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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Galbatorix.
    Eragon nahm wahr, wie Arya sich konzentrierte. Im nächsten Moment hörte der Schnitt in Saphiras Flügel auf zu bluten, und die zerfetzten Enden der zarten himmelblauen Haut fügten sich zusammen, ohne dass eine Narbe zurückblieb. Saphiras Erleichterung war deutlich zu spüren. 
Pass bitte besser auf, wenn du kannst, Bjartskular,
 sagte Arya. Sie klang etwas erschöpft. 
Dich zu heilen, war nicht leicht.
    Nach Saphiras Tritt war Dorn ins Schlingern geraten und hatte an Höhe verloren. Der Drache hatte wohl angenommen, dass Saphira ihn weiter in die Tiefe treiben wollte, wo er ihren Angriffen schlechter hätte ausweichen können, weshalb er eine Viertelmeile nach Westen geflüchtet war. Doch als er bemerkte, dass Saphira ihm nicht folgte, stieg er wieder auf, bis er mehr als tausend Fuß über ihr flog.
    Dann legte Dorn die Flügel an und stürzte sich auf sie. Flammen schossen aus seinem Maul, die elfenbeinfarbenen Krallen hatte er ausgefahren und auf seinem Rücken schwang Murtagh Zar’roc.
    Eragon hätte beinahe sein Schwert fallen lassen, als Saphira einen Flügel anzog und mit einer schwindelerregenden Drehung zur Seite wegkippte. Im nächsten Moment breitete sie den Flügel wieder aus und fing ihren Sturzflug ab. Er konnte den Boden unter sich sehen, als er den Kopf nach hinten drehte. Oder war der Boden über ihm? Er biss die Zähne zusammen und konzentrierte sich darauf, sich im Sattel zu halten.
    Dorn und Saphira prallten aufeinander. Eragon hatte das Gefühl, als hätte sie einen Berg gerammt. Die Wucht des Aufpralls schleuderte ihn nach vorn, und sein Helm krachte gegen die Halszacke, die eine Delle in dem dicken Stahl hinterließ. Benommen hing er im Sattel und verfolgte, wie die Scheiben von Himmel und Erde durcheinanderwirbelten, bis er sie nicht mehr unterscheiden konnte. Er spürte, wie Saphira erbebte, als Dorn gegen ihren ungeschützten Bauch stieß. Er wünschte, sie hätten Zeit gehabt, ihr die Rüstung anzulegen, die die Zwerge ihr geschenkt hatten.
    Ein rot glitzerndes Drachenbein schlang sich um Saphiras Schulter und zerfetzte sie mit blutigen Krallen. Ohne nachzudenken, drosch Eragon darauf ein, zertrümmerte Schuppen und durchtrennte Sehnen. Drei Krallen erschlafften. Er schlug erneut zu.
    Fauchend ließ Dorn von Saphira ab. Er krümmte den Hals, und Eragon hörte das Rauschen der Luft, als Murtaghs Drache seine Lungen füllte. Eragon duckte sich und riss den Arm vors Gesicht. Im nächsten Moment hüllte ein lodernder Flammenball Saphira ein. Zwar konnte ihnen die Hitze des Feuers wegen Eragons Schutzzaubern nichts anhaben, doch die Helligkeit blendete sie.
    Saphira wich nach links aus, weg von dem grellen Feuer. Murtagh hatte unterdessen die Verletzung an Dorns Bein geheilt und der Drache stürzte sich erneut auf Saphira. Die beiden hieben mit ihren Klauen aufeinander ein, während sie in mörderischem Tempo auf die grauen Zelte der Varden zuschossen. Es gelang Saphira, die Zähne in den Hornkamm an Dorns Hinterkopf zu schlagen, auch wenn die Knochenspitzen dabei ihre Zunge durchbohrten. Dorn brüllte auf und zappelte wie ein Fisch am Haken, um loszukommen, aber gegen Saphiras stählerne Kiefermuskeln war er machtlos. Die beiden Drachen fielen Seite an Seite vom Himmel, wie zwei aneinandergeschmiegte Blätter.
    Eragon beugte sich vor und schlug zweimal auf Murtaghs rechte Schulter ein. Er wollte ihn nicht töten, sondern nur verletzen, um dem Kampf ein Ende zu bereiten. Anders als bei ihrem Duell über den Brennenden Steppen war Eragon diesmal ausgeruht und sein Schwertarm so schnell wie der eines Elfs - Murtagh hatte keine Chance gegen ihn.
    Doch Murtagh hob seinen Schild und parierte Eragons Hieb.
    Die Reaktion kam so unerwartet, dass Eragon zögerte und nicht rechtzeitig zurückwich, als Murtagh zum Gegenschlag ausholte. Die Klinge sang, als sie wie ein Blitz herangesaust kam und Eragons Schulter streifte. Murtagh setzte nach, zielte auf sein Handgelenk, und als Eragon Zar’roc abwehrte, fuhr die Klinge unter seinen Schild. Sie durchdrang sein Kettenhemd, das Wams und seinen Hosenbund und grub sich in Eragons linken Hüftknochen.
    Der Schock des Schmerzes traf Eragon wie ein Schwall eiskaltes Wasser; gleichzeitig verlieh er seinen Gedanken eine fast übernatürliche Klarheit und schickte einen Strom frischer Kraft durch seine Glieder.
    Während Murtagh sein Schwert zurückzog, schrie Eragon auf und schlug nach ihm. Geschickt fing sein Gegner das Krummschwert mit einer

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