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Die Wanderapothekerin 6: Der Schatz (German Edition)

Die Wanderapothekerin 6: Der Schatz (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin 6: Der Schatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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nicht unbedingt auf den Markt.«
    »Wir müssen auf jeden Fall daran teilnehmen, weil Herr Just sonst das Privileg verliert, dort verkaufen zu können«, antwortete Klara und trat in das Gasthaus ein.
    Bolland sah von seinen Krügen auf und wollte sagen, dass fahrendes Volk bei ihm nicht geduldet würde. Da entdeckte er das Reff auf Klaras Rücken und erinnerte sich, dass seine Tochter ihm von Tobias Just erzählt hatte. Der habe nach einer jungen Frau gefragt, die im Auftrag seines Vaters dessen Arzneien austragen würde.
    »Ihr seid wohl die vermissten Königseerinnen?«, fragte er.
    »Das sind wir!«, antwortete Martha, auch wenn sie selbst aus einer ganz anderen Gegend stammte.
    »Herr Tobias Just lässt Euch Grüße ausrichten, Herr Bolland. Er hat sich leider verletzt und wartet zwei Tagesreisen von hier auf unsere Rückkehr. Vorher aber sollen wir noch den Markt beschicken.«
    »Das heißt, ihr wollt hier übernachten. Im Allgemeinen nehme ich keine allein reisenden Frauen auf, aber da ihr zu Herrn Tobias und den Schneidts gehört, will ich eine Ausnahme machen«, erklärte Bolland und füllte zwei Becher mit Wein.
    »Hier, gegen den Durst. Sie kosten euch nichts!«
    »Vergelt’s Euch Gott!« Klara nahm den Becher und sah Bolland traurig an. »Martin Schneidt war mein Vater!«
    »Ein guter Mann, auch wenn er mich weniger verdienen ließ als dein Oheim. Es ist bedauerlich, dass er üblen Räubern zum Opfer gefallen ist.«
    »Das ist wirklich schlimm!« Klara wischte sich ein paar Tränen aus den Augen und fragte dann, ob ihr Onkel sein Reff hiergelassen habe.
    »Das hat er!«, antwortete Bolland. »Ich habe es auch gut aufgehoben. Er will ja den Rest seiner Waren übermorgen auf dem Markt verkaufen.«
    »Das werde wohl ich übernehmen müssen«, sagte Klara leise. »Mein Oheim wird nicht hierher zurückkehren.«
    »Schade! Er hätte gewiss eine größere Zeche gemacht als ihr beide. Was wollt ihr essen, Braten oder Eintopf?«
    Klara überlegte kurz, bevor sie Antwort gab. »Braten, Herr Bolland. Wir haben unser Ziel erreicht und sollten dies ein wenig feiern.«
    »Solange ihr nicht zu lustig werdet und meine Gäste auf falsche Gedanken bringt, soll es mir recht sein!« Bolland lachte und rief seiner Tochter zu, Klara und Martha in eine Kammer zu bringen, in der sie die nächsten zwei Tage bleiben konnten.
    »Kommt aber rasch zurück, denn ich schneide euch den Braten auf«, rief er noch und machte sich ans Werk.
    Klara fand die Kammer arg klein, doch sie verfügte über ein Bett, das breit genug für sie und Martha war, sowie eine feste Tür und sogar einen Riegel, mit dem man sie versperren konnte. »Das gefällt uns«, sagte sie zu Bollands Tochter.
    »Hier haben dein Vater und dein Onkel immer geschlafen, wenn sie sich nach ihrer jeweiligen Strecke hier getroffen haben«, berichtete die junge Frau und verließ die Kammer wieder.
    »Jetzt waschen wir uns Gesicht und Hände, essen und kümmern uns um das Reff des Oheims. Wie es aussieht, scheint er um einiges mehr mitgebracht zu haben als wir.« Klara nickte Martha kurz zu und trat dann ebenfalls auf den Flur.
    Bollands Braten schmeckte ausgezeichnet, und sein Wein war so süffig, dass Klara Martha zuletzt bremsen musste. Ihre Freundin war bereits ein wenig betrunken, und so brachte sie diese in die Kammer. Zuerst meckerte Martha darüber, schlief aber dann, vom Wein überwältigt, ein und schnarchte leise vor sich hin.
    Ein paar Augenblicke sah Klara ihr zu, dann holte sie das Reff ihres Onkels und sah dessen Arzneien durch. Es war so viel, dass sie sich nicht vorstellen konnte, das Ganze auf dem Markt verkaufen zu können. Sie fragte sich, was sie mit dem Rest und vor allem mit dem Reff tun sollte. Der Gedanke, es leer bis in die Heimat mitschleppen zu müssen, gefiel ihr zwar nicht, doch sie konnte es nicht einfach wegwerfen und so tun, als hätte sie nichts gesehen. Außerdem hatten ihre Tante und ihre Cousine ein Anrecht auf den Erlös, den sie auf dem Markt erzielen würde, denn der übrige Verdienst ihres Onkels war mit diesem im Fluss versunken.

17.
    A ls Klara an den Platz kam, den ihr der Marktaufseher zugewiesen hatte, entdeckte sie als Erstes den Theriak-Händler, der sie in Kronach so sehr geärgert hatte. Der Mann grinste frech, als er sie erkannte, und machte eine verächtliche Handbewegung in ihre Richtung.
    Ohne ihn zu beachten, stellte Klara das Reff ihres Onkels ab, sortierte die Schachteln und Flaschen auf einen kleinen Tisch, den sie

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