihre Freundin und Tobias jedoch am Boden liegen sah, rannte sie voller Angst davon.
    Schneidt folgte ihr ächzend und begriff rasch, dass er sie mit seinen schmerzenden Rippen niemals würde einholen können. Da erreichte Martha die Stelle, an der er die Leine gespannt hatte, übersah das Hindernis und geriet ins Stolpern. Bevor sie sich wieder aufraffen konnte, war Schneidt bei ihr und zog ihr den Knüppel über den Schädel.
    Während Martha zusammenbrach, blieb er stehen und hielt sich die geprellte Seite. Ich habe es geschafft!, durchfuhr es ihn. Seine Nichte, Tobias und die junge Streunerin waren erledigt. Mit wachsender Gier betrachtete er Martha, deren Rock beim Sturz nach oben gerutscht war, so dass er die weißen Oberschenkel sehen konnte.
    Sollte er sie wirklich benutzen?, fragte er sich.
    Seine Rippen sagten nein! Doch irgendetwas brauchte er, um seinen Triumph zu feiern. Er zerrte Martha vom Pfad an den Fluss und schlug dort ihren Rock hoch. Der Anblick ihrer von einem blonden Dreieck gekrönten Schenkel ließ ihn seine Verletzung vergessen. So eine Frau hatte er nicht mehr besessen, seit sein eigenes Weib ins mittlere Alter gekommen war. Doch genau wie seine erste Frau war Fiene bei weitem nicht so hübsch gewesen wie Martha. Auch unter den Wirtstrampeln, die ihn auf seinen Wanderungen in ihre Kammer gelassen hatten, hatte er keine annähernd so Aufreizende gefunden.
    Er nestelte bereits an seinem Gürtel, als ihm einfiel, dass er zuerst überprüfen sollte, ob seine Nichte tatsächlich erledigt war. War sie nur betäubt, konnte sie aus ihrer Bewusstlosigkeit erwachen und verschwinden. Und wenn sie vor ihm zu Hause wäre, dann konnte er das Gold vergessen und hatte noch Glück, wenn er rasch genug entkam, bevor ihn die Büttel des Amtmanns als Mörder festnahmen.
    »Das darf nicht sein!«, murmelte er, ließ Martha mit entblößtem Unterleib liegen und ging zu der Stelle zurück, an der Klara lag. Sie hatte noch ihr Reff auf dem Rücken, so dass er sie nicht umdrehen konnte. Daher durchschnitt er die Tragriemen, schob das Reff beiseite und beugte sich über seine Nichte.
    Das kleine Biest war tatsächlich noch am Leben!
    Schneidt holte bereits mit dem Messer aus, um Klara niederzustechen, zögerte dann aber. War es nicht besser, wenn es so aussah, als wäre sie ertrunken?, fragte er sich. Vielleicht verschlang auch der Fluss sie auf Nimmerwiedersehen. Die beiden anderen, dachte er, würden ihr auf jeden Fall folgen.
    Nach einem Blick auf den in seinem Blut liegenden Tobias fasste er Klara unter den Armen und schleifte sie zum Ufer. Hier zögerte er ein weiteres Mal. Wenn er sie einfach hineinwarf, würde sie möglicherweise im kalten Wasser aufwachen und doch noch entkommen.
    »Ich mache Nägel mit Köpfen!«, sagte er grinsend, stieg in den Fluss und zerrte Klara hinter sich her. Als er ihren Kopf unter Wasser tauchte, spürte er, wie sie sich bewegte. Also hatte er richtig gehandelt!
    In dem Moment schlug Klara um sich, und ihr Handballen traf seine verletzten Rippen.
    Schneidt schrie auf und ließ das Mädchen im ersten Schmerz los. Sofort packte er sie wieder und drückte sie erneut unter Wasser.
    Für Klara war es ein Alptraum. Vor einem Augenblick hatte sie noch im Wald auf ihren Onkel eingeschlagen, und nun lag sie im Wasser und wurde unbarmherzig untergetaucht. Sie wehrte sich nach Kräften und versuchte, den Kopf nach oben zu bringen. Ein paarmal gelang es ihr, und sie konnte nach Luft schnappen. Auf Dauer jedoch, das spürte sie, würde sie bei diesem Ringen unterliegen.
    Tobias ist tot, und ich werde es auch gleich sein, dachte sie verzweifelt. Wenn sie ihren Onkel doch nur

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