Die Weisheit der Vielen - Surowiecki, J: Weisheit der Vielen - The Wisdom of Crowds
auch für gefährlich. Für ihn lag der besondere Vorzug des Marktes darin, dass er seine Ziele und Zwecke auf echt dezentrale Weise erreichte, indem die Leute miteinander sprachen und einander Informationen nur über das Medium des Preises vermittelten.
Die Hayek’schen Vorzüge des Marktes sind unbestreitbar, insbesondere wenn es um Koordinationsaufgaben geht. Ich glaube aber auch, dass die Angst vor dem Sozialismus und vor jeder Form von zentralisierter Macht Hayek zu einer Überbewertung der Schwierigkeiten des Aggregierens von Informationen und lokalem Wissen und zu einer Unterbewertung der potenziellen Positiva solcher Zusammenführung veranlasste. So ist beispielsweise ein parimutueller Markt völlig anders als Hayeks Vorstellung von einem Markt: Eine zentrale Stelle nimmt einen Aspekt aller Wetten heraus und aggregiert die Ergebnisse, um ein »Set of Odds« zu bilden, das für alle Wettteilnehmer gilt. Und doch gelingt ihm eine geradezu unheimlich genaue Prognose der Zukunft.
Für die Geschichte des demos siehe Brook Manville und Josiah Ober, A Company of Citizens (Harvard Business School Press, Boston 2003), S. 144. Die Bibelzitate stehen im Buch Exodus 18:17-26.
Seite 107ff.: Ko Kowabura, »Linux – A Bazaar at the Edge of Chaos«, First Monday 5/2000, http://firstmonday.org/issues/isseu5_3/kuwabara/index.hmtl . Siehe auch Linus Torvalds, Just for Fun (HarperBusiness, New York 2001).
Seite 111f.: Die Darstellung des irakischen Widerstandes als eine selbstorganisierendes, dezentrales Phänomen geht zurück auf Kevin Maney, »Military Strategists Could Learn A Thing or Two from the Sims«, USA Today , 1. April 2003. Der Punkt betreffend Strategie und Taktik stammt aus: Mark Steyn, »The War? That Was All Over Two Weeks ago«, Daily Telegraph , 4. Mai 2003.
Seite 112f.: Aufschlussreiche Erörterungen zur dezentralisierten Struktur des amerikanischen Heeres finden sich bei Richard Pascale, Mark Millemann und Linda Gioja, Surfing at the Edge of Chaos (Crown, New York 2000), S. 135-141; und in Christopher Meyer und Stan Davis, It’s Alive (Crown Business, New York 2000), S. 156-164).
5. Kapitel
Seite 120 f.: William H. Whyte, City – Rediscovering the Center (Doubleday, New York 1988), S. 56-63. Siehe auch Whyte, »The Gifted Pedestrian«, Ekistics , Mai/Juni 1984.
Seite 124ff.: Brian Arthur hat das El-Farol-Problem dargelegt in W. Brian Arthur, »Inductive Reasoning and Bounded Rationality«, American Enocomic Review 84/1994, S. 406ff.
Seite 126f.: Ann M. Bell und William A. Sethares, »Avoiding Global Congestion Using Decentralized Adaptive Agents«, IEEE Transactions on Signal Processing 49/2001, S. 2873-2879.
Seite 128 ff.: Zum Grand-Central-Experiment siehe Thomas C. Schelling, The Strategy of Conflict (Harvard University Press, Cambridge 1960), S. 54-67.
Seite 130: Howard Rheingold, Smart Mobs (Perseus Books, Boston 2002). Wie schon durch die Ähnlichkeit der englischen Titel deutlich wird, gibt es zwischen Rheingolds und meinem Buch Berührungspunkte – insbesondere hinsichtlich der Kooperations- und Koordinationsmöglichkeiten von Gruppen ohne »Top-down«-Führung. In ihren zentralen Anliegen sind die beiden Werke jedoch recht unterschiedlich. Smart Mobs zeigt, wie Technologie es Menschen erleichtert, sich kollektiv zu guten (oder auch schlechten) Zwecken zu organisieren. [Der Ausdruck »smart« wird in Rheingolds Buchtitel mehr im Sinn von »selbstbewusst« denn »weise« verwendet.] Für »smart mobs« ist charakteristisch, dass sie sich selbst [ihrer eigenen Existenz] bewusst sind und kollektiv mit eigenem Ziel handeln können (bzw. es eines Tages zu tun vermögen). Das gilt auch für manche der in diesem Buch beschriebenen Mengen; doch im Allgemeinen wird eine Menge, je mehr sie sich ihrer selbst bewusst wird, entsprechend weniger weise (nach meinem Wortverständnis), weil jedes ihrer Mitglieder an Unabhängigkeit verliert.
Seite 131f.: Jonathan Rauch, »Seeing Around Corners«, Atlantic Monthly 289/April 2002, S. 35-48.
Seite 133ff.: Die Untersuchungen bezüglich der Untergrundbahn und des Sich-Vordrängens bei Warteschlangen sind neben vielen anderen der interessanten Arbeiten Milgrams Bestandteil von Stanley Milgram (Hrsg.), The Individual in a Social World (MacGraw-Hill, New York 1992). Milgrams Schilderung der Vorgeschichte zur Studie über die U-Bahn findet sich im Vorwort dieses Bandes (S. xix-xxxiii).
Seite 137ff.: Für eine hervorragende Erörterung der Beziehung zwischen
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