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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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So zeigte sich am Himmel schon das erste Morgenrot, als die Rebellen schließlich die Westseite Feinsters erreichten, wo sich die Burganlage befand.
    Es war ein imposantes Bauwerk, hoch und rechtwinklig, das mehrere verschieden hohe Türme zierte. Das Dach war aus Schiefer, damit Angreifer es nicht in Brand schießen konnten. Vor der eigentlichen Burg lag ein weitläufiger Hof, in dem sich einige niedrige Wirtschaftsgebäude duckten und vier Katapulte standen. Die gesamte Anlage wurde von einer dicken, mit mehreren Wachtürmen versehenen Steinmauer umschlossen. Hunderte von Soldaten hielten die Brustwehr besetzt und auch im Hof wimmelte es von Männern. Der einzige Zugang auf das Gelände führte durch einen breiten Torbogen, den ein eisernes Fallgatter und zwei hohe Eichentüren versperrten.
    Tausende von Varden drängten gegen die Außenmauer und versuchten, das Fallgatter mit dem vom Haupttor herbeigeschleppten Rammbock zu durchbrechen oder die Mauer mit Seilen und Sturmleitern zu erklimmen, die die Verteidiger aber immer wieder zurückstießen. Pfeilhagel zischten in beide Richtungen über die Mauer hinweg. Keine Seite schien sich einen Vorteil verschaffen zu können.
    Das Tor!,
 rief Eragon und deutete nach unten
.
    Saphira stieß hinab und räumte die Brustwehr oberhalb des Fallgatters mit einem Feuerstrahl leer. Während ihr der Rauch noch aus den Nüstern quoll, ließ sie sich auf die Mauer fallen - der Aufprall ging Eragon durch Mark und Bein - und sagte: 
Na los! Ich kümmere mich um die Katapulte, bevor sie Steine auf die Varden abschießen.
    Sei vorsichtig.
 Er rutschte von ihrem Rücken auf die Brustwehr hinunter.
    Die anderen sollen lieber vorsichtig sein!,
 entgegnete sie und fauchte die Pikenträger an, die an den Katapulten standen. Die Hälfte von ihnen fuhr herum und rannte in eines der Gebäude.
    Die Mauer war zu hoch, als dass Eragon zur Straße hätte hinunterspringen können, deshalb schob Saphira den Schwanz über die Mauer und ließ ihn zwischen zwei Zacken nach unten hängen. Eragon schob Brisingr in die Scheide, dann kletterte er hinab, wobei er die Schwanzzacken als Leitersprossen benutzte. Als er die Schwanzspitze erreichte, hielt er kurz inne. Dann sprang er die letzten zwanzig Fuß bis zum Boden. Als er inmitten der Varden landete, rollte er sich ab, um die Wucht des Aufpralls abzufangen.
    »Seid gegrüßt, Schattentöter«, sagte Bloëdhgarm und trat mit den anderen Elfen aus der Kriegerschar heraus.
    »Seid gegrüßt.« Eragon zückte Brisingr wieder. »Warum habt ihr das Tor nicht längst für die Varden geöffnet?«
    »Weil es durch zahlreiche Zauber geschützt ist, Schattentöter. Es würde erhebliche Kraft kosten, es zu durchbrechen. Meine Gefährten und ich sind hier, um Euch und Saphira zu beschützen, und wir können unserer Pflicht nur nachkommen, wenn wir uns nicht bei anderen Aufgaben verausgaben.«
    Eragon unterdrückte einen Fluch. »Würdet Ihr es lieber sehen, wenn Saphira und ich uns verausgaben, Bloëdhgarm? Wäre das vielleicht sicherer für uns?«
    Der Elf starrte Eragon einen Moment lang an, seine gelben Augen unergründlich, dann neigte er leicht den Köpf. »Wir werden das Tor auf der Stelle öffnen, Schattentöter.«
    »Nein, lasst es bleiben«, brummte Eragon. »Wartet hier.«
    Eragon schob sich durch die Menge und ging auf das Fallgatter zu. »Macht Platz!«, rief er. Die Varden wichen zurück und bildeten einen kleinen Halbkreis um ihn. Ein Speer, abgeschossen von einer der Wurfmaschinen, kam über die Mauer geflogen, prallte an Eragons Schutzzauber ab und fiel klappernd zu Boden. Im Innern des Hofes ertönte Saphiras Gebrüll und dann das Geräusch von berstendem Holz und reißenden Seilen.
    Das Heft jetzt mit beiden Händen gepackt, hob Eragon das Schwert über den Kopf und rief: »Brisingr!« Blaues Feuer flammte an der Klinge auf und die Krieger hinter ihm brachen in Rufe des Erstaunens aus. Eragon trat vor und schlug mit dem Schwert gegen eine der Eisenstangen des Fallgatters. Ein greller Blitz erhellte die Mauer und die umliegenden Gebäude, als die Klinge mühelos durch das dicke Metall schnitt. Gleichzeitig spürte Eragon, wie seine Erschöpfung wuchs, als Brisingr die Beschwörungen brach, die das Fallgatter schützten. Er lächelte. Wie er gehofft hatte, war die Magie, mit der Rhunön Brisingr umwoben hatte, mehr als ausreichend, um die Zauber zu überwinden.
    Mit schnellen, gleichmäßigen Bewegungen schnitt Eragon ein mannshohes Loch in das

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