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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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wem sprechen Sie?«
    »Von Verrätern.« Mehr sagte er nicht.
    Und bald würde der Teufel los sein.

ERSTER TEIL

1
    New York City
    Samstag, 8. September, Gegenwart
    18.13 Uhr
    Ein einziger Fehler reichte Cotton Malone nicht.
    Er machte gleich zwei.
    Der erste Fehler bestand darin, dass er sich im vierzehnten Stock des Grand Hyatt Hotels befand. Seine alte Chefin Stephanie Nelle hatte ihn vor zwei Tagen per E-Mail darum gebeten. Sie müsse ihn Samstag in New York sehen. Offensichtlich ging es dabei um etwas, was sie nur persönlich besprechen konnten. Und offensichtlich war es wichtig. Er hatte trotzdem versucht, sie im Hauptquartier des Magellan Billet in Atlanta anzurufen, doch ihr Assistent hatte ihm mitgeteilt: »Sie war seit sechs Tagen nicht mehr im Büro und ist NK unterwegs.«
    Er wusste, dass er ihn nicht zu fragen brauchte, wo sie sich befand.
    NK . Nicht Kontaktieren.
    Das bedeutete: Ruf mich nicht an, ich rufe dich an.
    Er hatte das selbst schon gemacht – der Agent im Außendienst, der eigenständig entscheidet, wann er am besten Bericht erstattet. Für die Chefin des Magellan Billet war dieser Status allerdings ein wenig ungewöhnlich. Stephanie war verantwortlich für alle zwölf Geheimagenten des Dienstes. Sie hatte die Oberaufsicht. Wenn sie sich NK gemeldet hatte, bedeutete es, dass etwas ganz Außergewöhnliches ihre Aufmerksamkeit erregt hatte.
    Malone und Cassiopeia Vitt hatten beschlossen, seine Reise mit einem Wochenendausflug nach New York zu verbinden. Sie wollten ins Theater gehen und anschließend ein Restaurant aufsuchen, sobald er herausgefunden hatte, weswegen Stephanie ihn bestellt hatte. Sie waren gestern von Kopenhagen hergeflogen und im St. Regis abgestiegen, das ein paar Straßenzüge nördlich des Grand Hyatt lag. Cassiopeia hatte das Hotel ausgewählt, und da sie auch zahlte, hatte er nicht protestiert. Außerdem war es schwer, Argumente gegen ein fürstliches Ambiente, eine atemberaubende Aussicht und eine Suite zu finden, die größer war als seine Wohnung in Dänemark.
    Er hatte Stephanies E-Mail beantwortet und ihr mitgeteilt, wo er absteigen würde. Heute Morgen nach dem Frühstück hatte ihn am Empfang des St. Regis eine Schlüsselkarte des Grand Hyatt erwartet. Eine Zimmernummer und eine Notiz hatten beigelegen:
    B ITTE TRIFF DICH HEUTE ABEND UM EXAKT 18.15 U HR MIT MIR.
    Über das Wort exakt hatte er sich gewundert, sich aber gesagt, dass seine ehemalige Chefin ein unheilbarer Fall von extremer Pingeligkeit war, was sie sowohl zu einer guten Organisatorin als auch zu einer Nervensäge machte. Aber er wusste ebenfalls, dass sie ihn nicht kontaktiert hätte, wenn es nicht wirklich wichtig wäre.
    Er bemerkte das »Bitte nicht stören«-Schild, beachtete es aber nicht und steckte die Karte in den Schlitz.
    Das rote Lämpchen am elektronischen Schloss der Tür wechselte jetzt zu Grün, und der Riegel ging auf.
    Das Zimmer war geräumig und verfügte über ein Kingsize-Bett, auf dem dicke purpurrote Kissen lagen. Ein Eichenholzschreibtisch mit einem ergonomischen Bürostuhl bot einen Platz zum Arbeiten. Es war ein Eckzimmer, zwei Fenster gingen auf die 42nd Street hinaus, das andere bot einen Blick nach Westen auf die 5th Avenue. Die restliche Ausstattung entsprach dem, was von einem Hotel der Oberklasse mitten in Manhattan zu erwarten war.
    Mit zwei Ausnahmen.
    Sein Blick heftete sich auf die erste: eine Art merkwürdige Apparatur, die aus Aluminiumstreben bestand, die wie die Teile eines Metallbaukastens zusammengeschraubt waren. Sie stand vor einem der nach vorn hinausgehenden Fenster, links des Bettes, und war nach draußen ausgerichtet. Auf dem stabilen Metallgestell lag eine rechteckige Kiste, vielleicht sechzig Zentimeter breit und einen Meter lang. Auch sie war aus mattem Aluminium gefertigt mit zusammengeschraubten Seiten und befand sich mitten vor dem Fenster. Weitere Aluminiumschienen verankerten die Vorrichtung an der vorderen und hinteren Wand, dem Fußboden und der Decke.
    Hatte Stephanie das gemeint, als sie die Sache wichtig genannt hatte?
    Ein kurzer Lauf ragte vorn aus der Kiste heraus. Es schien unmöglich, ihr Inneres zu inspizieren, ohne die Seiten aufzuschrauben. Sowohl die Kiste als auch das Gestell waren mit Getriebezahnrädern bestückt; Ketten liefen am Unterbau entlang, als sei die ganze Vorrichtung dazu gedacht, sich zu bewegen.
    Er griff nach der zweiten Ausnahme von der Normalität.
    Ein Umschlag. Verschlossen. Mit seinem Namen darauf.
    Er blickte

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