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Die Wanderapothekerin 6: Der Schatz (German Edition)

Die Wanderapothekerin 6: Der Schatz (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin 6: Der Schatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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sie glauben, dass auch Klara nicht wiederkehrt. Daher sollten wir morgen aufbrechen und rasch reisen. Wir besuchen euch im nächsten Jahr, dann aber ohne Reff!«
    Das Letzte galt Klara, die ihrem Reff immer noch nachtrauerte.
    »Es tut mir leid, dass ihr nicht bleiben wollt, doch ich kann es verstehen«, sagte Lisa traurig. Sie legte einen Arm um Gerold, der nun auf eine leichtere Krücke gestützt neben ihr stand. »Freuen wir uns auf das nächste Jahr! Vielleicht kommt dann auch deine Mutter mit. Ich würde sie so gerne kennenlernen.«
    »Wenn ich Mama das sage, wird sie mitkommen!« Klara lächelte und umarmte zuerst Lisa und dann ihren Bruder. »Morgen wollen wir früh aufbrechen und den Abschied nicht schmerzvoll hinausschieben.«
    »Wann immer es geht, werden wir auf Fuhrwerken und Bauernkarren mitfahren«, erklärte Tobias munter. »Den ganzen Weg bis Königsee will ich nicht auf eigenen Beinen laufen.«
    Er brachte damit alle zum Lachen, auch den Apotheker selbst, der aus seinem Labor herausgekommen war.
    Der Abschied tat weh, aber in einem war Klara froh: Sie würde der Mutter und den Geschwistern berichten können, dass Gerold noch am Leben war. Dies war ihr mehr wert als das Geld, das sie auf der Reise eingenommen hatte und das nach Tobias’ Einschätzung die Summe übertraf, die ihr Vater in normalen Jahren und ihr Onkel in seinen besten verdient hatten.
    Da die drei unbeschwert reisen konnten, kamen sie gut voran. Klaras Strecke hatte im Bogen zunächst westwärts und schließlich nach Süden geführt, aber Tobias kürzte den Weg nun ab. Auch seine Ankündigung, nach Möglichkeit ein Fuhrwerk zu suchen, welches sie mitnahm, machte er wahr. Meist reichte ein Krug Bier für die Fuhrleute als Bezahlung aus. Vor allem auf dem ersten Teil des Weges sprachen sie viel über das, was geschehen war, über Gerold und dessen Braut und auch darüber, dass Martha hoffte, in Schwarzburg-Rudolstadt bleiben zu können.
    Auch wenn Tobias ein schmucker junger Mann war und er ihr durchaus gefiel, beherrschte Martha sich, um Klara keinen Anlass zur Eifersucht zu liefern. Stattdessen bat sie diese und Tobias, ihr mehr über die heiratsfähigen Burschen in ihrer Bekanntschaft zu erzählen.
    »Ich würde auch gerne heiraten«, wiederholte sie sehnsüchtig, als in der Ferne bereits die Höhen des Thüringer Waldes zu sehen waren.
    »Wir finden einen Mann für dich, nicht wahr, Tobias?« Klara sah ihre Freundin lieber in einer Ehe mit einem liebenswerten Mann denn als ledige Frau, die für Tobias vielleicht doch eine Verlockung darstellen mochte.
    Tobias spürte diesen leisen Hauch von Eifersucht und nickte eifrig. »Natürlich tun wir das! Vater will für einen unserer Vettern das Privileg erwirken, als Wanderapotheker gehen zu können. Vielleicht passt dieser zu Martha.«
    »Ansehen kann ich ihn mir ja«, antwortete Martha, dachte dabei aber mehr an Fritz Kircher. Dieser schien ihr ein Mann zu sein, den sie mit sanfter Hand lenken konnte. Und das war, wie sie sich sagte, einiges wert.
    »Noch zwei Tage, dann sind wir zu Hause«, sagte Tobias und spürte, wie er sich nach seinen Eltern sehnte.
    Klara dachte an ihre Mutter, die sich gewiss schon Sorgen um sie machte, und sah Tobias an.
    »Vielleicht sollten wir uns trennen, damit ich gleich zu den Meinen weitergehen kann.«
    »Nichts da!«, antwortete Tobias mit Nachdruck. »Zuerst gehen wir zu meinen Eltern und stehen die Sache dort durch. Vor deine Mutter sollten wir hinterher als Braut und Bräutigam treten.«
    »Als wenn es dazu kommen würde!«, wandte Klara traurig ein.
    Sie liebte Tobias von Tag zu Tag mehr. Doch sein Vater würde wohl niemals zulassen, dass aus ihnen ein Paar werden konnte.

19.
    K laras Herz schlug bis zum Hals, als sie sich Rumold Justs stattlichem Haus in Königsee näherten. Es war gut, dass Tobias ihre Hand festhielt, sonst wäre sie davongerannt. Martha folgte den beiden gutgelaunt und amüsierte sich insgeheim über die Freundin. So mutig Klara Mädchenschändern und Räubern gegenübergetreten war, so sehr schien sie sich vor Tobias’ Eltern zu fürchten.
    Zuletzt musste Tobias sie sogar die Treppe hinaufziehen, die zur Eingangstür führte. Als er eintrat, schoss Kuni, die Magd seiner Mutter, aus der Küche, um nachzusehen, wer gekommen war. Bei Tobias’ Anblick blieb sie stehen und schlug die Hände zusammen.
    »Der junge Herr! Endlich seid Ihr wieder hier!«
    Da sie ihrer Stimme keine Schranken setzte, hörte ihre Herrin es ebenso wie

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