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Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Titel: Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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seit einem Jahr verheiratet und hatte die Burg verlassen. Aber auch ohne Marians Hilfe schaffte es Fiona immerwieder, Rodena das Leben schwer zu machen.
    »Ich brauche keinen Liebhaber«, wehrte sie sich »Und du solltest eigentlich nur Augen für deinen künftigen Ehemann haben, Fiona, und nicht fremde, unbekleidete Männer anstarren.«
    »Na und?«, lachte Fiona unbekümmert. »Noch bin ich keine Ehefrau und werfe meine Blicke dorthin, wo es mir gefällt. Du hast ja auch reichlich Gelegenheit gehabt, den hübschen Kerl zu besehen, nicht wahr? Ich war richtig eifersüchtig, dass Vater dir den Auftrag gab, seine Verletzungen zu versorgen.«
    »Oh, ich hätte dir gern den Vortritt gelassen, Schwesterlein. Es war eine Menge Arbeit, und Vergnügen hatte ich keines dabei, das schwöre ich dir.«
    »Ach Gott, du Ärmste!«, meinte Fiona ironisch. »Komm und zieh mir im Rücken die Schnüre zu.«
    Das neue Gewand war aus hellblauem Stoff nach englischer Art genäht, es folgte sanft Fionas geschwungener Körperlinie und wurde am Rücken mit Schnüren geschlossen. Das Schönste jedoch waren die langen Ärmel, die sich nach unten hin verbreiterten und mit goldfarbigen, gestickten Borten eingefasst waren. Alister hatte reichlich Stoffe, Borten und seidenes Stickgarn einkaufen lassen, denn seine Tochter Fiona sollte reich ausgestattet zu ihrem Ehemann reisen. Auch Marian, seine ältere Tochter, die er vor einem Jahr an einen befreundeten Clan Chief vergeben hatte, war mit Truhen voller Stoffe, Geschmeide und Gerätschaften auf den Weg geschickt worden, zu deren Transport vier Pferdewagen kaum ausgereicht hatten.
    Rodena musste zugeben, dass die blonde Fiona einfach wunderschön in diesem Gewand aussah, zumal sie ein seidenes Tuch über das Haar gelegt hatte und sich dazu noch kleine, spitz zulaufende Pantöffelchen überstreifte.
    »Weißt du, ich freue mich jetzt riesig auf mein neues Leben an der Seite von Keith MacDonald«, seufzte Fiona und räkelte sich wohlig. »Es ist ganz etwas anderes, die Frau im Haus zu sein und bestimmen zu dürfen. Seit Mama tot ist, hatte hier doch immer nur die alte Caja das Sagen – mit der wünsche ich dir viel Vergnügen, Rodena, denn sie wird immer griesgrämiger.«
    Rodena blickte jetzt ernst drein, denn so erleichtert sie im Grunde war, dass die boshafte Fiona endlich die Burg verließ – es war auch nicht angenehm, ganz allein in der Kemenate zu wohnen. Trotz aller Streitereien – es hatte doch auch schöne Zeiten in der Kindheit gegeben, als sie noch zu dritt durch die Säle der Burg tollten, sich hinter dicken Säulen und Vorhängen versteckten und in der Küche heimlich Honigküchlein und Nüsse klauten.
    »Ich werde schon mit Caja fertig«, sagte sie zuversichtlich. »Und überhaupt treibe ich mich die meiste Zeit draußen herum – da hat sie wenig Gelegenheit, an mir herumzumäkeln.«
    Fiona war aufgesprungen und drehte sich rasch um sich selbst, denn sie wollte, dass der Stoff ihres Kleides sich bauschte und die Ärmel flatterten. Es sah aufregend aus, denn ihr langes, blondes Haar wehte über ihr Gesicht wie ein goldfarbiger Schleier.
    »Ich denke mal, dass Alister auch dich bald verheiraten wird, Rodena«, meinte sie schließlich und sank auf einen Schemel, denn ihr war schwindelig. »Natürlich nicht an einen bedeutenden Clan Chief, sondern höchstens an irgendeinen unwichtigen Laird. Aber es ist für dich auf jeden Fall besser, einen Ehemann zu haben, als unverheiratet zu bleiben, denn du hast gute Anlagen zu einer mürrischen, alten Jungfer.«
    »Besser eine alte Jungfer als eine unglückliche Ehefrau!««
    Rodena konnte sich noch an die kummervolle Miene ihrer Mutter Isobail erinnern, die nach Duncans Tod schließlich Alisters Werbung angenommen hatte. Isobail hatte ihrem zweiten Ehemann zwei Töchter – Marian und Fiona – geboren, doch Rodena hatte nur allzu deutlich gespürt, wie sehr die Mutter unter Alisters Grausamkeit litt. Als Isobail starb, war Rodena zehn Jahr alt, Marian war acht und die kleine Fiona sechs.
    »Wenn du nicht immer in Männerkleidern herumlaufen würdest, hätte dich vielleicht auch schon einer unserer Nachbarn zur Ehefrau ausgewählt«, meinte Fiona, die stets glaubte, dass ihre Ansicht die einzig richtige sei. »Vielleicht Bryan MacDean? Oder Gregor MacBond? Die besitzen zwar nur wenig Land, aber für dich wären sie recht gute Partien, denn du bist nicht besonders hübsch und kannst dir nicht viel mehr erhoffen...«
    »Herzlichen Dank. Ich

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