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Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Titel: Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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kann auf beide verzichten.«
    Fiona war jedoch von ihrer Idee nicht abzubringen. Sie klappte den Deckel einer Truhe hoch und wühlte darin herum.
    »Zieh doch mal das gelbe Gewand über, das Caja für mich vor zwei Jahren genäht hat, Rodena«, bat sie. »Es wird dir ganz sicher großartig stehen.«
    Rodena verdrehte die Augen. Sie hasste prächtige Kleider und war im Grunde froh darüber, dass Caja sich mit ihren Gewändern bisher noch niemals große Mühe gemacht hatte.
    »Ich will deine abgelegten Sachen nicht haben, Fiona.«
    Ärgerlich zog Fiona das Näschen kraus, gab ihre Absicht jedoch keineswegs auf. Diese widerspenstige Person musste doch endlich einsehen, dass sie sich wie ein Mädchen zu benehmen hatte. Man musste sich ja für sie schämen, auch wenn sie nur ihre Halbschwester war, so gehörte sie doch zur engsten Familie des Clan Chiefs.
    »Das Kleid ist noch fast wie neu«, beharrte sie und hielt Rodena den Stoff vor die Nase. »Nur ein wenig an den Ärmeln abgescheuert und der Saum an einer Stelle eingerissen – aber das kannst du dir ja zusammenflicken. Nun mach schon – ich will sehen, wie dir die Farben stehen.«
    »Ich will den Fetzen nicht – hast du das endlich verstanden?«, gab Rodena wütend zurück.
    »Das habe ich nun von meiner Gutmütigkeit«, beschwerte sich Fiona mit einem tiefen Seufzer. »Ich erwarte ja nicht, dass du strahlend schön darin aussehen wirst. Eher wie ein Stock, über den man ein Tuch gehängt hat. Aber es ist in jedem Fall besser, als mit einer Brouche und einem kurzen Kittel wie ein Mann herumzulaufen!««
    Rodena schwieg und presste die Lippen aufeinander. Sie war nicht hübsch, sie war zu dünn, ihre Brüste waren klein und ihre Hüften schmal – das hatte sie von ihren Schwestern seit Jahren zu hören bekommen. Vermutlich hatten sie sogar recht. Marian und Fiona hatten an der festlichen Tafel oder bei den abendlichen Unterhaltungen stets alle Blicke der Männer auf sich gezogen, während sie selbst unbeachtet blieb. Die beiden hatten schön geschwungene Hüften und üppige Brüste, die auf und ab wippten, wenn sie sich bewegten, kein Wunder, dass die Ritter sie begehrlich anstarrten. Und überhaupt wollte sie gar nicht hübsch und weiblich sein.
    »Die Mutter hat es nie gestört, dass ich mich gern wie ein Mann kleide«, verteidigte sie sich.
    Fiona hatte das gelbe Gewand über einen Lehnstuhl gebreitet und zog die langen Ärmel auseinander, um die Stickerei an den Aufschlägen zu betrachten. Sie zeigte eine Reihe ineinander verschlungener Fabeltiere, die sich an einigen Stellen jedoch bereits aufgelöst hatten.
    »Ach unsere Mutter«, schwatzte Fiona. »Sie war sowieso immer etwas wunderlich, und meist war sie krank. Sie hat es eben nicht fertiggebracht, Söhne in die Welt zu setzen, das hat ihr zugesetzt. Vielleicht hat sie gehofft, du würdest ein Junge werden, und es hat ihr deshalb gefallen, dich im Gewand eines Knaben zu sehen.«
    Sie begann zu lachen und nahm dann zerstreut den silbernen Handspiegel, um zu sehen, wie hübsch sie aussah, wenn sie lachte, denn sie hatte kleine, regelmäßige Zähne.
    »Wenn ich ein Junge geworden wäre, dann wäre ich jetzt an Alisters Stelle der Anführer des Clans«, bemerkte Rodena trotzig. »Denn Duncan MacBlairs Sohn hätte in jedem Fall vor Alister Anspruch gehabt, den Clan zu führen.
    Fiona fuhr mit einem spitzen Aufschrei herum und hätte fast den Spiegel fallen gelassen.
    »Hat dich jetzt der Größenwahn gepackt? Clan Chief wolltest du sein? Hast du denn ganz und gar den Verstand verloren?«
    »Wer sagt, dass ich Clan Chief werden wollte? Ich bin ein Mädchen.«
    »Sehr schön, dass du das endlich einsiehst«, meinte Fiona ärgerlich. »Gewöhne dir nur beizeiten deinen Hochmut ab, Rodena. Du brauchst dir nichts darauf einzubilden, dass du Duncans Tochter bist, denn Duncan ist tot, und mein Vater Alister ist das Oberhaupt des Clans. Hol mir die Schatulle mit meinem Geschmeide herbei!«
    Rodena, die selbst weder Ring noch Kette besaß, hatte wenig Lust, Fiona dabei zuzusehen, wie sie sich mit Schmuck behängte.
    »Bin ich deine Magd? Hol dir dein Zeug selbst!«
    »Himmel, wie boshaft du wieder bist. Dabei meine ich es so gut mit dir, Rodena«, beschwerte Fiona sich weinerlich.«Ich sorge mich um deine Zukunft, gebe dir Hinweise, welcher Mann zu dir passen könnte, schenke dir sogar mein schönstes Gewand, damit du ein klein wenig ansehnlicher aussiehst...«
    Rodena war jetzt mit ihrer Geduld am Ende. Aus

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