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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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deutend. »Die Chefs der achtzehn größten Geheimdienste. CIA , NSA , NIA , Defense Intelligence, National Counter-Terrorism, Homeland Security, Foreign Terrorist Asset Tracking, National Geospatial, Underground Facility Analysis – nennen Sie, wen Sie wollen, hier gibt jemand Geld dafür aus.«
    »Ich wette, die fragen sich, was los ist.«
    Davis lächelte. »Diese Leute mögen keine Überraschungen und einander übrigens auch nicht.«
    Sie beobachtete auf dem Bildschirm, wie der Präsident der Vereinigten Staaten in den Raum trat und sich außer Sicht ans Kopfende des Tischs begab. Die Kamera war offensichtlich hinter seinem Sitzplatz angebracht worden, so dass nur die anderen Teilnehmer aufgenommen wurden.
    Alle setzten sich.
    »Es ist gut, Sie wohlauf zu sehen«, sagte einer der Teilnehmer zu Daniels.
    »Es ist gut, wohlauf zu sein.«
    »Mr. President, diese Versammlung wurde uns erst kurz vorher angekündigt, daher konnten wir nichts vorbereiten. Man hat uns noch nicht einmal gesagt, worum es geht.«
    »Der Chef der CIA «, informierte Davis Cassiopeia. »Der Präsident schuldet mir fünf Dollar. Ich habe gewettet, dass der CIA -Chef als Erster nachbohren würde. Daniels meinte, es würde der NSA -Chef sein.«
    »Sie alle erzählen mir immer, wie gut Sie sind«, begann Daniels. »Sie behaupten, dass dieses Land in schlimme Gefahr geriete, wenn wir nicht jedes Jahr Milliarden für Ihre Arbeit aufwenden würden. Sie verstecken sich auch gerne hinter der Geheimhaltung, die Sie ja berechtigterweise verlangen. Diesen Luxus, im Geheimen zu operieren, habe ich nicht. Ich muss meine Arbeit tun, während eine Schar Reporter sich weniger als drei Dutzend Meter von meinem Arbeitsplatz entfernt versammelt. Zum Teufel, ich weiß von den meisten Ihrer Büros nicht einmal, wo sie liegen, und noch viel weniger, was Sie tun.«
    »Wissen diese Leute, dass wir sie beobachten?«, fragte Cassiopeia.
    Davis schüttelte den Kopf. »Eine versteckte Kamera. Der Secret Service hat sie vor ein paar Jahren installiert. Niemand außer den hochrangigsten Mitarbeitern weiß Bescheid.«
    »Dieses Monstrum namens Homeland Security ist absurd«, erklärte der Präsident. »Ich habe bisher noch niemanden gefunden, der weiß, wie viel das alles kostet, wie viele Menschen dort angestellt sind, wie viele Programme es gibt und, wichtiger noch, wie viel doppelt und dreifach gemacht wird. Ich kann nur sagen, dass es beinahe dreizehnhundert verschiedene Organisationen gibt, die für die Homeland Security oder den Auslandsgeheimdienst arbeiten. Das kommt noch zu beinahe zweitausend privaten Vertragspartnern hinzu. Nahezu neunhunderttausend Menschen haben Zugang zur höchsten Geheimhaltungsstufe. Wie kann bei so vielen Augen und Ohren irgendetwas überhaupt geheim bleiben?«
    Keiner sagte ein Wort.
    »Nach 9/11 sollten die Abläufe angeblich effektiver gestaltet werden. Sie alle haben geschworen, dass sie anfangen würden, endlich miteinander zu kooperieren. Doch stattdessen haben sie weitere dreihundert Geheimdienstorganisationen gegründet. Sie erstellen jedes Jahr über fünfzigtausend Geheimdienstberichte. Wer liest denn das alles?«
    Keine Antwort.
    »Ganz recht. Niemand. Wozu sind sie also dann gut?«
    »Er geht ihnen direkt an die Gurgel«, sagte Cassiopeia zu Davis.
    »Etwas anderes verstehen die nicht.«
    »Ich möchte wissen, wer Jonathan Wyatt engagiert und gestern nach New York geschickt hat«, durchbrach der Präsident mit seiner Frage das Schweigen im Raum.
    »Das war ich.«
    »Ist sie das?«, fragte Cassiopeia.
    Davis nickte. »Andrea Carbonell, die Chefin der NIA .«
    Cassiopeia war die Frau aufgefallen, deren dunkler Teint, schwarzes Haar und südamerikanisches Aussehen an ihren eigenen Hintergrund erinnerten. »Was für eine Geschichte hat sie?«
    »Sie ist die Tochter kubanischer Immigranten. Hier geboren. Hat sich von unten hochgearbeitet, bis sie sich schließlich den Chefposten bei der NIA schnappen konnte. Sieht man von ihrer Verbindung zum Commonwealth ab, ist ihre Dienstakte makellos.«
    Carbonell richtete sich auf, legte die gefalteten Hände auf den Tisch und richtete ihren Blick auf den Präsidenten. Ihre Gesichtszüge blieben selbst im Angesicht ihres wütenden obersten Vorgesetzten ausdruckslos.
    »Warum haben Sie Wyatt nach New York geschickt?«, fragte Daniels sie.
    »Ich brauchte externe Hilfe, um mich gegen Druck von Seiten der CIA und der NSA zu wehren.«
    »Erklären Sie das näher.«
    »Vor wenigen Stunden hat jemand

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