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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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sein«, erwiderte Eragon frustriert, »aber du musst weder besser noch schlechter werden, als du bist, nur anders. Es gibt viele grundverschiedene Menschen auf der Welt und zahllose Möglichkeiten, sich ehrenhaft zu verhalten. Denk an jemanden, den du bewunderst, der aber einen anderen Lebensweg eingeschlagen hat als du, und richte dein Handeln danach aus. Es kann eine Weile dauern, aber wenn der Wandel groß genug ist, kannst du Galbatorix’ Fängen entkommen und das Imperium verlassen. Dann könntest du dich mit Dorn den Varden anschließen und tun, was dir beliebt.«
    Was ist mit deinem Schwur, Hrothgars Tod zu rächen?,
 warf Saphira ein.
    Eragon ignorierte sie.
    Murtagh lachte höhnisch. »Du verlangst also von mir, jemand zu sein, der ich nicht bin. Wenn Dorn und ich uns retten wollen, müssen wir unsere derzeitigen Charaktere zerstören. Dein Heilmittel ist schlimmer als unser Leid!«
    »Ich fordere dich nur auf zuzulassen, innerlich zu wachsen, dich zu etwas anderem zu entwickeln, als du heute bist. Ich weiß, es ist schwierig, aber die Menschen entwickeln sich ständig weiter. Überwinde zum Beispiel den Zorn, der in dir schwelt, und du kannst Galbatorix ein für alle Mal den Rücken kehren.«
    »Ich soll meinen Zorn überwinden?« Murtagh lachte. »Das werde ich, wenn du deinen Zorn darüber vergisst, dass das Imperium deinen Onkel ermordet und euern Hof dem Erdboden gleichgemacht hat. Unser Zorn macht uns aus, Eragon. Ohne ihn wären du und ich nur ein Festschmaus für die Maden! Trotzdem...« Murtagh senkte die Lider und tippte auf Zar’rocs Parierstange. Die Muskeln an seinem Hals entspannten sich, aber die Ader auf seiner Stirn pochte weiter. »Der Gedanke ist verlockend, das gebe ich zu. Vielleicht können wir gemeinsam daran arbeiten, wenn wir in Urû’baen sind. Vorausgesetzt, der König erlaubt, dass wir uns sehen. Natürlich könnte er uns auch für immer voneinander trennen. Ich an seiner Stelle würde es tun.«
    Eragon packte sein Schwert fester. »Du scheinst davon auszugehen, dass wir dich in die Hauptstadt begleiten.«
    »Aber ja, das wirst du, 
Bruder
.« Murtagh grinste schief. »Selbst wenn wir es wollten, könnten Dorn und ich uns nicht auf der Stelle ändern. Solange dies nicht geschieht, stehen wir unter Galbatorix’ Bann, und er hat uns unmissverständlich befohlen, euch zu ihm zu bringen. Keiner von uns beiden ist bereit, noch einmal bei ihm in Ungnade zu fallen. Wir haben dich schon das letzte Mal besiegt. Es dürfte nicht schwer sein, es wieder zu tun.«
    Eine Flamme züngelte aus Saphiras Maul, und Eragon musste sich zusammenreißen, um nicht ähnlich zornig zu reagieren. Wenn er jetzt die Beherrschung verlor, wäre ein Blutvergießen unvermeidlich. »Bitte, Murtagh, Dorn, wollt ihr nicht wenigstens versuchen, meinen Vorschlag umzusetzen? Verspürt ihr denn kein Verlangen, euch gegen Galbatorix zur Wehr zu setzen? Ihr werdet eure Ketten niemals sprengen, wenn ihr nicht bereit seid, ihm zu trotzen!«
    »Du unterschätzt Galbatorix, Eragon«, knurrte Murtagh. »Er erschafft sich seit über hundert Jahren Namenssklaven und unser Vater war der erste. Glaubst du, Galbatorix ist entgangen, dass der wahre Name eines Menschen sich im Laufe seines Lebens wandelt? Er hat gewiss Vorsichtsmaßnahmen für diesen Fall ergriffen. Selbst wenn sich mein wahrer Name genau in diesem Moment ändern sollte - oder Dorns -, würde das vermutlich einen Zauber auslösen, der Galbatorix warnt und uns zwingt, auf der Stelle nach Urû’baen zurückzukehren, damit er uns erneut an sich binden kann.«
    »Aber nur wenn er eure neuen Namen herausfände.«
    »Er ist ein Meister dieser Praxis.« Murtagh hob sein Schwert. »Wir werden später auf deinen Vorschlag zurückkommen, aber erst nach sorgfältiger Prüfung und Vorbereitung. Dorn und ich werden unsere Freiheit nicht zurückgewinnen, nur damit Galbatorix sie uns sofort wieder entreißt.« Zar’rocs rote Klinge blitzte hell auf. »Deshalb bleibt uns keine andere Wahl, als euch nach Urû’baen zu bringen. Begleitet ihr uns freiwillig?«
    Eragon konnte sich nicht länger beherrschen. »Eher würde ich mir das Herz herausreißen.«
    »Du solltest besser meine Herzen herausreißen!«, gab Murtagh zurück, stieß Zar’roc in die Luft und ließ einen wilden Schlachtruf folgen.
    Dorn brüllte ebenfalls und stieg mit zwei schnellen Flügelschlägen in die Höhe. Dabei kam er so nahe, dass sein Kopf sich plötzlich über Saphiras Hals befand, bereit, sie mit

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